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Schloss Söder
von Sir Gawain, retouche car: Rabanus Flavus (Eigenes Werk) [CC-BY-SA-2.0-de], via Wikimedia Commons
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Das Schloss Söder ist ein barockes Wasserschloss im Holler Ortsteil Söder, Landkreis Hildesheim, das aus einem landwirtschaftlichen Gut hervorging.

Die Schlossanlage ist an drei Seiten von einem Wassergraben umgeben und besteht aus dem eigentlichen Schlossgebäude sowie nördlich und nordwestlich vorgelagerten, schlichten Wirtschaftsgebäuden, die so einen Innenhof begrenzen. Das Schloss besitzt in einen quadratischen Mittelbau, der risalitartig aus der ocker verputzten Fassade hervortritt, und zwei sich westlich und östlich daran anschließende, gleich lange Seitenflügel, deren rückwärtige Ecken durch rechteckige Pavillontürme abgeschlossen werden. Der Mittelbau ist durch sieben Fensterachsen symmetrisch gegliedert, wovon die drei mittleren durch ein Risalit noch einmal besonders betont werden.

Während die vier Geschosse der Eckpavillons durch Mansarddächer abgeschlossen werden, besitzen die übrigen Gebäudetrakte Walmdächer. Das hohe Dach des viergeschossigen Mittelbaus besitzt als zusätzliches Schmuckelement einen Dachreiter mit Glocke, während die dreigeschossigen Seitenflügel nur von sehr niedrigen Walmdächern bekrönt sind.

Eine zweiläufige Freitreppe führt zum Portal, das sich genau in der Mittelachse des Schlossgebäudes befindet.

 

Bereits im Mittelalter stand in Söder, einem Lehen des Hochstifts Hildesheim, eine kleine Burg mit dazugehörigem landwirtschaftlichen Gut, die den Rittern von Bortfeld gehörte. Nachdem die Familie von Bortfeld 1686 ausgestorben war, belehnte der Hildesheimer Fürstbischof Jobst Edmund von Brabeck 1690 einen Zweig seiner Familie mit dem Besitz.

Sein Neffe – ebenfalls mit Namen Jobst Edmund – ließ 1740 die alte Bortfelder Burg niederlegen und an deren Stelle in der Zeit von 1741 bis 1742 ein Schloss errichten. Sein Nachfahr Friedrich Moritz von Brabeck ließ das Gebäude über mehrere Jahre hinweg immer weiter zu einer repräsentativen Residenz aus- und umbauen und gab dem Schloss damit seine heutige Gestalt. Den Abschluss der Arbeiten markierten 1791 der Bau der Zufahrtsbrücke und des Eingangstors sowie die Errichtung zweier Pavillons an der nordwest- und nordöstlichen Ecke des Schlossgeländes. Im gleichen Jahr wurde auch mit der Anlage eines Schlossparks im englischen Landschaftsstil begonnen.

Als Kunstliebhaber trug Friedrich Moritz von Brabeck eine umfangreiche Kunstsammlung zusammen, die er ab 1788 zu Studienzwecken im Schloss ausstellte. Sie umfasste etwa 400 Werke, darunter viele Gemälde namhafter Künstler wie Raffael, Leonardo da Vinci, Rubens, Tizian oder Rembrandt. Diese Sammlung im Wert von etwa 500.000 Talern zog viele Besucher nach Söder und machte das Schloss zum kulturellen und geistigen Mittelpunkt des Fürstbistums Hildesheim.

In seinem Todesjahr 1819 war Friedrich Leopold zu Stolberg-Stolberg bei seinem Sohn in Söder zu Gast. Er verfasste hier angesichts des Gnadenbilds der Immaculata das Söderlied.

Ein Brand im Jahr 1845 beschädigte das Schlossgebäude schwer, es wurde jedoch bis 1848 wieder aufgebaut. Moritz Schwiegersohn Andreas zu Stolberg verkaufte 1859 erst die Kunstsammlung und 1862 schließlich auch das Schloss. Neuer Besitzer wurde Boguslav von Schwicheldt.

Curt von Schwicheldt ließ umfassende Erneuerungen und Umbauten im Inneren des Gebäudes durchführen und auf der Westseite des Areals die heutigen Wirtschaftsgebäude errichten. Über seine Erbtochter Sigrid kam Schloss Söder im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts an die Familie ihres Ehemanns Eberhard von Hardenberg.

Nachdem das Schloss 1955 als Kulisse für den Film Du mein stilles Tal mit Curd Jürgens und Winnie Markus gedient hatte, wurde es durch Carola von Hardenberg 1968 unter Beibehaltung des barocken Stils noch einmal umfassend erneuert und modernisiert.

Schloss Söder befindet sich in Privatbesitz und kann deshalb nur von außen besichtigt werden.


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Schloss Söder aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

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