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Kastell Aalen
von Haselburg-müller (Eigenes Werk) [GFDL oder CC-BY-SA-3.0-2.5-2.0-1.0], via Wikimedia Commons
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Das Kastell Aalen ist ein ehemaliges römisches Militärlager, das nahe am Obergermanisch-Rätischen Limes, einem UNESCO-Weltkulturerbe, errichtet wurde und heute teilweise bereits überbaut in der Flur Maueräcker auf dem Gebiet der Kreisstadt Aalen im Ostalbkreis in Baden-Württemberg liegt. Als größte Garnison am Rätischen Limes gewinnt das für eine berittene Eliteeinheit (Ala miliaria) errichtete Kastell seine besondere Bedeutung. Für die Forschung sind auch die sechzehn ermittelbaren epigraphischen Zeugnisse von ausgesprochen hohem historischen Wert. Der heutige Stadtname Aalen könnte auf das lateinische Wort Ala zurückzuführen sein.[1]

Wie der möglicherweise germanisierte Namen der Stadt Aalen selber, weist besonders deutlich der Flurname Maueräcker auf eine alte Siedlungsstelle hin. Das Wissen um ihre Existenz ist vor Ort offensichtlich niemals ganz erloschen. Wie Konrad Miller 1892 berichtete, schrieb 1531 der Schlettstadter Humanist Beatus Rhenanus von weitläufigen römischen Grundmauern in Aalen.[4] Das Ruinengelände wurde in dieser Zeit nach gut verkäuflichen Altertümern der Antike durchsucht. Von neuerlichen Grabungen ist ein Bericht aus der Zeit kurz nach der Mitte des 19. Jahrhunderts bekannt. Damals grub der Heimatforscher Hermann Bauer an einer heute nicht mehr zu lokalisierenden Stelle und stieß auf die Überreste eines Bades. 1882 legten der Landeskonservator Eduard Paulus der Jüngere und Ludwig Mayer nördlich des Friedhofes wieder eine Badeanlage frei. Die Untersuchungen verstärkten den Verdacht, dass in Aalen eine Militäranlage vorhanden war. 1890 wurde das Kastell mit seinen Ausmaßen entdeckt.[5] Doch erst die Grabungen der Reichs-Limes-Kommission (RLK) unter dem Streckenkommissar Major Heinrich Steimle sowie unter Felix Hettner konnten 1894 und 1895 dem römischen Aalen ein Gesicht geben. Damals war der Kastellplatz noch nicht überbaut. Erst mit Errichtung des Limesmuseums 1964 mitten auf der nordwestlichen antiken Via principalis und direkt hinter der Porta principalis sinistra, dem linken Tor der Via principalis, im Lagerinneren fanden weitere Untersuchungen statt. Ab 1977 wurde erneut gegraben und zwischen 1978 bis 1986 unter der Leitung von Dieter Planck das Stabsgebäude, die Principia, des Kastells freigelegt. Der 1981 eröffnete quadratische Erweiterungsbau des Museums schob sich noch weiter über dem antiken Boden fast bis an die große Querhalle der Principia heran. Die Untersuchungen 1988, 1997 und 1999 widmeten sich der Lagerumwehrung. Zwischen April und August 2004 wurden der bereits von Planck in den Jahren 1979 bis 1981 angeschnittene Gebäudekomplex westlich des Stabsgebäudes sowie ein Abschnitt der Lagerringstraße vor ihrer teilweisen Überbauung mit dem rekonstruierten Segment einer Mannschaftsbaracke von dem Archäologen Markus Scholz nachhaltig untersucht.[6]

Besonders durch die teils sehr dichte, teils fleckenhafte Überbauung von Kastell und Vicus im 20. Jahrhundert hat sich nicht nur die bis dahin weitgehend authentische Örtlichkeit stark verändert, sondern besonders im rückwärtigen Lagerteil (Retentura) mit Baumaßnahmen in den 1930er Jahren unwiederbringliche Zerstörungen ohne vorherige Grabungen verursacht. Der fast den gesamten vorderen Lagerbereich (Praetentura) bedeckende städtische Friedhof macht eine Forschung dort ebenfalls unmöglich. Trotz Bau des Limesmuseums und Herausstellung der besonderen historischen Vergangenheit Aalens durch engagierte Archäologen wie Philipp Filtzinger bestand bis zum Geländeankauf durch das Land Baden-Württemberg und die Stadt im Jahr 1977 die große Gefahr, durch Bauvorhaben auch den letzten erforschbaren mittleren Lagerbereich (Latera praetorii) zu verlieren.

