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Schloss Hamborn ist eine etwa 300 Hektar große Schlossanlage in der Gemeinde Borchen (Kreis Paderborn) in Nordrhein-Westfalen.
Der Komplex besteht aus einem Hauptgebäude, das aus Natursteinen erbaut wurde und Stilelemente der Weserrenaissance aufweist, sowie zahlreichen ehemaligen Wirtschaftsgebäuden, die sich über das weitläufige Areal erstrecken
Die erste urkundliche Erwähnung Hamborns stammt aus dem 9. Jahrhundert in einer Urkunde des Klosters Corvey[3]. Zwischen 1137 und 1140 wird Hamborn an das Domkapitel Paderborn geschenkt (Datierung der verbrannten Schenkungsurkunde laut Westfälischem Urkundenbuch). Es entsteht so die Obödienz Hamborn. Die Ursprünge des Schlosses gehen auf zwei Gutshöfe zurück, die Mitte des 19. Jahrhunderts von der Familie von Hartmann gekauft und zu einem Gut vereinigt wurden. Die Familie errichtete den heutigen Ostflügel des Schlosses.
Über die Familien Mallinckrodt und von Droste zu Hülshoff kam der Besitz 1913 an den Freiherrn Otto von Rüxleben. Dieser baute den heutigen Nordflügel mit Saal und einen zweiten Turm an.
1928 kaufte der Industrielle Johannes Leidl das Schloss und das Gut. Nach einem Feuer am 6. März 1929 war das Schloss abgebrannt und wurde in der Folge wieder aufgebaut.
Das Anwesen wurde 1931 von Siegfried Pickert erworben, es wurde dort nachfolgend die „Förderung von Seelenpflege bedürftigen Kindern“ auf anthroposophischer Grundlage betrieben. 1940 musste auf Druck der Kreisbauernschaft die Landwirtschaft verpachtet werden und am 9. Juni 1941 wurde die Einrichtung durch die Nationalsozialisten endgültig aufgelöst. In der Folgezeit nutzte die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt Schloss Hamborn als Mutter-und-Kind-Erholungsheim. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Bewohner eines ausgebombten Paderborner Altenheims hier untergebracht.
Nach dem Ende des Dritten Reichs konnte der Trägerverein um Siegfried Pickert die britische Militärregierung zur Rückübereignung des Schlosses bewegen, da Grundbucheintragungen ihn noch als Eigentümer auswiesen. Seit 1947 wird auf dem Gelände eine Rudolf-Steiner-Schule betrieben. 1952 wurde auch das landwirtschaftliche Anwesen wieder in die eigene Bewirtschaftung nach den Kriterien von Demeter genommen.
Neben der Schule existieren im Verbund der anthroposophischen R. Steiner Werkgemeinschaft ein Berufskolleg, ein Internat, ein Kindergarten, eine Förderschule mit einer besonderen pädagogischen Ausprägung (Berufsförderung), ein Altenwerk und eine Rehaklinik. Darüber hinaus sind dort verschiedene landwirtschaftliche und handwerkliche Betriebe beheimatet.
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By Angela Marie (Flickr: Schloß Hamborn) [CC-BY-2.0], via Wikimedia Commons
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