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Schloss Stetten ist der offizielle Ortsname von Burg und Weiler der Stammburg der Freiherren von Stetten. Die kleine Ritterburg ist eine Höhenburg in Spornlage und liegt östlich des Dorfes Kocherstetten oberhalb des hier nördlich fließenden Kochers. Sie ist heute ein Stadtteil der Kreisstadt Künzelsau im Hohenlohekreis in Baden-Württemberg. Die Burganlage gilt als eine der am besten erhaltenen Ritterburgen aus der Stauferzeit und ist eine Schildmauerburg. Eine Besonderheit dieser Anlage ist es, dass sie bis heute von der Erbauerfamilie bewohnt wird und sich in deren alleinigem Besitz befindet.[1]
Die Burganlage wurde im Laufe ihres Bestehens nie zerstört und nie wesentlich baulich verändert. Baumaßnahmen dienten lediglich dem Zweck der verteidigungstechnischen Anpassung an die jeweilige Zeit. Dadurch zeigt sie in ihrem Erscheinungsbild immer noch das ursprüngliche Aussehen einer hochmittelalterlichen Ritterburg.
Auf der Bergseite wird die Vorburg durch einen Halsgraben vom Berg abgetrennt. In der Befestigung der Vorburg befinden sich zwei Rundtürme und man erreicht die Anlage durch ein Fachwerktorhaus. Durch einen weiteren Graben ist die eigentliche Kernburg nochmals von der Vorburg getrennt. Die gesamte Kernburg ist von einem Zwinger umgeben und wird durch vier weitere Türme gesichert. Zusätzlich wird die Kernburg durch eine 13 Meter hohe, 19 Meter lange und 2,5 Meter dicke, romanische Schildmauer und dem an sie angebauten Bergfried zur Bergseite hin geschützt. Der Bergfried befindet sich am nördlichen Ende der Schildmauer, hat einen rechteckigen Grundriss und ist außen mit Buckelquadern verziert.
Die Kernburg besteht aus mehreren Fachwerkgebäuden und einer Kapelle.
Erbaut wurde die Anlage um 1200, vermutlich auf einer Vorgängeranlage, die sich aber baulich nicht nachweisen lässt. Eine erste Erwähnung der Ritter von Stetten findet sich in einer Urkunde des Klosters Komburg aus dem Jahre 1098, in der ein Odelricus de Steten erscheint.[2] Auch ein im Jahr 1166 genannter Zürich de Stetten und ein im selben Jahr erwähnter Sifridus de Stetten, dürften dieser Familie entstammen. Die Ritter von Stetten waren zur damaligen Zeit, der Stauferzeit, Lehensleute derer von Hohenlohe.[3]
Eine erste bauliche Veränderung der Anlage erfolgte um das Jahr 1400. Der Halsgraben vor der Vorburg wurde ausgehoben, um die Kernburg vor den zunehmend verwendeten Feuerwaffen besser schützen zu können. Gleichzeitig wurde eine Zwingermauer mit halbrunden Flankierungstürmen erbaut. Mitte des 15. Jahrhunderts wurde in einer weiteren Baumaßnahme die Ecktürme der Zwingermauer errichtet. Im Jahre 1488 gerieten die Herren von Stetten in einen massiven Streit mit den Herren von Hohenlohe um die Burg Tierberg (Tierberger Fehde). Im Verlauf dieser Fehde wurde die Burg Stetten von den Hohenlohern belagert und die Vorburg von diesen erobert. Nach zähen Verhandlungen und unter Einschaltung verschiedener Schlichter konnten sich die Streithähne friedlich einigen. Dadurch wurde eine größere Beschädigung oder gar Zerstörung der Burg verhindert.
Der letzte Neubau direkt in der Burganlage ist das im Jahre 1716 im barocken Stil in der Vorburg errichtete sogenannte „äußere Haus“. Die schlossähnliche Bauweise dieses Gebäudes dürfte wohl auch namensgebend für den heutigen Ortsnamen gewesen sein. Die letzte größere bauliche Veränderung erfolgte 1870 durch eine teilweise Verfüllung des inneren Grabens und dem Umbau des Torhauses, so dass auch Kutschen dieses durchfahren konnten.[4]
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von Serena Klein (Eigenes Werk) [Public domain], via Wikimedia Commons
von Bernd Haynold (selbst fotografiert - own picture) [GFDL oder CC-BY-SA-3.0-2.5-2.0-1.0], via Wikimedia Commons
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