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Burg Brömserburg
Peter Weller aus der deutschsprachigen Wikipedia [GFDL oder CC-BY-SA-3.0], vom Wikimedia Commons
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Die Brömserburg (auch Niederburg genannt) liegt in Rüdesheim am Rhein im Rheingau-Taunus-Kreis in Hessen in der Nähe des Rheinufers. Sie gehört in ihren Ursprüngen wohl zu den ersten festen Burgen im UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal.

Die ältere Literatur (vom 19. Jahrhundert bis in die 1980er Jahre hinein) vermutete die Brömserburg auf den Fundamenten eines römischen Kastells. Jedoch konnte keine antike Bausubstanz verifiziert und insbesondere nicht nachgewiesen werden, dass es sich, wie früher vermutet, um einen Wachtturm oder Brückenkopf zum linksrheinischen Bingium (Bingen) gegenüber gehandelt haben sollte. Da dieses Kastell erst im 4. Jahrhundert entstand, ist die These nicht schlüssig, da sich die Römer zu diesem Zeitpunkt nach dem Fall des Limes vom rechten Rheinufer bereits zurückgezogen hatten.

Zwei Bauphasen sind belegt. Die Forschung ist sich nicht einig über die Datierung der ersten Phase (die Thesen reichen von einem frühmittelalterlichen königlichen Salhof vor 980 bis zu einer Anlage aus der Mitte des 12. Jahrhunderts).

Als schlüssige Erbauungszeit der zweiten Anlage ist das Ende des 12. Jahrhunderts eingegrenzt (1186-1190).

Die Form der Burg entsprach bereits in der ersten Bauphase im Wesentlichen den heutigen Ausmaßen. Sie war durch eine Ringmauer mit Graben gesichert; der Rhein floss damals, historischen Stichen zufolge - im Unterschied zu heute, da eine Straße und breite Uferzone zwischen Burg und Wasser liegt - unmittelbar an der Südfront entlang. Die Ringmauer war jedoch dünner als heute (1,6-1,7m) und niedriger. In der heute herausgesprengten Südostecke befand sich ein Wohnturm (Donjon). Der noch heute vorhandene Turm diagonal gegenüber stammt ebenfalls aus dieser ersten Phase und diente zur Verteidigung des Tores (Torturm) und als Bergfried. Seine Höhe reichte damals bis zur Oberkante der jetzigen Wehrplattform.

In der zweiten Bauphase wurde die Außenmauer verstärkt, übermauert und erhöht. An den Donjon wurden bis zur gleichen Oberkante Bauten angebaut, welche vollständig in bis zu vier Geschossen überwölbt sind (einzigartige Konstruktion am Rhein)); so entstand eine vierflügelige Anlage. Zugleich wurde mitten im Burghof, der erhöht wurde, ein neuer, wuchtiger Bergfried errichtet, der mit den angrenzenden Bauteilen der zweiten Phase im Verbund ohne Fugen gemauert ist. Dieser hatte ursprünglich im unteren Abschnitt eine Mauerstärke von mehr als 4 m und war nach Schätzungen ca. 35 m hoch. Durch die Eingangssituation des neuen großen Bergfrieds (der Eingang liegt im obersten, noch vorhandenen Stockwerk) wird deutlich, dass dieser wesentlich höher gewesen sein muss als er sich heute darbietet; er hat deutlich über die angrenzenden Bauteile hinausgeragt und so der Burg ein wesentlich weniger "klobigen" Eindruck gegeben als die heutige Anlage sich gestaltet.

Im 13. Jahrhundert ist das Geschlecht der Brömser aus dem Wispertal als Burgherren überliefert, in deren lehensfreiem Eigentum seitens der Mainzer Erzbischöfe die Burg sich befand.

1640 wurde die rheinseitige Südostecke im Dreißigjährigen Krieg durch die französischen Truppen des Herzogs Henri II. dOrléans gesprengt; dabei wurden auch der obere Teil des Bergfrieds und der Donjon zerstört. In den Bergfried wurde ein Minengang vorgetrieben; es kam aber nicht zur Sprengung, so dass dieser noch heute sichtbar ist.

Die Brömser bewohnten die Burg von 1548 bis zum Aussterben der Linie im Jahre 1668. Danach vergab der Erzbischof von Mainz das Lehen 1678 an Emmerich von Metternich. Da der Besitz unbewohnt blieb, verfiel die Burg im 18. Jahrhundert zur Ruine.

Nach 1811 erfolgte durch die neuen Besitzer - die Grafen von Ingelheim - ein romantisierender Ausbau zum Landsitz. Im Südflügel wurden diese „Zutaten“ in den 1950er Jahren bei einer Sanierung wieder entfernt.

Bis 1937 war die Burg bewohnt; 1941 kaufte sie die Stadt Rüdesheim. Seit 1950 beherbergt sie das „Rheingauer Weinmuseum“ mit Ausstellungsstücken zur Weinkultur von der Antike bis zur Gegenwart. 1961 wurde die zerstörte Südostecke rekonstruiert und der Bergfried 1969 wieder auf eine Höhe von 27 m aufgestockt.

Der heutige massive, quaderförmige Bau besteht aus vier dreistöckigen, flachgedeckten Flügeln mit 4 bis 5 m dickem Mauerwerk und kleinen rundbogigen Fensteröffnungen rund um einen schmalen rechteckigen Innenhof. Die mittelalterlichen Gräben sind zugeschüttet. Der nordwestliche Wehrturm aus der ersten Phase vor 1200 ist noch vorhanden.

In der südöstlichen Innenecke der Anlage erhebt sich der auf dem unzerstörten Stumpf wiederaufgebaute quadratische Bergfried, auf dem sich heute eine begehbare Aussichtsterrasse befindet.

Die Innenräume sind tonnen- und kreuzgratgewölbt. Durch die Ausbauten und Veränderungen im 19. Jahrhundert ist die ursprüngliche Aufteilung nicht mehr nachvollziehbar.

Die Anlage ist von einem kleinen Park umgeben, der in das Museum integriert ist.


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Burg Brömserburg aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

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von Gabriele Delhey (photo taken by Gabriele Delhey) [GFDL oder CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons
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