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Burg Ramstein (Kordel)
GFDL [CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons
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Die Ruinen der Burg Ramstein (Radbodstein) stehen auf einer Anhöhe am Rand des Meulenwaldes im unteren Kylltal bei Kordel in Rheinland-Pfalz.

915 ließ der Erzbischof Radbod von Trier ein landwirtschaftliches Gut auf dem Felsen bei Kordel errichten. 927 erwarb ein Vasall des Erzbischofs Ruotger mit Namen Vollmar das Haus und ließ es befestigen. Diese Vorgängerbauten der Burg Ramstein wurden urkundlich unter Runnesstein und Castrum Ruynstein genannt.

Bis zu Beginn des 14. Jahrhunderts fehlen weitere, gesicherte historische Erkenntnisse zur Burganlage, denn erst in dieser Zeit begann Diether von Nassau, Trierer Erzbischof von 1300 bis 1307, mit der Errichtung einer Burg an jener Stelle. Die Fertigstellung des Baus erfolgte jedoch erst unter Diethers Nachfolger Balduin von Luxemburg im Jahr 1325. Dieser übertrug den noch nicht fertig gestellten Bau bereits 1310 dem Domdechanten Johann von Bruch als Lehen.

Der Bau der Burg ging nicht ohne Streitigkeiten vor sich. Der Ritter Arnold von Pittingen erhob Einspruch gegen ihre Errichtung, doch der von ihm veranlasste Prozess ging verloren, da Balduin nachweisen konnte, dass Ramstein auf erzbischöflichem Grund und Boden errichtet worden war.

1328 erhielt der Ritter Johann von der Fels mit seiner Frau Jutta von Reuland und deren Sohn Wilhelm von Manderscheid Burg Ramstein jeweils zur Hälfte als Lehen. Sowohl das Ehepaar als auch Wilhelm verpfändeten in der Nachfolgezeit mehrmals ihren Anteil.

Balduins Nachfolger Boemund II. von Saarbrücken übertrug 1358 die Anlage seinem Schöffenmeister Johann Wolf mit der Auflage, sie instand zu halten und genügend Wächter für ihre Bewachung einzustellen.

Nur wenig später schon belehnte Erzbischof Kuno II. von Falkenstein die Äbtissin von Ören, Irmgard von Gymnich, mit Ramstein. Ihr folgte ab 1402 der Chorbischof Ruprecht von Hoheneck als Lehnsmann.

Geraume Zeit nach dessen Tod besetzte Bernhard von Orley die Burg, weil er Besitzansprüche auf sie erhob. In Folge dessen ließ Jakob I. von Sierck die Burg Ramstein belagern. Die Auseinandersetzung wurde schließlich durch ein Schiedsgericht beigelegt, das zugunsten des Erzbistums entschied. Da jedoch die nötigen finanziellen Mittel fehlten, wurden die durch die Belagerung entstandenen Schäden vorerst nicht beseitigt und die Gebäude verfielen allmählich.

Erst als Chorbischof Dietrich von Stein 1488 auf Lebenszeit mit Ramstein belehnt wurde, trat Besserung ein. Er ließ die Burg gemäß den Auflagen des Lehensvertrags wieder aufbauen. Nach Dietrichs Tod tritt Heinrich von Hartenrode zwölf Jahre später dessen Nachfolge an: Erzbischof Johann II. von Baden ernannte ihn zum lebenslänglichen Burggrafen des Schloß Rumstein.

Erzbischof und Kurfürst Richard von Greiffenklau zu Vollrads bewohnte die Anlage im 16. Jahrhundert selbst. Er löste das Problem der Wasserversorgung, indem er von einer Waldquelle eine Leitung aus Tonröhren ins Burgareal legen ließ. Noch heute ist der Gedenkstein, der an dieses Ereignis erinnert, erhalten. Dem Erzbischof folgten nun wieder Domdechanten als Besitzer.

Während des Dreißigjährigen Krieges befand sich Ramstein ein Jahr lang in französischer Hand, ehe es durch kaiserliche Truppen befreit wurde. Im Anschluss daran wurde die Burganlage weiter befestigt.

Kriegerische Auseinandersetzungen während des Spanischen Erbfolgekrieges machten der Burg Ramstein endgültig den Garaus. Am 18. September 1689 wurde sie durch französische Soldaten unter dem Kommando des Marschalls Francois de Bône de Crequi de Blanchefort in Brand gesteckt und an zwei Ecken gesprengt. Seither ist sie eine Ruine.

Nach der Besetzung des Rheinlands durch die Franzosen wurde die Ruine im Zuge der Säkularisation 1803 durch den Trierer Advokaten Josef Fritsch für 9000 Francs ersteigert.

1826 verkauften die Fritsch-Erben die Anlage an Franz-Ludwig Britz, der dort einen Gastronomiebetrieb eröffnete. Seine Nachfahren sind auch heute noch im Besitz der Burganlage und betreiben dort ein Hotel-Restaurant.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs trug die Ruine weitere schwere Schäden davon, ehe der restliche Baubestand 1987 bis 1988 ausgebessert und gesichert wurde. Sie kann täglich von 10:00 bis 18:00 Uhr kostenlos besichtigt werden.

 

Von der Ringmauer und den Ecktürmen sind nur noch geringe Reste vorhanden. Der einst 25 Meter hohe vier Geschosse umfassende Wohnturm weist einen trapezförmigen Grundriss auf und besteht heutzutage nur noch aus Außenmauern mit zwei beziehungsweise drei Etagen. An deren Innenseiten sind die Löcher der ehemaligen Deckenbalken sowie Reste von Sitznischen und Kaminen erkennbar.

Recht gut erhalten ist das Eingangsportal an der Westseite der Anlage, das durch einen 4,70 Meter messenden Halsgraben von der Vorburg getrennt ist.


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von Sir Gawain (Eigenes Werk) [CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons
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