Burg Sauerburg
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Die Sauerburg ist eine Burgruine über dem in die Wisper einmündenden Tiefenbach im Taunus. Sie steht etwa vier Kilometer östlich von Kaub am Rhein nahe dem Ort Sauerthal. Die Grenze nach Hessen liegt östlich der Burg in unmittelbarer Nähe.

Seit 2002 ist die Sauerburg Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal.

Am 26. Februar 1355 erhielt Pfalzgraf Ruprecht I. vom Mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau die Erlaubnis zum Bau einer Burg bei Suerburn, um sein Territorium gegen die Übergriffe der Raubritter von der nahe gelegenen Burg Waldeck schützen zu können. Die Genehmigung erfolgte offenbar im Nachhinein, denn bereits 1339 war die befestigte Anlage ein pfälzisches Lehen. Die kasemattenartig angelegte Festung war zu ihrer Zeit eine der modernsten Anlagen überhaupt und einer der letzten mittelalterlichen Burgenbauten am Rhein überhaupt.

1505 verkaufte Pfalzgraf Philipp der Aufrichtige die Anlage als Erblehen an seinen Marschall Philipp von Kronberg. Durch Erbschaft gelangte sie 1618 an die Brömser aus Rüdesheim. Diese ließen die mittlerweile verfallene Burg wieder herrichten und mit Bastionen sowie einem Geschützrondell in den Vorburgen modernisieren. Doch ihre Bemühungen hatten nicht lange Bestand, denn bereits 1668, als die Sauerburg durch Erbschaft an die Freiherren von Metternich-Winneburg kam, war sie schon wieder in schlechtem Zustand.

1672 kam die Burg in Besitz der Reichsgrafen von Sickingen, ein Adelsgeschlecht, aus dem auch der berühmte Franz von Sickingen stammt und deren letzter Nachfahr, ebenfalls Franz von Sickingen mit Namen, auf dem Friedhof von Sauerthal begraben liegt. Zum Zeitpunkt seines Todes im Jahr 1834 war die Burg längst eine Ruine, denn 1689 wurde der Bergfried von Truppen des französischen Königs Ludwig XIV. gesprengt und die Wohnhäuser der Burganlage abgebrannt.

Es folgten häufige Besitzerwechsel, 1888 und 1907 sogar durch Zwangsversteigerung. Als der geheime Legationsrat Loehr die Ruine kaufte, ließ er sie von 1909 bis 1912 teilweise wieder aufbauen. Auch heute befindet sich die Halbruine in Privatbesitz, kann aber für Veranstaltungen gebucht und in Anwesenheit des Verwalters auch besichtigt werden.

Im Jahr 2004 wurde die Burg in ein hochwertiges Hotel mit einigen wenigen Zimmern umgebaut. Die inneren Räume sind renoviert und im ursprünglichen Stil gestaltet. Seit 2009 ruht der Hotel- und Veranstaltungsbetrieb. Die Burg steht zum Verkauf.

Die Kernburg wird von einem trapezförmigen Bering umschlossen, mit einem sechsstöckigen Bergfried im Nordosten. Der 22 Meter hohe, quadratische Wohnturm umfasst sechs Geschosse und beherbergte in seinem Erdgeschoss ein Verlies. Sämtliche seiner Räume waren mit Kaminen ausgestattet.

An der Stelle des heutigen Wohnbaus stand früher ein dreigeschossiger Palas. Ein weiteres Wohngebäude an der Westseite ist heutzutage verschwunden.

Der Kernburg südlich vorgelagert ist die etwa rechteckige Unterburg (erste Vorburg), die ebenfalls von einer gut erhaltenen Ringmauer umgeben ist.

Eine weitere, jüngere Vorburg mit dreieckigem Grundriss findet sich an der Ostseite des Komplexes. Gesichert durch einen verstärkten Torbau standen dort früher vornehmlich Wirtschaftsgebäude, die mittlerweile nicht mehr vorhanden sind. In der südöstlichen Ecke dieser zweiten Vorburg befindet sich die Burgkapelle. Vorgelagert ist ein Zwinger.

Im 16. und 17. Jahrhundert wurde das gesamte Gelände durch eine Bastion im Süden und ein Geschützrondell im Nordosten verstärkt.


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