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Schlößchen Borghees
By Tuxyso (Own work) [GFDL or CC-BY-3.0], via Wikimedia Commons
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Das Schlößchen Borghees, umgangssprachlich auch als Haus Borghees oder Schloss Borghees bezeichnet, ist ein Herrenhaus im gleichnamigen Ortsteil der niederrheinischen Stadt Emmerich. Nach wechselvoller Geschichte wird es heute als Kulturzentrum genutzt und steht seit Dezember 1986 als Baudenkmal unter Denkmalschutz.

 

Im Jahr 827 wird erstmals eine „villa hese juxta Embrica“ urkundlich erwähnt, die 1336 vom Stift Elten verkauft wurde.[3] Ihre Identifizierung als Borghees ist jedoch nicht gesichert.[3] Erst mit dem 17. Jahrhundert wird das heutige Anwesen urkundlich greifbar, als der kurbrandenburgische Zollinspektor Christoffel Rickers (auch Ryckers) das damalige Gut 1678 erwarb und zwei Jahre später auf dessen Grund ein Landhaus errichten ließ. Dabei handelte es sich um ein eingeschossiges Gebäude mit Ziegelmauerwerk, dem in der Mitte ein kleines Türmchen mit barocker Haube vorgesetzt war. Christoffels 17-jährige Tochter Katharina machte durch ihre Liebesaffäre mit Friedrich I. von sich reden. Nachdem der Preußenkönig sie zur Reichsgräfin von Wartenberg gemacht hatte, nahm er sie mit nach Berlin. Katharina erbte den Besitz beim Tod ihres Vaters 1690 und ließ ihn nachfolgend von ihrem Vetter Johann verwalten. Dessen Enkel Johann Peter Reinhard von Rickers baute das Herrenhaus Mitte des 18. Jahrhunderts zu seiner heutigen Form aus.

Durch Vererbung über die weibliche Linie kam der Gutsbetrieb im Jahr 1804 an die niederländische Familie Thooft, die es ab 1838 Peter Reyers verpachtete. Er nutzte die Gebäude nicht nur landwirtschaftlich, sondern betrieb dort auch eine Käserei und eine Gastwirtschaft, die 1907 von der Familie Braam übernommen wurde. Bereits 1902 war das Anwesen an die Jonkheeren Bosch van Rosenthal gegangen. Nach der Übernahme des Hofes durch die Siedlungsgesellschaft Rheinische Heimat erfolgte die Teilung des Besitzes in drei einzelne landwirtschaftliche Höfe. Das Schlösschen erwarb 1957 die Familie Braam, die es 1964 an den damaligen Kreis Rees veräußerte. Während Renovierungsarbeiten in den 1960er Jahren wurde ein Anbau nördlich des Türmchens abgerissen.

Als der Kreis Rees Anfang 1975 unter anderem im Kreis Kleve aufging, wurde dieser neuer Eigentümer des Gebäudes. Kurz danach kam das Schlößchen Borghees in den Besitz der Stadt Emmerich. Im selben Jahr zerstörte ein Brand das Dach und Obergeschoss des Gebäudes fast vollständig. Auf Initiative Emmericher Bürger wurde der vollständige Abriss verhindert, stattdessen nahm die Stadt Emmerich den Wiederaufbau in Angriff, der zwei Jahre lang dauerte. Bei der Restaurierung wurde das Dachgeschoss des Hauses zu einer Wohnung ausgebaut. 1978 fand die Wiederherstellung der verlandeten Wassergräben des Anwesens statt.

 

Von 1982 bis 2000 wurde das Gebäude unter der Regie eines Kuratoriums für kulturelle Veranstaltungen wie Ausstellungen und Konzerte genutzt. Mittlerweile unter der Leitung der städtischen Kulturbetriebe stehend, fungiert das Haus heute unter anderem als Ort für die Veranstaltungsreihe Kunst, Klassik, Aperitif, in deren Rahmen nicht nur etablierte, sondern auch junge, noch unbekannte Künstler die Räume als Ausstellungsfläche nutzen. Seit März 2008 ist zudem das Figurentheater TiK dort untergebracht.[4] Daneben unterhält das Standesamt Emmerich ein Trauzimmer im Schlösschen, das außerdem alljährlich am zweiten Adventssonntag seine Pforten für einen Weihnachtsmarkt öffnet.


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Schlößchen Borghees aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

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