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Die Burg Ziesar ist eine der wenigen erhaltenen Bischofsresidenzen in Brandenburg. Sie liegt in der gleichnamigen Stadt Ziesar.
Erstmalig erwähnt wurde sie in der Stiftungsurkunde des Bistums Brandenburg (948) als „civitas ezeri“. Damals erhielt sie der Bischof von Brandenburg als Grundbesitz. Nach dem Slawenaufstand von 983 ging die Feste verloren. Erst nach 1150 konnte Markgraf Albrecht der Bär die verlorenen Gebiete und somit auch Ziesar wieder in seinen Besitz bringen. Die Burg Ziesar wurde Nebenresidenz der Bischöfe von Brandenburg. Ab 1213 ließ Bischof Balduin die Burg in Backsteinbauweise umbauen.
Unter Bischof Ludwig Schenk von Reindorf wurde die Burg Ziesar nach 1327 Residenz der Bischöfe von Brandenburg und Verwaltungszentrum für das Bistum Brandenburg. Den bis heute bedeutendsten Umbau der Burg führte allerdings erst Bischof Dietrich IV. von Stechow (1459–1472) durch. In seiner Herrschaftszeit entstand die Burgkapelle (geweiht 1470), ferner wurden die Wohngebäude zu schloßartigen Bauwerken umgebaut. Um 1535 ließ Bischof Matthias von Jagow dem Bergfried als Zeichen der kirchlichen Nutzung der Burg die sogenannte Bischofsmütze aufsetzen.
Nach der Reformation wurde die Burg zum Witwensitz der brandenburgisch-kurfürstlichen Familie sowie Sitz eines kurfürstlichen Amtes.
Seit 1691 – nachdem Toleranzpatent des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm 1685, dem „Edikt von Potsdam“ – nutzten calvinistische Glaubensflüchtlinge aus Frankreich, die Hugenotten, die Burgkapelle. Dazu übermalten sie die mittelalterlichen Malereien mit weißer Kalkfarbe. Heute ist man der Meinung, dass dies die mittelalterlichen Malereien über die Jahrhunderte gerettet hat. Nachdem die Calvinisten 1830 ausgezogen waren (Kirchenunion von 1817 in Preußen) und an den Gottesdiensten in der Stadtkirche St. Crucis teilnahmen, diente die Burgkapelle zeitweise als Lagerraum.
1819 wurde die Burg an private Besitzer verkauft. Im Jahr 1829 wurden die schon stark beschädigten Gebäude der Vorburg abgerissen. Lediglich der so genannte Storchenturm und ein kleines Nebentor des ursprünglichen Zuganges zur Vorburg blieb erhalten. 1917 wurde die Burg Ziesar zusammen mit den umliegenden Ländereien durch den Geheimen Kriegsrat Paul Schneider vom Rittergutsbesitzer Sachsenberg erworben und bis zur Enteignung durch die sowjetische Militäradministration 1945 als landwirtschaftlicher Betrieb geführt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Flüchtlinge auf der Burg untergebracht, von 1955 bis 1993 ein Schulinternat. Der Erhaltungszustand der Burg und der umgebenden Anlagen (darunter auch ein ehemals der Öffentlichkeit zugängliches vom Geheimen Kriegsrat Schneider privat finanziertes Schwimmbad) zur Zeit der Wiedervereinigung kann als ausgesprochen schlecht bezeichnet werden. Offensichtlich wurde die Erhaltung dieses kulturhistorisch so bedeutenden Bauwerks vom DDR Regime für nicht notwendig erachtet.
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands 1990 wurde noch für einige Jahre das bestehende Internat weitergeführt, obwohl der bauliche Zustand dies eigentlich nicht zu gelassen hat. Die Burg wurde der Verwaltung des Amtes Ziesar unterstellt und die behutsame Instandsetzung begonnen. Bischof Balduin die Burg in Backsteinbauweise umbauen.
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