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Rantzauer Schlossinsel
PodracerHH aus der deutschsprachigen Wikipedia [GFDL oder CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons
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Die Barmstedter Schlossinsel im Rantzauer See bei Barmstedt in Schleswig-Holstein gründet auf den Resten einer mittelalterlichen Befestigungsanlage, das namensgebende Schloss wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts abgetragen und durch ein bescheidenes Herrenhaus ersetzt. Die Schlossinsel war im Besitz der Schauenburger und später der Rantzauer Grafen und wurde ab dem 18. Jahrhundert zum Sitz der dänischen Verwalter. Die Schlossinsel mit ihrem historischen Baubestand bildet heute den Mittelpunkt eines Naherholungsgebiets.

Barmstedt wurde das erste Mal 1140 urkundlich erwähnt, der Ort scheint, nach Überlieferungen aus der Zeit, allerdings schon um das 10. Jahrhundert besiedelt zu sein. Zwischen dem 12. und dem 13. Jahrhundert, eine genaue Datierung ist bisher nicht möglich, wurde in der Nähe der Siedlung in der Krückau die Befestigungsanlage gegründet, deren Reste noch heute als so genannte Schlossinsel erhalten sind. Erbauer dieser Wasserburg waren die Ritter von Barmstede, die dem Ort ihren Namen gaben und in dieser Region Holsteins walteten; so waren sie an der Stadtgründung Krempes ebenso beteiligt wie an der Errichtung des Klosters Uetersen.

Nachdem die Ritter von Barmstede um 1300 ausstarben, kamen der Ort und die kleine Burg in den Besitz der Schauenburger Grafen. Diese setzten für ihre Grafschaft einen Amtmann ein, der von der Schlossinsel aus Barmstedt, sowie Elmshorn und Hörnerkirchen verwaltete. Um 1640 fiel die Burg an die Gottorfer Herzöge, die wiederum Ort und Burg 1649 an Christian Reichsgraf zu Rantzau veräußerten. Dieser begründete so die Freie Reichsgrafschaft Rantzau und Barmstedt wurde, nach der wiederholten Zerstörung der Breitenburg neben dem Schloss in Drage zur zeitweilige Residenz ausgebaut. Unter den Rantzauern wurde auch die Heiligen-Geist-Kirche im nahen Ortskern neu errichtet - in der Kirche zeugt noch der Grafenstuhl, eine persönliche, heizbare Loge, von den adeligen Herren.

1721 wurde Christian Detlef Rantzau im Wald in der Nähe des Schlosses, angeblich durch seinen Bruder Wilhelm Adolf ermordet, woran ein Gedenkstein am Tatort bis heute erinnert. Die Grafschaft wurde anschließend vom dänischen Königshaus beschlagnahmt und bis zur Eingliederung Schleswig-Holsteins in den preußischen Staat 1867 durch dänische Administratoren verwaltet. Der heutige Gebäudebestand der Insel stammt hauptsächlich aus dieser Zeit. Während der Zeit als preußische Provinz wurde die Schlossinsel schließlich zum Sitz des Richters und des Amtsgerichts, das hier bis 1975 verblieb. Ab 1936 staute man die Krückau weiter zum Rantzauer See auf, welcher durch den Reichsarbeitsdienst ausgehoben wurde. 1984 erhielt die Stadt Barmstedt die Schlossinsel vom Land Schleswig-Holstein zum Geschenk, mit der Auflage, sie in das Naherholungsgebiet zu integrieren. Eine Zeitlang war hier auch ein kleiner Vogelpark eingerichtet. Die Schlossinsel und der Rantzauer See werden im Jahr von bis zu 100.000 Gästen aufgesucht.

Für den Burgbereich wurde die Krückau so in Gräben aufgestaut, dass sich drei Inseln bildeten, wovon die letzte, das eigentliche Schloss tragende Insel, zusätzlich von einem Wallring umgeben war. Reste dieses Ringes lassen sich noch heute an der sichelförmigen Insel zwischen Wassermühle und Herrenhaus erkennen. Ob die gesamte Anlage noch von einem Außenwall umgeben war, ist bisher nicht gesichert. Es ist durchaus möglich, dass sich an dieser Stelle der Krückau bereits kleine Inseln im Fluss befanden, die dann zur benötigten Größe aufgeschüttet wurden; dies würde den unregelmäßigen Grundriss des Burggeländes ebenso wie die Entfernung zum Siedlungskern erklären. Die einzelnen Inseln bestanden bis ins 19. Jahrhundert und waren durch Zugbrücken voneinander getrennt, erst ab 1823 wurden Teile der Gräben zugeschüttet. Die Schlossinsel und diejenigen, die das Schlossgefängnis, das Gerichtsschreiberhaus und deren Vorgängerbauten trugen, wurden durch das Verfüllen der Gräben vereint. Den ungefähren Bereich des Schlossgartens markiert heute die Straße „Rantzau“, wo sich auch noch Reste des einstigen Grabens finden lassen, die hier heute einen kleinen Teich bilden. Zwischen der Schlossinsel und dem Garten hat sich ursprünglich eine Vorburg befunden, über deren Gestalt es jedoch keine Hinweise mehr gibt.

Das Gebäudeensemble, wie es sich heute darstellt, stammt aus des 19. Jahrhundert und steht unter Denkmalschutz.


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Rantzauer Schlossinsel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

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