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Burg Bischofstein
von DER UNFASSBARE (Eigenes Werk) [Public domain], via Wikimedia Commons
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Die Spornburg Burg Bischofstein liegt am westlichen Ufer der Mosel zwischen Moselkern und Hatzenport in der Gemarkung Münstermaifeld. Direkt gegenüber auf der anderen Seite der Mosel befindet sich die Gemeinde Burgen. 1689 von französischen Truppen zerstört, wurde sie in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts als Feriendomizil wieder aufgebaut. Seit 1954 beherbergt sie ein Schullandheim. Das charakteristischste Erkennungsmerkmal der Burg ist ein weißer Putzstreifen etwa auf halber Höhe des Bergfrieds.

 

Die Errichtung der Burg Bischofstein wurde durch Erzbischof Arnold II. von Trier zwischen 1242 und 1259 begonnen. Eine weitere Erwähnung der Burg stammt aus dem Jahr 1262, als der Trierer Archidiakon Heinrich von Bolanden auf Bischofstein residierte. Dies geht aus einer Urkunde vom 10. Juni 1262 hervor, in der er auf Bischofstein verspricht, den Klöstern Laach und Rumerdorf Schulden abzulösen.

Der genaue Baubeginn ist unbekannt. Gesichert ist, dass Heinrich von Bolanden die halb vollendete Burg zu einem unbekannten Zeitpunkt gekauft und auf eigene Kosten vollendet hat. Dies geht aus der für Bischofstein wohl wichtigsten Urkunde vom 11. September 1273 hervor. Zu diesem Zeitpunkt schenkte Heinrich von Bolanden die von ihm fertig gestellte Burg Bischofstein, dem Trierer Domkapitel. Die Bedingungen für die Schenkung waren: Ein lebenslanges Wohnrecht, sowie die Auflage, dass er und alle ihm nachfolgenden Amtsträger mit der Burg belehnt werden sollten.

Sein Nachfolger Hermann von Weilnau gestand 1303 dem Erzbischof Peter von Nassau das Öffnungsrecht für Bischofstein zu. Nun stand dem Erzbischof im Kriegsfall Bischofstein zur Verfügung. Heinrich von Pfaffendorf, der Dritte mit Bischofstein belehnte Archidiakon, verpflichtete sich 1329:
keine Gegner des Erzbischofs auf der Burg zu dulden
die Übergänge über die Mosel zu schützen
keine Vasallen oder Burgmänner ohne Genehmigung des Erzbischofs aufzunehmen.

Heinrichs Nachfolger Gottfried von Brandenburg musste sich schließlich zur Schadensunterlassung verpflichten, damit konnte er Bischofstein nur noch mit Abstimmung des Erzbischofs nutzen. Nach Friedrich Pfalzgraf bei Rhein, der 1501 mit Bischofstein belehnt wurde, ist keine weitere Belehnung bekannt.

1552 soll Markgraf Albrecht von Brandenburg Bischofstein vergeblich belagert haben. Dies ist jedoch nicht zu belegen.

Der Dreißigjährige Krieg richtete an der Mosel großen Schaden an, so z.B. auch am 26. Oktober 1631 als Ludwig XIII. das nahe Münstermaifeld zerstören ließ. Ein detailliertes Visitationsprotokoll der Ausstattung der Burgkapelle von 1680 lässt aber den Schluss zu, dass die Burg den Krieg unbeschadet überstanden hat. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1689 wurde schließlich die Burg durch die französischen Truppen Ludwig XIV. zerstört.

In den von den Franzosen 1794 annektierten linksrheinischen Territorien des Deutschen Reiches wurden durch den Aufhebungsbeschluss von 1802 die meisten kirchlichen Besitztümer aufgelöst und der französischen Verwaltung als Nationalgut unterstellt. So auch die Ruine Bischofstein, die dem St.-Castor-Stift in Karden gehörte. Sie wurde am 29. September 1803 in einer Versteigerung von der Departementverwaltung für 330 Franc an den Burgener Winzer Nicolaus Artz verkauft.

1824 wird von einem Wohnhaus mit sieben Einwohnern auf Burg Bischofstein berichtet. Danach liegen die Besitzverhältnisse im Dunkeln.

1880 kaufte Johann Franz Bienen aus Rheinberg die Burg. Am 11. April 1930 verkauften deren Erben sie für 8000 Reichsmark an den Darmstädter Kaufmann Erich Deku, der sie schon bald als Feriendomizil wieder aufbaute. Sie wurde dabei nicht rekonstruiert, sondern unter Verwendung der erhaltenen Mauern neu erbaut. Dafür musste auch eine Zufahrt für Baufahrzeuge geschaffen werden, die zum Teil durch Felssprengungen realisiert wurde. Deku legte zur Ausstattung der Burg eine umfangreiche Kunstsammlung an. Darunter befand sich auch ein Flügelaltar von 1530.

Der Wiederaufbau in der heutigen Form wurde von der Familie Neuerburg aus Trier 1937/38 vollendet. Die Witwe Aenny Neuerburg hatte die Burg von der Familie Decku ersteigert, nachdem 1936 ein Konkursverfahren gegen Erich Deku eröffnet worden war, dem auch die gesamte Kunstsammlung zum Opfer fiel.

1941-46 diente die Burg Bischofstein als Genesungsheim für Soldaten, als Kriegslazarett und Flüchtlingsheim unter Leitung von Aenny Neuerburg. Danach übernahm der Sohn Raymund Neuerburg mit seiner Familie die Leitung auf der Burg und machte sie zu einer Fremdenpension. Nach dem Tod von Aenny 1953, bot Familie Neuerburg 1954 die Burg zum Verkauf an.

Am 29. Juni 1954 erwarb der Schullandheimverein des Fichte-Gymnasiums Krefeld die Burg für 80.000 DM und begann mit ihrem Ausbau zu einem Schullandheim.

Burg Bischofstein steht heute unter Denkmalschutz, jedoch nicht als 800 Jahre alte Burg, sondern als Beispiel für den Baustil der 1930er Jahre, in dem sie wiederaufgebaut wurde.

Seit Anfang der 1950er Jahre bemühte sich das Fichte-Gymnasium Krefeld um den Erwerb eines eigenen Schullandheims. Von allen Objekten, die dem neu gegründeten „Schullandheim Fichte-Gymnasium e. V.“ zum Kauf angeboten wurden, erwies sich die Burg Bischofstein an der Mosel hinsichtlich des baulichen Zustandes und der räumlichen Verhältnisse als das geeigneteste.

Am 29. Juni 1954 konnte mit dem Testamentsvollstrecker der verstorbenen Frau Neuerburg ein Kaufvertrag über den Erwerb der Burg abgeschlossen werden. Die Besitzübergabe erfolgte am 1. Juli 1954.

Heute weist die Burg einen 12-Betten-Schlafsaal und weitere Schlafsäle auf, des Weiteren zwei Lehrerzimmer, einen Aufenthaltsraum, einen Speise- und Unterrichtsraum, einen Tischtennis- und Kickerraum im ehemaligen Rittersaal, eine Küche, sowie Vorratsräume.


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Burg Bischofstein aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

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