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Burg Nanstein
von myself (photographed by mself) [CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons
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Die mittelalterliche Burg Nanstein bei Landstuhl in der Westpfalz wurde um 1160 durch Kaiser Barbarossa erbaut. Ihre heutige Bekanntheit verdankt sie einem späteren Eigentümer, dem rebellischen Ritter Franz von Sickingen.

Die erstmalige urkundliche Erwähnung der Burg datiert aus dem Jahre 1189. Sie gehörte zum staufischen Befestigungssystem des alten Reichslandes im Südwesten der Pfalz, das Kaiser Barbarossa einrichten ließ. Er bestimmte sie zum Sitz für einen Reichsministerialen, also einen seiner Verwaltungsbeamten. Aufgrund von Erbfällen mussten sich später mehrere Familien die Burg teilen, so dass durch unsystematischen Aus- und Anbau Raum geschaffen wurde. Dadurch litt auch die Wehrfähigkeit der Anlage.

1482 wurde Ritter Schweickhardt von Sickingen im Rahmen der Ganerbschaft Mitbesitzer der Burg. Seinem Sohn Franz gelang es bis 1518, sie ganz in sein Eigentum zu bringen. In den Folgejahren versuchte Franz, die Anlage zu einer modernen „Kanonenburg“ auszubauen, die den neu entwickelten Geschützen widerstehen sollte. Dass die Bemühungen vergeblich waren, zeigte sich bald: Nachdem Franz im September 1522 beim Angriff auf das Fürstbistum Trier zurückgeschlagen worden war, musste er sich auf die Burg Nanstein zurückziehen. Diese fiel zum Monatswechsel April/Mai 1523 schon nach zweitägigem Beschuss durch die vereinigten Heere dreier Reichsfürsten, und Franz starb am 7. Mai an den Folgen einer dabei erlittenen schweren Verwundung.

Franz von Sickingens Söhne und Enkel bauten die Ruine ab 1543 wieder auf. Um 1600 war ein prächtiges Renaissanceschloss entstanden, das den Dreißigjährigen Krieg unversehrt überdauerte. Allerdings hatte Karl IV., Herzog von Lothringen, sich das Schloss angeeignet, nachdem das Geschlecht der Sickinger vertrieben worden war. 1668 eroberte es der Landesherr, Pfalzgraf und Kurfürst Karl I. Ludwig, zurück und ließ es sprengen. Zwar wurde es nochmals aufgebaut, aber im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1689 durch die französischen Truppen endgültig zerstört.

Seit Mitte des 19. Jahrhunderts sind Heimat- und Geschichtsfreunde um die Freilegung und Erhaltung der Ruine Nanstein bemüht. Teile der Burg konnten wiederhergestellt werden.

 

Um 1600 hatte die Burg ihre größte Ausdehnung mit etwa 125 Meter Länge und fast 100 Meter Breite. Die heutige Ruine ist knapp 100 Meter lang und 50 Meter breit. Die Anlage gliedert sich in eine zentrale Hauptburg und eine mehrteilige Vorburg. 19 Brunnenschächte, aus denen die Burgbewohner mit Wasser versorgt wurden, führten etwa 120 Meter tief bis ins Grundwasserniveau.

Reste der südlichen Vorburg sind das Haupttor, die untere Ringmauer mit Sternwerk und die davon abzweigende Stadtmauer sowie ein Teil der Zwingermauer. Von der nördlichen Vorburg stehen noch die Reste des Wachthauses und der Burgkapelle.

Von Norden führt eine neuere Treppe in die Hauptburg. Vom Burghof aus liegt links der ehemalige Rittersaal. Nach rechts erreicht man durch einen Gewölbegang einen Treppenturm mit der Jahreszahl 1518 und der angeblichen Sterbekammer Franz von Sickingens, die tief in den Nansteinfelsen hineingetrieben ist und in der ständig Wasser von der Decke rinnt. Die Treppenstiege erklimmt eine Plattform mit weitem Ausblick vor allem nach Norden.

Sehenswert sind auch die Küche mit Wappensteinen, das Große Rondell des ehemaligen Batterieturmes sowie das Kleine Rondell mit der wappengeschmückten Brunnenschale von 1560 und der Sickingen-Statue aus dem Jahre 1900. Hier soll der Ritter am 1. Mai 1523 unter zusammenstürzenden Trümmern die tödlichen Verletzungen erlitten haben, denen er am 7. Mai erlag.

 

Die bewirtschaftete Burg ist ein Ausflugsziel, das mit Bausubstanz aus vier Jahrhunderten aufwarten kann. Besonders imposant wirkt der teilweise wieder aufgebaute Batterieturm aus der Zeit Franz von Sickingens. Zudem eröffnet sich von der Höhe der Festung ein weiter Blick über das Landstuhler Bruch und das Nordpfälzer Bergland. Die Zufahrt nach Landstuhl und zu den (ausreichenden) Besucherparkplätzen am Fuße der Burg erfolgt über die A 6, Anschlussstelle Landstuhl.

Seit 1963 Tradition haben die alljährlichen Burgspiele im Burginnenhof. Auf der Freilichtbühne präsentiert die Theatergruppe der Heimatfreunde Landstuhl oft historische Themen, teilweise auch in Pfälzer Mundart.

Aus Anlass des 475. Todestages Franz von Sickingens 1998 wurde in Landstuhl ein Sickingen-Jahr ausgerufen und dem bekanntesten Sohn der Stadt an seinem Sterbetag eine Gedenkfeier auf der Burg gewidmet.[1]

Der Nanstein-Berglauf findet seit 1998 jeweils im März statt. Über eine Strecke von 7800 Meter mit insgesamt 350 Höhenmetern führt er von Landstuhl auf die Burg hinauf. Er ist einer der sechs Läufe zum Pfälzischen Berglaufpokal und wird von der LLG Landstuhl veranstaltet.


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Burg Nanstein aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

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