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Die Burg Schwarzenberg ist die Ruine einer Höhenburg in Plettenberg in Nordrhein-Westfalen.
Die Gegend um die Burg Schwarzenberg war im Mittelalter stark umkämpft. Hier standen sich die Erzbischöfe von Köln (gemeinsam mit den Grafen von Berg) und die Grafen von der Mark gegenüber. Eberhard I. von der Mark zerstörte 1288 die kölnischen Burgen Isenburg, Volmarstein und Raffenburg sowie die Städte Werl und Menden. Im Osten des Sauerlandes zerstörte Graf Otto von Waldeck Burg und Stadt Hallenberg. Die Burgen Rodenburg (bei Menden) und Waldenburg wurden übernommen. Der Erzbischof von Köln musste das Befestigungsrecht zugestehen und in einer Vereinbarung einräumen, dass keiner auf dem Gebiet des anderen Befestigungen errichten durfte.[1] Es begann eine gegen das kölnische Erzstift gerichtete Burgenpolitik.
In einem Sühnevertrag verzichtet Erzbischof Siegfried von Westerburg 1289 auf alle Ansprüche, insbesondere auf Entschädigung für erlittene Verluste. Zudem musste er die Waldenburg pfandweise dem Grafen Adolf III. von Berg überlassen, der die Burg an Eberhard I. von der Mark weiterverpfändete. In dieser prekären Situation ließ der Erzbischof durch seinen Landmarschall Johann I. von Plettenberg die Burg Schnellenberg instandsetzen, um von dort gegebenenfalls Ausfälle in die Mark unternehmen zu können.
Nachdem Wigbold von Holte, Erzbischof von Köln, die Waldenburg am 15. Dezember 1300 wieder eingelöst hatte, erkannte das märkische Grafenhaus, dass seine südliche Grenze dringend abgesichert werden musste, da bisher hierfür nur die Stadt Lüdenscheid und die Burg Altena zur Verfügung standen. Beide waren jedoch zu weit von der Grenze entfernt. Möglicherweise um eine arnsbergische Einwilligung zum Bau der Burg Schwarzenberg zu erhalten, verbündete sich Graf Engelbert II. auch mit dem Grafen Ludwig von Arnsberg gegen seine Feinde.[2] Auch von König Albrecht scheint sich Engelbert II. Zustimmung für sein Befestigungsrecht eingeholt zu haben.
Im Mai 1301 begann Engelbert II. mit der Befestigung der Stadt Neustadt, welche die Rechte der Stadt Lüdenscheid erhielt, und im Oktober mit dem Bau der Burg Schwarzenberg. Obwohl sie in Sichtweite der kölnischen Grenze zum Ort Rönkhausen lag, konnte der Erzbischof den Bau der Burg nicht verhindern. Damit entstand wieder ein Gleichgewicht an der Grenze zu Köln.
Die Burg Schwarzenberg zählte neben den Burgen Mark, Altena, Wetter und Blankenstein zu den wichtigsten Landesburgen, was jedoch die Entwicklung Plettenbergs zur Stadt beeinträchtigte.
Im Verlauf einer Fehde zwischen Graf Adolf II. von Kleve und Herzog Adolf von Berg fiel die Burg um 1397 an den damaligen Verbündeten des Herzogs von Berg, Eberhard von Limburg. Nachdem Adolf 1399 mit den beiden eine Aussöhnung erreicht hatte, wurde die Pfandschaft gegen eine Geldzahlung ausgelöst. Die erforderliche Geldsumme streckte der Ritter Wennemar Dücker dem Grafen Adolf vor und erhielt dafür die Ämter Lüdenscheid Neustadt und Schwarzenberg zum Pfand.
Im Zusammenhang der Erbauseinandersetzungen mit seinem Bruder Gerhard verpfändete Herzog Adolf von Kleve im Jahr 1422 die Burg an Diderich van Hemmerde, sein Bruder Gerhard dann 1423 an Herzog Adolf von Berg. Für 25 Jahre war die Burg nunmehr märkischer Macht entzogen. Zum Amtmann wurde 1423 Wilhelm II. von Nesselrode, ein bergischer Ministeriale, bestellt. Später scheint die Pfandschaft an Heinrich Wrede gen. Suptuyt gelangt zu sein, der diese an Hermann Overlacker weitergab. Heinrich Wrede hatte wohl die Burg weiter ausgebaut und forderte nun von Herzog Adolf dafür eine Bezahlung. Den nötigen Betrag streckte Hermann Overlacker dem Herzog vor und bekam dafür als Gegenleistung die Burg Schwarzenberg mit dem Gericht Plettenberg und allem Zubehör, welcher wiederum seine Söhne damit beerbte.[3]
Im Spätmittelalter wurde die Burg neben den niederadeligen Burgmannsfamilien, die auch die zur Sicherung der Lennefurt errichteten festen Häuser „Siesal“, „Bomgaden“ und „Wibbecke“ verwalteten, von einer Besatzung von etwa 14-20 Mann bewohnt. Zu ihnen gehörte auch der Kellner, der die Einkünfte des Amtes Schwarzenberg verwaltete.
Im Jahre 1513 gelangte die Burg als Pfand und 1661 durch Erwerb in den Besitz der Familie von Plettenberg, die hier bis etwa 1830 wohnte und den im ehemaligen Zwingerbereich liegenden Barockgarten anlegte. Im 17. Jahrhundert waren Wohnturm und Burgkapelle nur noch als Ruinen erhalten. Nach einem Blitzeinschlag brannte die Burg 1864 mit den gesamten übrigen Wohngebäuden völlig ab, so dass die noch stehenden Mauern wegen Einsturzgefahr größtenteils abgerissen werden mussten. Seit 1911 wird die Ruine im derzeitigen Zustand erhalten.
Die Burg bestand zunächst nur aus einem Bergfried mit einer Seitenlänge von etwa 13 Metern und bildete zusammen mit dem Brunnen und dem Grafenhaus die erste Ausbaustufe. Weiter folgten der Ausbau des Roisthauses, Schmiede, Backhaus und der Burgkapelle. Vermutlich im letzten Bauabschnitt im 15. Jahrhundert erfolgte die Ummauerung der Kernburg, so dass der äußere Burghof mit der Gartenanlage entstand. Der Burgbrunnen, welcher zwischen 1981 und 1985 von der Plettenberger Schützengesellschaft freigelegt wurde, hat eine Tiefe von 26 Metern. Heute noch erkennbar ist die an der Ostseite des ehemaligen Backhauses sichtbare Außentoilette. Grundmauern des Drostenhauses, eines runden Aufstieges und des Kurfürstenhauses sind ebenso erhalten wie des Backhauses und Teile des Bergfriedes mit dem vorgenannten Brunnen.
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