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Burg Sterrenberg (Rheinland)
von Roland Todt [GFDL oder CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons
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Burg Sterrenberg bildet zusammen mit der benachbarten Burg Liebenstein die so genannten „feindlichen Brüder“ auf der rechten Rheinseite bei Kamp-Bornhofen im Mittelrheintal in Rheinland-Pfalz. Die beiden Burgruinen gehören zum UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal. Nachdem die alte Burg Ehrenbreitstein unter der Festung verschwunden ist, stellt Sterrenberg die älteste erhaltene Burganlage im Mittelrheintal dar.

Bereits 1034 wird Sterrenberg als Reichsburg erwähnt, diese frühe Nachricht ist jedoch nicht gesichert. 1190 ist Burg Sterrenberg im Lehensbuch des Reichsministerialen Werner von Bolanden als Reichslehen aufgeführt, dazu zählte auch der Zoll in Bornhofen. Die Herren von Bolanden besaßen die Burg bis in die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts. Als Burgbesatzung setzten sie weitere Ritterfamilien ein, die sich nach der Burg nannten (Herren von Sternberg; Wappen: 6 zackiger Stern und die Schenk von Sterrenberg; Wappen: 3 schrägrechts gestellte Rauten). Aus dieser Anfangszeit stammen der Bergfried und die erste, innere Schildmauer.

Ende des 13. Jahrhunderts ging ein Teil der Burg als Reichspfandschaft an die Grafen von Katzenelnbogen. Im gleichen Zeitraum erscheinen die Grafen von Sponheim (Nebenlinie Sponheim-Dannenfels) und Albrecht Graf von Löwenstein (ein unehelicher Sohn von Rudolf von Habsburg) als Besitzer der Burg, wohl als Erben der 1286 ausgestorbenen Linie der Herren von Bolanden. Spätestens 1310 erhielt der Trierer Erzbischof und Kurfürst Balduin von Luxemburg Burg Sterrenberg als Reichspfand. Zu dieser Zeit war Graf Diether VI. von Katzenelnbogen im Besitz der Burg (oder eines Teiles). Die Erben der Bolander hatten Ende des 13. Jahrhunderts die benachbarte Burg Liebenstein gebaut (oder ausgebaut) und erscheinen nicht mehr als Mitbesitzer auf Sterrenberg. Zwischen Diether und Balduin kam es in der Folge zu Auseinandersetzungen, vermutlich mit Kampfhandlungen, die Balduin 1315 für sich entscheiden konnte (Diether war im gleichen Jahr bei einem Turnier tödlich verunglückt). Bis Mitte des 14. Jahrhunderts wurde Burg Sterrenberg nun Zentrum des rechtsrheinischen Grundbesitzes von Kurtrier, der im Wesentlichen ein Kerngebiet zwischen dem heutigen Kamp-Bornhofen, Filsen, St. Goarshausen-Wellmich am Rhein sowie landeinwärts östlich bis in den Taunus hinein bei Lykershausen, Prath und Dahlheim umfasste.

Mutmaßlich im 14. Jahrhundert bauten die Trierer vor die Kernburg eine massive zweite (äußere) Schildmauer. Sie kann als schiere Verstärkung gesehen werden, liegt jedoch so, als ob sie gegen die in unmittelbarer Nachbarschaft angrenzende, ursprünglich ebenfalls Sponheimer Burg Liebenstein, die als Ganerbenburg von Kurtrier nie eingenommen wurde, gerichtet sei. Diese plausibel erscheinende Motivation ist aber nicht durch Quellen abgestützt. Im Volksmund bildete diese zweite Schildmauer als mutmaßliche „Streitmauer“ den historischen Kern der Sage von den feindlichen Brüdern.

Schon in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts wurde die 1353–57 neu erbaute Burg Maus über Wellmich die strategisch wichtigere Burg des kurtrierischen Besitzes, die Burg Sterrenberg in ihrer Bedeutung verdrängte; 1456 wird Sterrenberg schon baufällig und 1568 unbewohnt genannt.

Die verfallene Anlage blieb kurtrierisch bis zum Ende des Alten Reiches 1806, fiel dann mit dem gesamten rechtsrheinischen Besitz der Trierer Erzbischöfe an das Herzogtum Nassau, das 1866 preußisch wurde; seit 1945 gehört Burg Sterrenberg zum Land Rheinland-Pfalz.

Von 1970 bis 1977 erfolgten Sicherungsmaßnahmen und Wiederaufbauten (1970 das Frauenhaus (Palas), 1972 der gotisierende Restaurantbau). Der Bergfried erhielt wieder einen Zinnenkranz und weißen Verputz, was dem mittelalterlichen Zustand entspricht.

Zahlreiche Balkenlöcher und Kaminabzüge in der Außen- und inneren Schildmauer zeigen, dass hier weitere Wohnbauten standen, was wohl an der Mauer vor dem Restaurant, die bei den Restaurierungsarbeiten Fensteröffnungen erhielt, nicht der Fall war. Auf weitergehende Rekonstruktionsarbeiten nicht mehr nachvollziehbarer Bausubstanz wurde verzichtet.

Zur Sage der „feindlichen Brüder“ gibt es mehrere Versionen. Als gesichert gilt, dass es hier nie zur Auseinandersetzung mit Waffen kam.

Die heute im Besitz der kulturellen Dachorganisation Burgen, Schlösser, Altertümer Rheinland-Pfalz befindliche Burg ist durch eine Toröffnung in der jüngeren, äußeren Schildmauer (so genannte Streitmauer) zugänglich bzw. anfahrbar. Das ehemalige Vorburggelände wird als kleine Parkfläche genutzt. Durch ein zweites Tor, angrenzend an die ältere, innere Schildmauer gelangt man in den Hof der Kernburg.

In seiner Mitte steht der quadratische, weiß verputzte Bergfried auf steilem Schiefersockel. In ihm ist die Einrichtung einer Dauerausstellung zur Burggeschichte geplant. Das 1972 rekonstruierte Frauenhaus auf der Ostseite (bergseits) ist ein einfaches, weiß verputztes Gebäude nach romanischem Vorbild mit Satteldach und rundem Flankenturm; sein Ausbau zu einem Hotel ist vorgesehen. Dahinter erstreckt sich ein kleiner, von Mauern umfriedeter Hof. Hier steht als agrarhistorisches Exponat ein Leiterwagen (um 1918) aus dem Besitz von Johannes Eschelbach, der von 1903–1918 Bürgermeister des nahen Ortes Filsen war.

Westlich (rheinseitig) grenzt eine weitere Mauer an den 1970 in gotischen Formen rekonstruierten, nur in den Sommermonaten bewirtschafteten Restaurantbau mit Aussichtsterrasse. Die Gastronomie bewirbt ihre Auszeichnung als Haus der besten Schoppen für die Jahre 2004–2006, eine von der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz gemeinsam mit Weinbauverbänden für verschiedene Regionen des Bundeslandes vergebene Prämierung, die das Burgrestaurant Sterrenberg für die Region Mittelrhein mit 25 anderen Lokalen teilt. Die Weine stammen nicht vom Schieferhang unter den Feindlichen Brüdern, der für den Weinbau zu steil und ungeeignet ist, sondern von den linksrheinischen Rebhängen des Bopparder Hamms.mer Rheinland-Pfalz befindliche Burg ist durch eine Tor

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