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Burg Meersburg
von böhringer friedrich (Eigenes Werk) [CC-BY-SA-2.5], via Wikimedia Commons
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Die Burg Meersburg, auch Alte Burg oder Altes Schloss in Meersburg am Bodensee gilt durch ihre Erbauung im 7. Jahrhundert als älteste bewohnte Burg Deutschlands, doch ist aus jener Zeit keine Bausubstanz mehr erkennbar. Die Burg wird auch als Altes Schloss im Gegensatz zu dem gegenüber liegenden, in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts errichteten Neuen Schloss, bezeichnet.

Es bestehen zwei Theorien über die Erbauung der Meersburg. Die Erste nennt den Merowingerkönig Dagobert I. als Erbauer des „Dagobertturms“, dem Bergfried der Meersburg, im Jahre 630. Bekannt ist, dass Dagobert in dieser Zeit in der Bodenseeregion war und sich dort mit der Christianisierung der Alemannen befasste. Diese Theorie wird durch eine Quelle aus dem Jahre 1548 gestützt und ist seither vor allem durch Joseph von Laßberg, der im 19. Jahrhundert auf der Burg wohnte, vertreten worden. Die „Merdesburch“ wurde im Jahr 1147 erstmals urkundlich erwähnt. Ein Luitpolt de Merdesburch wird allerdings bereits 1113 erstmals urkundlich als Zeuge in einer Vergabung der Herzöge Berchtold und Conrad von Zähringen an das Kloster St. Peter im Schwarzwald, erwähnt.[1] Architekturhistorisch betrachtet kann das Megalithquadermauerwerk im Fundament des Dagobertturms sowohl im 7. als auch im 12. oder frühen 13. Jahrhundert vermutet werden.

Die zweite Theorie stützt sich vor allem auf die Beobachtung, dass sich in der Bodenseeregion im 7. Jahrhundert keine Burgengründungen, im 12. und frühen 13. Jahrhundert hingegen auffällig viele verorten lassen. Wie bereits erwähnt, lassen sich architektonische Ähnlichkeiten zu den Burgen des 12. und 13. Jahrhunderts in der Gegend finden. Die Vermutung nach einer früheren, dann aber zerstörten Anlage existiert schon seit Joseph von Laßberg, lässt sich aber nicht unterstützen.

Die Vermutung, Karl Martell könnte kurzfristig im Dagobertsturm gelebt haben, ist somit vage. In den nächsten Jahren sind unter anderen Friedrich II. und Konradin, der letzte legitime männliche Staufer vor seinem Untergang in Neapel, in Meersburg nachgewiesen. [2]

Seit der Mitte des 13. Jahrhunderts war die Burg in Besitz der Fürstbischöfe von Konstanz. Im Jahr 1233 erhielt Meersburg das Stadtrecht des Wochenmarktes. Die Stadt florierte daraufhin, und die Unterstadt wurde um 1300 durch Aufschüttungen erweitert.

Die Meersburg war mehrere Male Schauplatz von Belagerungen, so in der „Bischofsfehde“ von 1334, in der nach einer Doppelwahl zwei Bischöfe um das Amt kämpften. Während Nikolaus von Frauenfeld, auch Nikolaus von Kenzingen genannt, von der päpstlich gesinnten Mehrheit des Domkapitels gewählt wurde und Unterstützung bei Papst Johannes XXII. fand, wurde sein Konkurrent Albrecht von Hohenberg von Kaiser Ludwig dem Bayern unterstützt. Nikolaus von Frauenfeld verschanzte sich vierzehn Wochen lang in der Burg, belagert von kaiserlichen Truppen, die schließlich erfolglos abziehen mussten. Während dieser Belagerung wurden, nach verschiedenen Quellen, zum ersten Mal auf deutschem Boden Feuergeschütze eingesetzt. Der papsttreue Nikolaus von Frauenfeld wurde schließlich vom Kaiser anerkannt. Kaiser Ludwig der Bayer hatte vor Meersburg eine politische Niederlage hinnehmen müssen, die seine Schwabenpolitik beeinträchtigte und nicht zuletzt die Position der Habsburger stärkte.

1414 weilte Kaiser Sigismund anlässlich des Konstanzer Konzils auf der Burg. 1458 kam es zum Aufruhr zwischen Stadtbewohnern und dem Bischof um eine Erweiterung der Stadtrechte, der jedoch niedergeschlagen wurde.

Den Staffelgiebel verdankt der Turm dem Konstanzer Fürstbischof Hugo von Hohenlandenberg (Amtszeit 1496–1532), der hier nach Konflikten mit der Stadt Konstanz 1526 seinen ständigen Wohnsitz einrichtete. Die Meersburg wurde vorübergehend Hauptsitz der Bischöfe. 1647 schossen die Schweden während des Dreißigjährigen Kriegs den Dachstuhl in Brand.

Anfang des 18. Jahrhunderts begannen die Bischöfe schließlich mit dem Bau des Neuen Schlosses als moderner Residenz. Nach 1750 diente die Burg nur noch Verwaltungszwecken.

In der Säkularisation 1803 fiel die Meersburg an das spätere Großherzogtum Baden, das ein so genanntes Seegericht auf der Meersburg einrichtete, eine Zweigstelle zum Donaueschinger Gericht.

1838 verkaufte der Großherzog die Burg an private Hände. Der Sammler Joseph von Laßberg und seine Frau Maria Anna von Droste zu Hülshoff, auch Jenny genannt, erwarben die Meersburg. 1841 zog deren Schwester Annette von Droste-Hülshoff in die Burg und verbrachte dort einen Teil ihrer letzten acht Lebensjahre. Der Burg hat sie das Gedicht von 1841/42 „Das Alte Schloss“ gewidmet („Auf der Burg haus´ ich am Berge, Unter mir der blaue See…“). Sie verstarb am 24. Mai 1848 auf der Burg.[3] Nach dem Tod der Laßbergs ging die Burg an deren Zwillingstöchter Hildegard und Hildegunde, doch diese konnten die Burg nicht halten und mussten sie 1877 verkaufen. Der Münchner Carl Mayer von Mayerfels erwarb die Burg und richtete ein Mittelaltermuseum ein. Bis heute ist die Burg in Privatbesitz und dient – neben dem für Besucher zugänglichen Museum – den Erben als Wohnsitz.

Der Rundgang durch das Burgmuseum gibt Einblick in mehr als 30 eingerichtete Räume.[3] Darunter auch die alte Burgküche, die Dürnitz, den Palas, die Brunnenstube, die Waffenhalle, Wehrgänge, Rittersaal, Burgverlies, zwei Kapellen, Stall, Nordbastion und vieles mehr. Auch die Wohnräume und das Sterbezimmer der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff sind in diesem Rundgang enthalten. Zudem ist die Besteigung des „Dagobertsturmes“ mit Aussicht auf die Stadt, den See und die Alpen möglich. Im Turm ist eine Gefängnisstube aus dem 19. Jahrhundert sowie der Renaissancesaal mit Schatzkammer zu sehen. Im tiefsten Teil des Turmes gibt die Folterkammer Einblick in die Gerichtsbarkeit im Mittelalter.[4]tzt. Nikolaus von Frauenfeld verschanzte sich vierzehn Wochen lang in der Burg, belagert von kaiserlichen Truppen, die schlie


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von Reinhard Kirchner (eigenes Bild) [GFDL oder CC-BY-SA-3.0-2.5-2.0-1.0], via Wikimedia Commons
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