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Haus Aspel ist ein aus einer Burg hervorgegangenes Schloss auf dem Gebiet der Stadt Rees im Kreis Kleve. Seit 1851 ist es im Besitz der Ordensgemeinschaft der Töchter vom heiligen Kreuz und wird als Kloster genutzt.
Haus Aspel liegt drei Kilometer nordöstlich von Rees in einer feuchten Niederung. Der mittelalterliche Burghügel befindet sich im Aspeler Meer, einem Altrheingewässer.
Aspel gehört zu den frühesten Burganlagen im Rheinland. Vermutlich wurde sie um das Jahr 1000 gegründet. Der früheste genannte Besitzer war Godizo, Graf von Aspel und Heimbach. Im Jahr 1011 wurde Aspel durch den Bischof von Utrecht belagert. Um das Jahr 1050 vermachte die Erbin von Godizo, Irmgard von Aspel, ihren Besitz dem Erzbistum Köln. Aspel war die nördlichste Landesburg des Erzbistums und war seit dem 13. Jahrhundert zwischen Köln und den Klever Grafen umkämpft. 1392 fiel es als Pfand an Kleve, doch die Pfandschaft wurde nie eingelöst.
Damit sank die militärische Bedeutung von Aspel. 1433 zog der klevische Amtmann Dietrich von der Mark nach Isselburg. Im Jahr 1470 erlaubte der Klever Herzog Johann I. der Stadt Rees, 200 Basaltsteine von der verfallenen Burg Aspel zum Bau des Mühlenturms der Stadtmauer zu verwenden.
Während die Hauptburg immer mehr verfiel, wurde die Vorburg ausgebaut. Seit 1405 war hier ein steinernes Haus bezeugt, das als Lehen vergeben wurde. Im Achtzigjährigen Krieg wurde das Gebäude 1598 geplündert, im Spanischen Erbfolgekrieg wurde es in Brand geschossen. Von 1818 bis 1845 war Haus Aspel Wohnsitz von Friedrich Heinrich von Bernuth, des ersten Landrats des neuen Kreis Rees. 1850 kaufte es der Orden der Töchter vom Heiligen Kreuz. Die Anlage bestand damals aus dem Schloss, das aber eher einem Landhaus glich, dem Torturm und den Wirtschaftsgebäuden.
Bald nach dem Erwerb und Einzug der Schwestern wurde an den Ausbau gegangen: Schon 1851 wurde ein Mädchenpensionat eingerichtet, das bald erweitert werden musste. 1860 wurde auf alten Fundamenten der sogenannte Schulflügel errichtet, 1856 erfolgte die Grundsteinlegung für die neugotische Kirche, die 1859 geweiht wurde. Der Orden unterhielt in Aspel neben dem bedeutenden Mädchenpensionat auch ein wachsendes Noviziat und die Ordensleitung für die deutsche Ordensprovinz. Während des Kulturkampfs musste der Orden 1875 das Kloster verlassen, kehrte aber 1888 zurück. Danach folgten verschiedene Bauperioden von 1895 bis letztlich 1926, in denen die Gebäudetrakte in der Größe geschaffen wurden, wie sie heute noch anzutreffen sind.
1941 musste der Orden Haus Aspel verlassen, Kloster und Schule wurden durch die Gestapo aufgehoben, Haus Aspel diente anschließend als Lazarett. Dennoch nutzte die Wehrmacht den Torturm als Artilleriebeobachtungsposten, weshalb das Schloss im März 1945 unter Artilleriebeschuss geriet, schwer beschädigt wurde und teilweise ausbrannte. Nach dem Krieg kehrte der Orden zurück, die Gebäude wurden wieder aufgebaut, schon 1946 wurde die Schule wieder eröffnet. Als letztes wurde 1996 die barocke Haube des Torturms rekonstruiert.
1950 wurde das Mädchenpensionat in ein Gymnasium umgewandelt, das bis August 1972[1] in Trägerschaft des Ordens blieb. Danach kam es in kommunale Trägerschaft, blieb aber bis 1986 im Kloster. 1986 bezog es als Gymnasium Aspel einen Neubau in Rees.
2001 wurde in Haus Aspel das Irmgardisstift eröffnet, eine Wohn- und Pflegeeinrichtung für ältere Priester und Ordensfrauen, insbesondere für pflegebedürftige Mitglieder der Töchter vom Heiligen Kreuz. Da der Unterhalt der Anlage jedoch auf Dauer zu teuer und die Baulichkeiten für die 60 Ordensschwestern zu groß geworden sind, steht Haus Aspel seit Juli 2012 zum Verkauf.
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By Sir Gawain (Own work) [CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons
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