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Burg Schönburg (bei Naumburg)
Schönburg ist eine Burganlage über dem Dorf Schönburg in der Nähe von Naumburg (Saale) im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt. Ruine einer romanischen Bischofsburg des Bistum Naumburg. Es sind ansehnliche Reste der ältesten Anlage vorhanden. Es gibt ein romanisches Kammertor und eine ungewöhnliche baukünstlerische Ausstattung des Bergfriedes.
Die Burg zählte zu den wichtigsten Besitzungen des Naumburger Bischofs. Wann die Herrschaft Eigentum der Bischöfe wurde ist unbekannt. Sie wurde erstmalig urkundlich 1130 als Sitz der edelfreien Familie von Schönburg und der 1157 genannten von Schönberg erwähnt. Seit 1174 sind auch bischöflich-naumburgische Ministeriale mit dem Namen Schönburg genannt. Nachweislich war die edelfreie Familie im Rahmen der deutschen Ostexpansion siedelführend in der 2. Hälfte des 12. Jh. im Pleißenland tätig. Sie konnte sich dort eine bis ins 18. Jh. reichsunmittelbare Herrschaft im Raum Glauchau schaffen. Es ist nicht ganz von der Hand zu weisen, dass der Wechsel von den Edelfreien zu den Ministerialen in diesem Zusammenhang steht.
Es liegt nahe, dass die Erbauung der Burg mit dem urkundlichen Auftreten der Schönburger in der zweiten Hälfte des 12. Jh. einhergeht. Es wurden die noch in weiten Teilen erhaltenen Ringmauern errichtet. Passend zu anderen Burgen dieser Zeit in der Region wählte man einen etwa rechteckigen Grundriss für Kernburg und Vorburg. Den Zugang zur Kernburg ermöglichte ein noch erhaltenes rundbogiges Tor. Bemerkenswert sind die romanischen Kantensäulen in der Torleibung. Kernburg und Vorburg waren von einem Abschnittsgraben getrennt. Der Bergfried der Kernburg wurde um 1230 errichtet. Ein zweiter nicht erhaltener Bergfried stand wahrscheinlich in der Vorburg. Im späten 13. oder 14. Jh. verstärkte man die Kernburg. In den Graben hinein errichtete man eine Zwingermauer. Das romanische Tor wurde zu einem Torhaus mit Zugbrücke und Fallgitter ausgebaut.
1355 wurde die Burg von Bischof Rudolf an das Domkapitel verpfändet.
1446 eroberte Apel von Vitzthum als Parteigänger des Landgrafen Wilhelm III. im Sächsischen Bruderkrieg die Burg. Im Verlauf der Kämpfe brannte sie aus und nur die Ringmauern und die zwei Türme blieben erhalten.
Nach der Reformation und der Auflösung des Bistums wurde nach 1570 ein kurfürstlich-sächsisches Amt auf der Burg Schönburg eingerichtet. In dieser Zeit wurden in der ruinösen Anlage mehrere Gebäude im Stile der Renaissance errichtet. Ende des 16. Jh. vereinigte man das Amt mit den Ämtern Saaleck und St. Georgen in Naumburg.
Aus dem 16./17. Jh. sind etliche Inventare und Baurechnungen überliefert, die den teilweise schlechten Zustand der Bausubstanz, aber auch Reparaturarbeiten belegen.
Der zur Burg gehörende Landwirtschaftsbetrieb war seit 1619 verpachtet worden. Der Pächter nutzte nur die Wirtschaftsgebäude in der Vorburg. Das Wohnhaus in der Vorburg wurde seit ca. 1650 durch Forstbeamte bewohnt. In der Kernburg richteten Brände offensichtlich erhebliche Schäden an den Gebäuden an.
Bereits um 1800 wurden Restaurierungen an der Burg durchgeführt die auf den Erhalt der reizvollen Ansicht der Burg im Saaletal gerichtet waren. Ebenso wurde der Bergfried 1825 repariert, um ihn als Aussichtspunkt zu nutzen. Über das gesamte 19. Jh. waren Reparaturarbeiten an den Ringmauern auszuführen, um ihren Bestand zu sichern. 1884 erfolgten größere Restaurierungsarbeiten und Eröffnung einer Gastwirtschaft in der Kernburg. Diese wurde dann nach 1927 in die Vorburg verlegt. 1924 übernahm die Stadt Naumburg gemeinsam mit dem Naumburger Delegierten-Convent, der dort seine jährlichen Tagungen abhielt, die Burg vom preußischen Staat.
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Burg Schönburg (bei Naumburg)
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