Burg Olbrück
von Holger Weinandt (Eigenes Werk) [GFDL oder CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons
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Die Ruinen der Burg Olbrück liegen auf 470 m ü. NN auf einem Vulkanrest (Phonolith-Dom) oberhalb des Ortes Niederdürenbach in der Eifel im Landkreis Ahrweiler. Sie ist das weithin sichtbare Wahrzeichen des Brohltals.

Bunt und sehr abwechslungsreich ist die Geschichte der Burg Olbrück. Mehr als 15 Familien waren seit ihrer Gründung um 1050 Eigentümer der Anlage, und mehr als nur einmal wurde sie zerstört und trotzdem immer wieder aufgebaut.

Bereits in der ersten Stiftungsurkunde der Abtei Laach (heute Maria Laach) von 1093 wird ein Burghardus von Ulbrucke (Burkhard von Olbrück) erwähnt. Da aber zahlreiche Indizien darauf hinweisen, dass es sich bei dieser Urkunde um eine Fälschung aus dem 13. Jahrhundert handelt, ist erst die zweite Stiftungsurkunde der Abtei von 1112, in der ein Burghardus de Oreburch Erwähnung findet, ein verlässlicher Hinweis auf eine Adelsfamilie, die ihren Sitz auf der Burg Olbrück hatte. Jener Burkhard stammte aus dem Geschlecht derer zu Wied, in dessen alleinigen Besitz sich Olbrück bis 1244 befand, ehe die Hauptlinie der Familie erlosch.

Um 1190 trug Theoderich I. von Wied, Sohn von Burkhard, die Burganlage dem Kölner Erzbischof Philipp I. von Heinsberg für einen geringen Betrag zu Lehen auf.

Als die ältere Linie des Hauses Wied 1244 ausstarb, fiel eine Hälfte Olbrücks an Bruno von Isenburg-Braunfels, während die andere an Gottfried von Eppstein (auch Eppenstein genannt) ging. Einige dessen Erben verkauften ihren Anteil 1271 an einen Ritter namens Peter I. von Eich, der darüber hinaus auch die Hälfte des Isenburgischen Besitzes erwarb.

Ein Restteil Olbrücks befand sich bis 1306 immer noch in Eppsteiner Besitz, ehe dieser an den Grafen Rupprecht II. von Virneburg veräußert wurde. 1318 wurde der Eich’sche Anteil an der Burg zwischen den einzelnen Familienlinien aufgeteilt, womit Olbrück endgültig den Status einer Ganerbenburg erhielt.

Der Virneburger Anteil an der Anlage wechselte ab 1319 mehrmals die Besitzer, ehe Agnes von Virneburg im Jahr 1329 Wilhelm I. von Isenburg-Braunsberg heiratete und dieser die Burg seiner Gemahlin zum Hochzeitgeschenk machte, womit die Anlage wieder in Virneburger Besitz kam.

Durch Heirat geriet ein Teil der Olbrücker Burganlage 1373 an Friedrich und Philipp von Schöneck, während die Erbtochter Katharina von Eich 1390 heiratete und ihr Erbteil an der Burg damit der Familie ihres Gatten, Wilhelm von Orsbeck, gehörte.

1422 erfolgte eine weitere Zersplitterung der Besitzanteile durch die Heirat Elisabeths von Eich mit Godart von Drachenfels. Dessen Sohn veräußert seinen Teil 1469 an die Familie von Wied.

Im ersten Viertel des 16. Jahrhunderts hatten sich die Besitzverhältnisse an der Burg Olbrück durch Kauf, Verpfändung, Heirat, Erbe und Übertragung derart weit unter den verschiedensten Familien verzweigt, dass es schwer fiel, einen Überblick darüber zu behalten. Mehr als ein Dutzend Adelsgeschlechter konnten mit Anteilen an Olbrück aufwarten, und so ist es nicht verwunderlich, dass sich Streitigkeiten über die Besitzverhältnisse Jahrzehnte lang hinzogen.

Dies änderte sich erst im Jahre 1555, als nach zähen Verhandlungen, familiären Kleinkriegen und diversen Schiedsgerichten, Burg und Herrschaft Olbrück in den alleinigen Besitz der Familie Waldbott von Bassenheim kamen.

Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Anlage 1632 von schwedischen Truppen unter Wolf Heinrich von Baudissin eingenommen und verwüstet. Doch schon im Jahr darauf konnten sie spanische und kurkölnische Truppen zurückerobern.

Im Zuge des Pfälzischen Erbfolgekrieges ließ der französische General Marquis de Sourdis Burg Olbrück am 3. Mai 1689 ein weiteres Mal zerstören. Aber deren Bewohner verzagten nicht und begannen bereits 1690 mit dem Wiederaufbau. Aus jener Bauzeit stammten die Kapelle und der repräsentative Palas, von denen heute noch Teile erhalten sind.

Obwohl die Instandsetzungsarbeiten nur etwas mehr als 100 Jahre zurück lagen, wurde Burg Olbrück im Jahr 1797 endgültig als Wohnsitz aufgegeben. Genaue Gründe hierfür sind noch nicht erforscht, jedoch ist anzunehmen, dass die Burganlage seinerzeit nicht mehr den gehobenen Wohnansprüchen ihrer Besitzer gerecht werden konnte.

Im Zuge der Säkularisation wurde die Burg 1804 von der französischen Verwaltung auf Abbruch verkauft. Ein erneuter Reigen von wechselnden Eigentümern setze ein, der erst 1956 mit Rainer Maria Schlitter sein vorläufiges Ende fand.

Zwar waren in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts einige Restaurierungsarbeiten und Erneuerungsmaßnahmen durchgeführt worden, doch die Burganlage verfiel zusehends. Erst 1998 setzte eine Wende zum Guten für das Wahrzeichen des Brohltals ein: Auf Betreiben des damaligen Bürgermeisters der Verbandsgemeinde wurde die Ruine in das Konzept des „Vulkanparks Brohltal/Laacher See“ als Museum und Denkmal einbezogen, wodurch finanzielle Mittel zur Erhaltung und Sicherung der Ruine beschafft werden konnten. Noch im gleichen Jahr begannen Restaurierungsarbeiten am Bergfried, die 2001 abgeschlossen wurden und einher gingen mit der Öffnung der Burganlage für die Öffentlichkeit.
 


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