Das fast rechteckige, 277 × 214 Meter große (= 6,07 ha) Reiterkastell wurde als bedeutendster militärischer Stützpunkt des südlichen Obergermanisch-Rätischen Limes im Zuge der Grenzvorverlegung und Festigung römischer Machtverhältnisse zur Regierungszeit des Kaisers Antoninus Pius (138–161) um 150/155 in Steinbauweise errichtet. Der etwas verschobene Grundriss ist vielleicht auf Gerätefehler bei den verwendeten Gromae zurückzuführen.[7] Wie es sich bei den Grabungen 2004 darstellte, war das Gelände in dem untersuchten Bereich zunächst offenbar von Strauchwerk befreit worden. Darauf deuten unbefestigte und archäologisch unergiebige Brandstellen hin.[8] Stratigraphisch direkt darüber konnten die frühen römischen Baumaßnahmen bei der Errichtung des Lagers beobachtet werden. In einem ersten Arbeitsschritt waren die tiefer gelegenen Randbereiche des geplanten Lagers aufgrund des starken Geländeabfalls teilweise terrassiert worden, um die Bebauung zu erleichtern.[6] Diese Planierungen senkten sich im Laufe vieler Jahrhunderte und begünstigten in ihrem Bereich den Erhaltungszustand des Befundes. Westlich des Nordwesttores bestand die teils über einen Meter hohe Aufschüttung aus dem örtlich vorkommenden Opalinuston. Den Ausgräber fielen dabei sowohl höhere gelegene, braun verwitterte Tonschichten als auch solche aus tieferen Ebenen auf. Dieser grauschiefrige Ton stand beispielsweise als Aushub der Kastellgräben zur Verfügung. Aus diesem Gründungshorizont des Lagers stammen fast keine Funde, jedoch wurden Plattenkalksteine entdeckt, die vor Ort nicht anstehen und herangeschafft werden mussten. In Form von Schutt sind sie dem Anschein nach beim Errichten der Gebäude in den Boden gekommen.[9]

Die aus weißem Juragestein bestehende Kastellmauer ist im Fundament 1,7 Meter breit. Ihr aufgehendes Mauerwerk besitzt noch eine Stärke von 1,4 Metern. Die vier Eckmauern der Anlage sind in Spielkartenform abgerundet und wurden von je einem angebauten Turm überragt. Alle vier Lagertore wurden doppelspurig ausgelegt und besitzen je zwei flankierende Tortürme. Das 1964 beim Bau des Museums erforschte nordwestliche Lagertor, hier die Porta principalis sinistra, ergab dort, dass die beiden Tortürme je einen rückwärtigen ebenerdigen Eingang von 1 (Westturm) beziehungsweise 1,1 Meter (Ostturm) Breite besessen haben und die Straße mit Kalksteinschutt aufgeschüttet war.[10] Der Westturm hatte eine Breite von 4,9 Metern, die Maße das Ostturms sind aufgrund des schlechten Erhaltungszustandes – nur die südliche Rückwand war erhalten – nicht sicher zu ermitteln. Bei den beiden Tordurchfahrten schwankt die Breite zwischen 3,5 Metern im Westen und 4,2 Metern im Osten. Die Porta praetoria, das Haupttor eines römischen Lagers, öffnet sich in Aalen nach Nordosten zum Tal des Kocher hin. Ihre einstige Lage ist heute mit in den Boden eingelassenen Pflastersteinen markiert. Der heute vom Verputz befreite Fundamentbereich der unmittelbar vor dem Tor angrenzenden St.-Johannis-Kirche zeigt römische Werksteine, die aus Abbruchbauten in Zweitverwendung als Spolien verbaut worden sind. Dies wurde erst 1973 bei Renovierungsarbeiten festgestellt. Das Spolienmaterial stammt mindestens zu Teilen aus dem Kastell. So wurde unter dem heutigen Laufniveau in der untersten Fundamentlage ein oben abgerundeter Zinnendeckel aus der Kastellmauer identifiziert, welcher ein optisches und vermeßbares Bild vom ursprünglichen Aussehen dieses Baudetails gibt.[11] Die Forschung nimmt an, dass ein älterer Kirchenbau, der anstelle des heutigen Gotteshauses ermittelt werden konnte, in Zusammenhang mit alamannischen Funden steht, die 1979 rund 100 Meter nördlich in der Ruine einer großen Therme aus dem Boden kamen.[12] Aufgrund von Münzfunden des späten 3. und 4. Jahrhunderts im Vicus-Bereich wurde in der Vergangenheit auch davon gesprochen, dass in Aalen nach Auflassung der Garnison in der Zeit des Limesfalls 259/260 n. Chr., Bewohner der Zivilsiedlung zurückgeblieben sind und bereits mit dem Abbruch des Kastells begonnen haben. Nach dieser Theorie wurde der allererste Bau anstelle der heutigen Kirche vielleicht bereits von diesen Lagerdorfbewohnern errichtet.[13]

