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Schloss Malberg
von Dussy.Dussy at de.wikipedia [GFDL oder CC-BY-SA-3.0], vom Wikimedia Commons
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Das Schloss Malberg ist ein barockes Schloss in der Ortsgemeinde Malberg im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Die Schlossanlage liegt auf einer langgestreckten Landzunge eines Talkessels an der großen Kyllschleife in der Kyllburger Waldeifel und überragt den Ort Malberg.

Die Edelherren von Malberg erscheinen erstmals 1008 unter einem Ravengar von Madelberch als Lehnsmann des Trierer Erzbischofs. Wann die mittelalterliche Burganlage errichtet wurde, ist nicht bekannt. Kaiser Friedrich II. ließ die in einer Urkunde von 1204 als „castrum“ bezeichnete Burg abbrechen. Das Verbot des Wiederaufbaus wurde nicht befolgt, da schon 1224 eine Burgkapelle erwähnt wird. 1280 verkauften die Herren von Vinstingen die Unterburg an den Trierer Erzbischof. Die Oberburg war seit 1273 durch Heirat im Besitz der Familie Reifferscheid. 1302 wurde die Burg luxemburgisches Lehen. Wegen der lehnsrechtlich schwierigen Situation erhielten 1404 Luxemburg und Trier gleiche Rechte an beiden Burgen, zugleich anerkannte man die Herren von Reifferscheid als Erbburggrafen. 1588 waren die Grafen von Manderscheid-Schleiden Besitzer der halben Freiherrschaft. 1591 bis 1597 baute man den heute so bezeichneten „Altbau“, in dessen Kern vermutlich der Palas der Oberburg steckt, zu einem Wohnbau in den Formen der Renaissance um. Ab 1681 war die Familie Veyder im vollen Besitz von Burg und Herrschaft. Unter dem Kölner Weihbischof Johann Werner de Veyder wurden umfangreiche Arbeiten an der Schlossanlage durchgeführt. Die Planungen stammen von dem am Düsseldorfer Hof tätigen und aus Venedig stammenden Architekten Matteo Alberti. Der „Altbau" wird in den Jahren 1706/07 bis 1709 abermals umgebaut. 1707/08 bis 1714 werden die Schlosskapelle, 1710 bis 1714 der Arkadenbau und 1711 bis 1715 das „Neue Haus“ errichtet. Der Arkadenbau verbindet den „Altbau“ mit dem „Neuen Haus“, hinter dem sich eine Terrasse mit zwei Pavillons und dem „Runden Garten befindet, vermutlich zwischen 1727 und 1740 unter Franz Moritz von Veyder von dem aus Sachsen oder Schlesien stammenden Architekten Christian Kretzschmar errichtet. Ein weiterer Garten, der „Eiserne Garten“ (1713/14), befindet sich gegenüber dem ehemaligen Brauhaus (1714) am Torhaus. Da die Schlosskapelle 1827 der Gemeinde Malberg als Pfarrkirche zur Verfügung gestellt wurde, verlängerte man sie um eine Achse nach Westen, baute im Innenraum einen Triumphbogen ein und errichtete eine Sakristei. Renovierungsarbeiten des 19. Jahrhunderts im „Neuen Haus“ veränderten besonders das Treppenhaus.

Das Schloss blieb bis zu seinem Verkauf 1990 im Besitz der Familie Schmitz-Malberg und diente bis 1985 einige Jahrzehnte als Pension. Nachdem es 1990 in das Eigentum der Verbandsgemeinde Kyllburg überging, wurden umfangreiche Sanierungsarbeiten vorgenommen, die 2008 größtenteils abgeschlossen sind. Hierbei wurde auch das Treppenhaus wieder in den Zustand der Erbauungszeit zurückgeführt. Die wandfeste Ausstattung des frühen 18. Jahrhunderts mit ihren Türen, Kaminen und Supraporten ist gut erhalten. Die Zimmerfluchten zur Gartenseite im Erd- und Hauptgeschoss sind mit Stuckdecken geschmückt. Ikonographisch interessant ist das „Kaiserappartement“. Der wahrscheinlich als Schlafzimmer dienende Raum ist in der Decke mit einem Habsburger Doppeladler geschmückt und besitzt ein Kaminrelief mit dem schlangenwürgenden Herkulesknaben, ein Bekenntnis der Treue von Johann Werner de Veyder zu seinem Lehns- und Landesherrn Kaiser Karl VI. Weiter haben sich neben Gemälden, Uhren und Möbeln des 16. bis 19. Jahrhunderts auch noch einige ungewöhnliche Wandbespannungen erhalten. Sie wurden wohl in der bekannten Frankfurter Manufaktur des Johann Andreas Nothnagel um 1760 hergestellt.

Die Schlosskapelle wird als Veranstaltungsraum für Ausstellungen und als Außenstelle des Standesamtes Kyllburg genutzt. Dort werden zehn Skulpturen, Allegorien der Jahreszeiten und Jagdszenen des Rokokobildhauers Adam Ferdinand Tietz ausgestellt. Die Kopien sind auf den Balustraden der Terrasse und des Innenhofes aufgestellt.

Das „Neue Haus“ und die Schlosskapelle sind frühe Beispiele des Palladianismus in Deutschland, der sich aber mit französischen (Raumdisposition) und heimischen („barocke“ Treppenhaus) Einflüssen vermischt.


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