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Veste Heldburg
Die Veste Heldburg ist eine hochmittelalterliche Burg in Heldburg im südlichen Zipfel des Landkreises Hildburghausen. Sie erhebt sich auf einem zum ehemaligen Vulkangebiet Heldburger Gangschar gezählten, 405 m hohen Vulkankegel über dem Ort. Im 12. oder 13. Jahrhundert erbaut, wird sie aufgrund ihrer exponierten Lage seit dem 14. Jahrhundert auch „Fränkische Leuchte“ genannt, als Pendant zur „Fränkischen Krone“, der in Sichtweite befindlichen Veste Coburg.
Am Anfang des 14. Jahrhunderts war die Burg im Besitz der Grafen von Henneberg-Schleusingen und diente als Amts- und Gerichtssitz, nachdem das regionale Machtzentrum auf Burg Struphe (heute: Burgruine Straufhain bei Streufdorf) aufgegeben wurde. 1374 fiel die Veste Heldburg an die Wettiner. Johann Friedrich der Mittlere ließ sie ab 1560 durch den Renaissance-Baumeister Nikolaus Gromann, der auch am Weimarer Schloss gearbeitet hat, zur herzoglichen Residenz ausbauen.
Nach mehreren Eroberungen und Plünderungen im Dreißigjährigen Krieg wurde die Heldburg neu befestigt und 1776 Residenz der ernestinischen Herzöge von Sachsen-Hildburghausen und schließlich 1871 Eigentum des Meininger Fürstenhauses. Herzog Georg II. ließ sie 1874–1898 umfassend erneuern und bewohnte sie ab Mai 1877 zeitweise mit seiner Gemahlin Freifrau von Heldburg.
Von 1926 bis 1945 waren der Titularherzog Georg III. (Sachsen-Meiningen) und seine Gemahlin Klara Maria (1895–1992), geborene von Korff, letzte Besitzer der Veste Heldburg. Sie wurden 1945 entschädigungslos enteignet. Als eins von vier Kindern wuchs Regina von Sachsen-Meiningen auf der Heldburg auf. Georg von Sachsen-Meiningen war Richter in Meiningen. Er kam 1946 in sowjetischer Gefangenschaft um. Seine Frau flüchtete mit den Kindern nach Westdeutschland. Regina heiratete 1951 Otto von Habsburg. 2006 konnten die sterblichen Überreste von Herzogin Klara Maria von Sachsen-Meiningen und des 1940 gefallenen Prinzen Anton-Ulrich von Sachsen-Meiningen in der Gruft der Veste Heldburg beigesetzt werden.[1]. Anton-Ulrich war bereits im Krieg in der Gruft beigesetzt, aber nach 1945 auf den Friedhof Heldburg überführt worden.
Nach dem Zweiten Weltkrieg lag die Veste Heldburg im Grenzgebiet der DDR. In der Zeit von Anfang 1948 bis Ende 1949 befand sich in den Räumen der Veste das Amtsgericht Heldburg. 1951 wurde die Burg ausgeräumt und bis 1982 ein Kinderheim darin untergebracht. Am 7. April 1983 beschädigte ein Großbrand den so genannten Französischen Bau stark und vernichtete die gesamte Innenausstattung der Wohnräume und des großen Festsaales. An eine Bausicherung oder einen Wiederaufbau war nicht zu denken.
Am 25. Oktober 1994 wurde die Veste Heldburg von der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten übernommen. Seitdem sind aufwändige Wiederaufbaumaßnahmen vorgenommen worden. Der Französische Bau wurde wiederhergestellt und die beiden Renaissance-Erker restauriert. Alle Dächer wurden erneuert. Die Bauarbeiten dauern noch an. Am 2. Juni 2009 wurde ein symbolischer Grundstein mit Dokumenten in den Fußboden des Heidenbaus eingelassen. Für dessen Erneuerung, für die Innensanierung des Französischen Baus und das Erdgeschoss des Kommandantenbaus sind weitere fünf Millionen Euro eingeplant.[2] Im Sommer 2011 soll auf der Veste das Deutsche Burgenmuseum eröffnet werden[3]. 2007 wurde eine Ausstellung eröffnet, die über die Ziele des Museums unterrichtet und einen Überblick über Burgenforschung, Geschichte und Typologie von Burgen und ihre Funktion im Mittelalter sowie vom 17. bis 19. Jahrhundert informiert.
Die ursprüngliche Wehranlage aus dem 13. Jahrhundert bildete den Grundriss der Veste Heldburg, deren äußere Mauern im 19. Jahrhundert noch vorhanden waren und auch heute noch nachvollziehbar sind. Der Zugang führte über die Zugbrücke der ersten Toranlage in den Zwinger. Von dort gelangte man durch ein weiteres Tor und ein Torhaus in den inneren Schlosshof. Pferdetränke und Brunnenhaus lagen an diesem Zugang. Der Innenhof wurde vollständig vom Heidenbau, dem so genanntem Kommandantenbau, dem Marstall und dem Französische Bau mit seinen reich geschmückten Erkern und dem runden Treppenturm umschlossen.
Dieser in seinen Fensterachsen klar gegliederte Bau gilt mit den nach 1560 datierten Erkern, Herren- und Frauenerker genannt, als kunsthistorisch bedeutendster Teil der Veste Heldburg. Der Französische Bau bestimmt den Schlosscharakter der Burg auch nach außen.
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Veste Heldburg
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