Zusätzlich zu den genannten Türmen besitzt die Garnison an der Prätorial- und rückwärtigen Seite je zwei sowie an den Längsseiten je vier Zwischentürme. Als Annäherungshindernis konnte die RLK zwei umlaufende Spitzgräben feststellen. Die archäologischen Arbeiten an der Südostmauer im ausgehenden 20. Jahrhundert haben dort zwei weitere Gräben ermittelt. Die Forschung vermutet daher, dass das Kastell von insgesamt vier Gräben umschlossen war. Der innerste dieser Gräben ist 4,8 Meter breit und 1,4 Meter tief gewesen.[14]

Östlich der Via principalis, in der Praetentura, konnten Teile hölzerne Mannschaftsbaracken der frühen Bauphase aufgedeckt werden, die von zwei großen jüngeren Gruben mit datierbarem Fundmaterial aus dem 2. Jahrhundert überlagert werden. Diese Gruben weisen auf dort später errichtete Gebäude hin. In einer wurden große Fragmente eines eisernen Gesichtshelms aufgedeckt, in der anderen konnten nicht nur die Knochen eines fast vollständig erhaltenen, intakten Pferdeskeletts geborgen werden, sondern auch Teile einer seltenen Millefiori-Glasschale aus dem 3. Jahrhundert. Das wahrscheinlich männliche Pferd, zweifellos ein Reittier der Ala, wurde etwa dreieinhalb Jahre alt. Es hatte eine Widerristhöhe von 145 cm und war von schlanker, aber stämmiger Natur. Dieser Fund bestätigt mit vielen anderen, besonders aus dem Massengrab von Kastell Gellep, in dem über 30 Kavalleriepferden, teilweise mit ihren Reitern verscharrt worden sind, das durchschnittliche Stockmaß von 140 cm.[18]

