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Burg Hüls
By Sciarinen 15:55, 24 May 2007 (UTC) (Own work) [Public domain], via Wikimedia Commons
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Die Burg Hüls ist eine Wasserburg im Krefelder Stadtteil Hüls (Nordrhein-Westfalen). Erbaut wurde sie ab 1455, als Erzbischof Dietrich II. von Moers dem Ritter Friedrich von Hüls erlaubte, im Bruch östlich von Hüls eine Burg zu bauen. Als Baumaterial wurde damals Backstein verwendet.

Im Jahre 1492 war die Burg Schauplatz eines Hexenprozesses gegen Nesgen tho Range vom Inrath.

In zahlreichen kriegerischen Auseinandersetzungen des 16. und 17. Jahrhunderts, unter anderen im Truchsessischen Krieg im Umfeld der Schlacht bei Hüls im Jahre 1583 und im Dreißigjährigen Krieg nach der Schlacht auf der Hülser Heide im Jahre 1642, wurde die Burg mehrfach zerstört. In der Pfingstnacht 1686 ist nach Aussagen von Zeitzeugen das Herrenhaus der Burg letztendlich in sich zusammengefallen. Seitdem war die Burg eine Ruine, die nicht wieder aufgebaut wurde.

Nachdem die Hülser Herrenfamilien zu Beginn des 19. Jahrhunderts ihre hoheitlichen Rechte in Hüls verloren hatten und ihren Grundbesitz veräußerten, schenkten sie die Burg den Kindern des letzten Hülser Amtmanns Anno Laurenz Rosen. Die letzte Amtmannstochter Franziska Rosen vermachte die Burg nach ihrem Tod im Jahre 1843 der katholischen Kirchengemeinde St. Cyriakus. Kurz nach 1950 erwarb die damals selbstständige Gemeinde Hüls die Burgruine und umliegende Grundstücksflächen. In den Jahren 1954 bis 1958 wurden umfangreiche Aufräumungs- und Freilegungsarbeiten an den Resten der Burgruine durchgeführt. Sie wurden von dem bekannten Heimatforscher und Archäologen Professor Albert Steeger geleitet und hauptsächlich von der Hülser Schuljugend ausgeführt. Ausschlaggebend dafür war der Bau der heutigen Grundschule An der Burg.

Unterbliebene bauliche Unterhaltung, starke Witterung, unkontrollierte und schädigende Vegetation, aber auch mutwillige Zerstörungen haben dazu geführt, dass sich die Burgruine gegen Ende des 20.Jahrhunderts in einem äußert schlechten Zustand befand. Die Stadt Krefeld, durch die Eingemeindung von Hüls mittlerweile Eigentümerin der Ruine, hatte kein Geld zur Sanierung der Burg. Deshalb entschlossen sich der Hülser Heimatverein und der Hülser Sportverein, dieses für Hüls wichtige Baudenkmal mit ehrenamtlichen Kräften zu sanieren. Im Jahre 1998 begannen die Planungen und 2000 der erste Bauabschnitt. Das Gelände wurde von der Vegetation befreit und Teile des Mauerwerks des Herrenhauses wieder aufgemauert.

In den Jahren 2001 und 2002 erfolgte der zweite Bauabschnitt, der Burgturm wurde saniert. Dazu musste der gesamte Bereich vom Schutt des alten, größtenteils zusammengefallenen Turmes befreit werden. Das Gemäuer wurde entwässert und aufgemauert, anschließend wurden schwere Holzdecken eingezogen. Im Turm befindet sich heute ein Trauzimmer für Trauungen in besonderer Atmosphäre.

Im dritten Bauabschnitt wurde der Wehrgang wieder errichtet, von diesem hat man heute einen schönen Überblick über das Gelände. Auch der Burghof mit seinen Gemäuern wurde neu errichtet und bietet heute eine hervorragende Kulisse für Veranstaltungen. Die angrenzende Grundschule benutzt die Burg als "grünes Klassenzimmer". Ein Weg mit Bänken führt um die Burg herum, abends wird sie durch Bodenleuchten angestrahlt.

Ein vierter, geplanter Bauabschnitt hat das Ziel, den Burggraben zu erneuern, so dass er dauernd Wasser führt.

Bei den Arbeiten wurde auch ein alter Brunnen wieder entdeckt. Archäologen des Landesmuseums Burg Linn haben einige Ausgrabungen vorgenommen und dabei Scherben mittelalterlicher Keramik gefunden. Zudem konnte nachgewiesen werden, dass das Wasser des Burggrabens früher bis an die Mauern heranreichte.

Zur Sanierung der Burg haben Mitglieder beider Vereine ehrenamtlich bis Ende 2006 über 16000 Arbeitsstunden erbracht. Dabei wurden sie von ortsansässigen Firmen mit zahlreichen Sachspenden unterstützt. Die beiden beteiligten Vereine erhielten im Jahre 2005 den Denkmalpreis der Stadt Krefeld für ihre Initiative.


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Burg Hüls aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

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