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Schloss Bevern
von Varus111 (Eigenes Werk) [CC-BY-3.0], via Wikimedia Commons
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Das Schloss Bevern liegt in Bevern im Süden des Landkreises Holzminden in Niedersachsen.

Der Schlossbau gehört zu den bedeutendsten Baudenkmälern der Weserrenaissance und wurde 1603 bis 1612 durch Statius von Münchhausen im Stil der Weserrenaissance an der Stelle eines alten Herrensitzes erbaut. Das Anlage besteht aus einem um einen quadratischen Innenhof errichteten zweigeschossigen Vierflügelbau des Obergeschosse ursprünglich durch zwei Treppentürme erschlossen wurden. Der Kernbau wird von einem Wassergraben mit zwei Brücken umgeben, an den sich östlich der heute überbaute Schlossgarten westlich Reste des Torhauses und Schlossscheune anschließen. 1619 geriet der Bauherr Statius in Folge der Inflation der Kipper- und Wipperzeit in Konkurs, behielt das Schloss und das Lehen Bevern aber im Rahmen einer Zwangsverwaltung durch Herzog Friedrich Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel inne.

Am 27. März 1633 starb Statius von Münchhausen und seine Witwe Dorothea von Bothmer musste 1652 das Schloss an Herzog August den Jüngeren von Braunschweig und Lüneburg abtreten, der es als Jagdschloss und Amtshaus nutzte.

Nach heftigen Erbauseinandersetzungen erhielt 1667 der jüngste Sohn des Herzogs, Ferdinand Albrecht I. (der „Wunderliche von Bevern“), das Schloss mit einer jährlichen Apanage und Grundrechten als Residenz. Mit der Residenz gründete er die herzogliche Nebenlinie Braunschweig-Bevern (bis 1884 bestehend). Nach seinem Tod 1687 diente das Schloss als Witwensitz. Mit Ferdinand Albrecht II. erlangte die Linie 1734/35 die Regentschaft im Herzogtum Braunschweig. Am 28. August 1714 wurde hier sein Sohn Anton Ulrich von Braunschweig geboren.

Das Schloss wurde bis ins späte 18. Jahrhundert von den Mitgliedern der Nebenlinie Braunschweig-Bevern als Residenz genutzt. Ab 1798 wurde es zu einem Pensionärssitz für frühere Bedienstete und später zu einer Knopffabrik umgewidmet. Mit Aussterben der Nebenlinie fiel der Besitz 1824 an die regierende Linie. 1832 bis 1834 erfolgte die Einrichtung einer Herzoglichen Besserungs- und Arbeitsanstalt, sogenannte „Correctionsanstalt“ mit Wohnungen und Werkstätten, die 1870 in die Herzoglich Braunschweigischen Erziehungsanstalt Wilhelmsstift für elternlose Kinder umgewandelt wurde.

Während des Nationalsozialismus war das Schloss ab 1933 kurzzeitig Sitz einer Sportschule der SA und 1935-1945 Kaserne von Teileinheiten von Pionier-Bataillonen, u.a. Kompanien des Pionier-Bataillons 56, ab 1939 Pionier-Bataillon 19, Pionier-Bataillon 20.

Nach der Eroberung durch alliierte Truppen im Zweiten Weltkriegs 1945 wurde im Schloss zunächst ein Übergangslager für russische und polnische Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter, von 1947 bis 1949 ein DP-Lager für heimatlose Letten eingerichtet. Die Gemeinde Bevern erwarb die Anlage 1956 vom Braunschweigischen Vereinigten Kloster- und Studienfonds, um sie als Wohnraum, Vereinsheim, provisorische Schule und Möbellager zu nutzen.

Seit 1976 befindet sich ein Heimatmuseum im Schloss und zeigt Geschichte des Ortes Bevern. 1986 erfolgte die Übernahme des Schlossbesitzes von der Gemeinde Bevern durch den Landkreis Holzminden. Der Landkreis restaurierte Teile des Gebäudes, erweiterte es für Ausstellungsen und integrierte ein Restaurant. Am 19. Mai 1987 wurde ein Freundeskreis Schloss Bevern als Förderverein gegründet, der ab 1996 zum parallel zum Kulturresort des Landkreises Holzminden Kulturveranstalter wurde. Seit 1988 fanden im Nordwestbereich des Obergeschosses auch Ausstellungen statt, darunter u. a. die internationale Ausstellungen Die Balten (1988), Schätze der Ostgoten (1995), Die Vandalen (2004) oder Das silberne Pferd. Archäologische Schätze zwischen Schwarzem Meer und Kaukasus (2010) statt.

Das Weserrenaissanceschloss Bevern ist heute ein Kulturzentrum mit Konzert- und Theaterprogramm sowie Wechselausstellungen. Seit 2008 ist das Schloss zugleich Standort der Erlebniswelt Renaissance (EWR).


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Schloss Bevern aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

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