In die gleiche Zeitstellung wie die Baracken gehört wohl auch eine hölzerne Pfostenreihe im Bereich der späteren Vorhalle an den Principia, die als mögliche kurzfristige älteste Überdachung der Via principalis gedeutet werden kann. Nach nur wenigen Jahren wurde diese leichte Überdachung für den Bau einer mächtigen, massiven hölzernen Vorhalle niedergelegt, die wie üblich rittlings über der Via principalis saß. Ihre großen vierkantigen, rund 0,4 m breiten Eichenträger waren im Opalinuston sehr gut erhalten geblieben. Die römischen Erbauer hatten diese Träger im Boden auf 6 bis 9 Zentimeter dicke Eichenbohlen gestellt, um den Gewichtsdruck auf die Fläche zu verteilen und ein Absinken in den Boden zu verhindern. Bei der dendrochronologischen Untersuchung des Holzmaterials wurde ein einheitliches Fälldatum von 160 ± 10 n. Chr. ermittelt. Diese für Kastelle jener Zeit typischen Vorhallen dienten als repräsentative Mehrzweckräume. Im Bereich der eigentlichen Principia mit ihren im Karree um einen rechteckigen, 22 auf 24 Meter großen Innenhof angeordneten Dienst- und Verwaltungsräumen konnte keine vorausgehende Holzbebauung ausgemacht werden. Durch die hier aufgefundene Bauinschrift aus der Regierungszeit von Kaiser Mark Aurel und seines Mitregenten Lucius Verus war es Géza Alföldy möglich, ihre Fertigstellung eindeutig auf den Zeitraum von Ende 163 bis Ende 164 n. Chr. zu datieren. Demnach ist die hölzerne Vorhalle zeitgleich mit dem Steinbau des Stabsgebäudes entstanden. Das Datum überschneidet sich außerdem mit der dendrochronologisch auch an anderen Stellen nachgewiesenen Palisadenausbauphase des Rätischen Limes. So wurde der Verbau von Hölzern an der Provinzgrenze von Germania superior und Raetia beim Kleinkastell Kleindeinbach in das Jahr 164 n. Chr. datiert[26] und auch bei Schwabsberg[A 2] nahe dem Limestor Dalkingen ließen sich diese Palisadenhölzer der Zeit um 165 n. Chr. zuordnen.[27] Die umlaufenden, an der Rückseite teilweise beheizbaren Räume der Principia, die im Laufe der Zeit Veränderungen erfuhren, sind rund 10,6 Meter breit. Den Forschern fiel auf, dass es in diesem Gebäude keine der sonst üblichen Waffenkammern (Armamentaria) gegeben hat. Im Innenhof wurde mitten im Bereich seines rückwärtigen, 8 Meter breiten Zugangs eine 5 × 5 Meter große und rund 1 Meter tiefe holzverschalte Zisterne freigelegt, die an dieser deplatzierten Stelle möglicherweise erst aus dem Mittelalter stammt. Im südlichen Eck des Hofes befand sich ein 4 × 4 Meter großes rechteckiges Fundament, auf dem eine nach Südosten abgeschlossene Apsis gemauert war. Die Forschung glaubt, dass sich hier ein Wasserbecken befand, hinter dem in der Apsis vielleicht die Statue einer Quellnymphe stand. In der östlichen Innenhofecke wurde mit einem rund 11 Meter tiefen Brunnen dessen sehr gut erhaltene verzapfte Holzverschalung aufgedeckt. Die Untersuchung ergab ein Fälldatum von 179 ± 10 n. Chr. Der Brunnen barg indes nur wenige Funde.

