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Schloss Berlepsch, Berleipse, Berlepse, Berleiffen, ist eine dreiflügelige Anlage mit Binnenhof und Park bei Witzenhausen in Hessen.
Nach der Zerstörung ihrer Stammburg Barlissen im 14. Jahrhundert ließ sich die Familie Berlepsch an der Werra nieder, wo sie bereits Güter besaß. Zunächst bewohnte sie das landgräflich-hessische Schloss Bischoffhausen. Es lag oberhalb von Bischhausen (gehört heute zum Stadtbereich Witzenhausen auf der linken Werraseite) auf dem Badenstein (356 m. ü. NN). Etwas weiter nördlich, bei Hübenthal, ließ sich dann Arnold von Berlepsch zwischen 1368 und 1369 an der Stelle des heutigen Schlosses Berlepsch das nuwe Hus Berleybischhin erbauen. Seit 1369 schließt eine Wehrmauer mit Portal die Nordseite der dreiflügeligen Anlage ab.
Arnold von Berlepsch erhielt 1369 vom hessischen Landgrafen Heinrich II. die Dörfer Hübenthal und Albshausen, beide heute Ortsteil von Witzenhausen. Weiterhin erhielt er Hermannrode (heute Ortsteil von Neu-Eichenberg) und Grebenhain zu Lehen, und die Familie wurde zu Erbkämmerern ernannt. Nach dem Tode von Arnolds Sohn Hans von Berlepsch, der kinderlos blieb, im Jahre 1392 brachte sich der Burgmann Thilo von Berlepsch aus Ziegenberg gegen den Willen des Landgrafen in den Besitz der Burg. Im Jahr 1400 wurde die Burg von hessischen Truppen zerstört und wieder aufgebaut. 1461 wurde der Ritter Sittich von Berlepsch mit der Burg belehnt; er umgab die Burg mit starken Mauern und verstärkte sie mit Türmen und Zwingern. 1593 wurde der Treppenturm mit Renaissanceportal errichtet.
Im Dreißigjährigen Krieg plünderte und brandschatzte Tillys „Soldateska“ 1623 das Schloss. 1625 fielen Wallensteins Truppen über das Schloss her, und 1631 wurde das Schloss noch einmal von Tillys Truppen verwüstet.
Am 14. August 1801 besuchte Goethe Schloss Berlepsch. 1809 lebte Friedrich Ludwig von Berlepsch auf dem Schloss. Von 1881 bis 1894 gab Carl Friedrich Ludwig Hans Graf von Berlepsch dem Schloss durch umfassende Umbauten und Veränderungen seine heutige Gestalt, zu der auch ein Deckengemälde Carl Wiederholds gehört. Hans von Berlepsch richtete auf dem Schloss eine vogelkundliche Sammlung ein, und Karl von Berlepsch versammelte von Zeit zu Zeit einen Kreis bekannter Dichter auf dem Schloss. Auf dem Wappenstein am äußersten der drei Tore ist das Wappen der beiden Berlepschlinien eingemauert.
Schloss Berlepsch um 1800
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss durch Hubertus von Berlepsch in ein Hotel mit Restaurant umgestaltet. 1980 wurde dies wieder geschlossen, als Hans-Sittich Graf von Berlepsch auf dem Schloss das Sannyasinzentrum Arvind der Bhagwananhänger gründete, das jedoch schon 1982 wieder aufgelöst wurde. Seitdem ist das Schloss privat bewohnt und außer dem Innenhof nicht mehr öffentlich zugänglich.
Der zum Schloss gehörende Park stammt aus dem 18. Jahrhundert und weist Merkmale des Englischen Landschaftsgartens auf. In ihm befindet sich knapp unterhalb westlich der mittelalterlichen Umfriedung die Schlosskapelle. Park und Schlosskapelle sind für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.
In Schauspielerkreisen erzählte man sich, dass der Schauspieler Tilo von Berlepsch in den 50er und 60er Jahren Schloss Berlepsch mehrfach als Filmlocation für Dreharbeiten zu Krimis (z. B. Edgar Wallace-Filme) und „Gruselfilmen“ dieser Jahre zur Verfügung stellte und in diesen deutschen Filmproduktionen oftmals Nebenrollen übernahm, etwa als Butler (auf seinem eigenen Familienschloss!) oder eben als „Bilderbuch“-Adliger.
Das Schloss diente u.a. für den Heinz Erhardt-Film Witwer mit fünf Töchtern als Kulisse.
Die Gruppe 47 hielt vom 31. Oktober bis zum 2. November 1952 ihr elftes Treffen auf Schloss Berlepsch ab.
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