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Schloss Wilhelmsburg (Schmalkalden)
von Michael Sander (Eigenes Werk) [GFDL oder CC-BY-SA-3.0-2.5-2.0-1.0], via Wikimedia Commons
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Das Schloss Wilhelmsburg in der Stadt Schmalkalden war eine Nebenresidenz der Landgrafen von Hessen. Es ist eine der bedeutendsten Renaissanceanlagen in Mitteldeutschland, die bis heute kaum bauliche Veränderungen erfahren hat und nahezu im Originalzustand erhalten ist.

Das über der Stadt gelegene Schloss ist eine Vierflügelanlage mit nahezu quadratischem Grundriss. Zu den umfassenden Außenanlagen gehören Exerzierplatz, Torwächterhaus, Lustgarten, Küchengarten, Gefängnisturm, Marstall sowie Back- und Brauhaus. Die Raumanordnung entspricht der eines repräsentativen Residenzschlosses. Die Säle wurden mit Roll- und Beschlagwerk ausgestattet, ebenso sind sie mit dekorativen Malereien verziert – dazu gehört auch eine Kopie des Iwein-Epos von Hartmann von Aue in den Kellerräumen. Die prächtige Schlosskirche, erbaut von dem Niederländer Willem Vernukken, gehört zu den schönsten und ältesten protestantischen Kirchen Deutschlands.

Die Renaissance-Orgel in der Schlosskirche ist eine der ältesten noch bespielbaren Instrumente dieser Art in Mitteleuropa. Sie wurde vom Landgrafen Wilhelm IV. in Auftrag gegeben. Geschaffen wurde sie von Daniel Meyer aus Göttingen. Ihre besondere Klangfarbe erhält die Orgel durch 252 Holzpfeifen, sechs Register und den sogenannten Vogelschrey. Das Instrument wurde das erste Mal am 23.Mai 1590 anlässlich der Weihe der Schlosskirche und der Einweihung des Schlosses selber gespielt.

Im Jahr 1583 wurden die Landgrafen von Hessen alleinige Besitzer der bis dahin gemeinsam mit den Grafen von Henneberg beherrschten Herrschaft Schmalkalden. Wilhelm IV. von Hessen erhob die Stadt Schmalkalden umgehend zu einer seiner Nebenresidenzen. Er ließ die aus dem 12. Jahrhundert stammende Burg Waltaff abreißen und an deren Stelle 1584 den Bau des nach ihm benannten Schlosses beginnen. Am 23. Mai 1590 wurde das Schloss eingeweiht, wenngleich der Bau noch nicht vollständig abgeschlossen war. Die Inneneinrichtung ließ der Landgraf aus Kassel herbeischaffen. Wilhelms Sohn Moritz hielt sich sehr oft und lange in Schmalkalden auf; unter ihm wurde des Schloss 1618 endgültig fertiggestellt. Unter Moritz’ Nachfolgern immer weniger genutzt, wurde das Schloss Anfang des 19. Jahrhunderts schließlich ganz aufgegeben. Im Jahr 1873 übernahm es der Verein für Hennebergische Geschichte und Landeskunde und führte es der Nutzung als Museum zu.


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von Biberbaer 20:04, 17 December 2007 (UTC) (Eigenes Werk) [Public domain], via Wikimedia Commons
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