Aus der Mitte der rückwärtigen Wand des Stabsgebäudes wölbt sich die nachträglich massiv verstärkte 5 Meter tiefe Apsis des Fahnenheiligtums (Aedes principiorum). Hier wird deutlich, dass es sich bei diesen Principia um ein mächtiges Repräsentationsgebäude mit drei oder vier Begehungsniveaus gehandelt hat. Die Ausgestaltung des Heiligtums mit Apsiden ist in den Kastellen ab der Mitte des 2. Jahrhunderts zu beobachten.[28] Der Raum vor der Apsis, in dem die Standarten der Einheit standen, hatte eine lichte Weite von 7,5 × 7,5 Metern. Planck nimmt an, dass der vordere Bereich dieses Raumes für einen Treppenaufgang in die obersten Stockwerke reserviert war. In dem teilunterkellerten Fahnenheiligtum befand sich ein 4,5 m × 7,5 m großer und rund 1,8 m hoher Keller (Aerarium) für die Truppenkasse, der wohl durch eine Leiter begehbar war. Als Kellerdecke dienten Holzbalken und -planken. Im Schutt des Kellers konnten unter anderem 32 Silbermünzen sowie Gold- und Silberschmuck geborgen werden. Zudem fanden sich neben Militaria von Standarten eine Vielzahl von Bronzefragmenten, die zu einer kaiserlichen Panzerstatue der 1. Hälfte des 3. Jahrhunderts n. Chr. gehört haben.[29] In der Apsis des Heiligtums war der antike Estrich erhalten, daher konnten auch deutliche Spuren einer einst eingebauten runden Steinbank aufgefunden werden. Der 1984 getätigte Fund eines Aureus noch aus der Regierungszeit des Kaisers Vespasian (69–79) im Estrichboden wird als Bauopfer gedeutet. In einer der aufgefundenen Inschriften wird das Fahnenheiligtum als Capitolium bezeichnet. Zum damaligen Zeitpunkt war dies das erste Mal, dass die Forschung eine gesicherte Bezeichnung für diesen Bereich des Stabsgebäudes vorweisen konnte. Die Inschrift gehört damit zu den bedeutendsten Funden aus dem Reiterkastell. Im Aalener Heiligtum wurden wahrscheinlich Jupiter bzw. die capitolinische Trias verehrt. Dazu hatte bereits die RLK 1895 ein ehemals vergoldetes Bronzeblech mit der Abbildung der dolichenischen Götter (Iupiter Dolichenus, Iuno Regina, Minerva) aus dem Aerarium geborgen, das ins fortgeschrittene 2./frühe 3. Jahrhundert datiert wird. Auch eine 1973 bei Renovierungsarbeiten an der direkt vor der einstigen Porta praetoria gelegenen St.-Johannis-Kirche wiederverwendete Weiheinschrift des Decurios Titus Vitalius Adventus der Ala II Flavia für Iupiter Dolichenus könnte aus dem Capitolium stammen. Im südlichsten Raum des Rückgebäudes, der von inneren Umgang des Stabsgebäudes direkt zu betreten ist und heizbar war, wurden 1986 Ziegelstempel der Legio VIII Augusta aus Straßburg sowie der Ala II Flavia freigelegt. Nach knapp 44 Jahren wurde die hölzerne Vorhalle durch einen repräsentativen, reich gegliederten und massiven rund 65 × 21 Meter großen Steinbau ersetzt. Auch durch die drei mit nach außen weisende Zungenmauern versehenen Eingänge zur Via principalis und zur Via praetoria hin wird hier durch ein besonders eindrucksvolles Beispiel römischer Repräsentationsarchitektur im Grenzgebiet der Anspruch und Machtausdruck Roms deutlich. Im Bereich dieser Halle konnten die Reste von drei Bauinschriften geborgen werden. Alföldy datierte alle drei in das Jahr 208, der Regierungszeit des Kaisers Septimius Severus (193–211) und seiner beiden Söhne Caracalla und Geta. Somit ist das Entstehungsjahr der neuen Vorhalle sowie die Renovierung bzw. der Umbau der Principia wohl bekannt. Eine der Inschriften erwähnt, dass die Ala II Flavia unter dem Kommando eines kaiserlichen Legaten einige Gebäude wiederherstellte. Auf zwei Bauinschriften des Jahres 208 (siehe unten) wird die Bezeichnung Principia erwähnt. In einem der Räume rechts des Capitoliums war bereits im Oktober 1895 der aus Keupersandstein bestehende 12 cm große Kopf einer Statuette des Genius Alae, des Schutzgeistes der Reitertruppe, aufgefunden worden, der eine Mauerkrone (Corona muralis) trug.[30]

Ein Denar aus der Zeit des Kaisers Aemilianus, datierbar in dessen erstes Regierungsjahr 253 und geprägt in Antiochia, bildete nach den Grabungen 1978—1986 die Schlussmünze aus dem Kastellareal. Sie weist neben deutlichen Brandspuren an den Gebäuden auf das Ende der Garnison und des Lagerdorfes hin. Ebenfalls in dieses Jahr, jedoch etwas früher geprägt, gehört der jüngste Münzfund, der während der Grabung 2004 am Magazinbau aus dem Boden kam. Hierbei handelte es sich um einen Antoninian des Kaisers Volusianus, der 253 starb.[20]


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