Burg Fürstenberg (Rheindiebach)
von Peter Weller (Eigenes Werk) [GFDL oder CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons
Veranstaltungen an diesem Ort:

- keine Veranstaltungen gefunden -

Die Burg Fürstenberg ist eine mittelalterliche Burgruine bei Rheindiebach, einem Ortsteil von Oberdiebach im Landkreis Mainz-Bingen in Rheinland-Pfalz, Deutschland. Seit 2002 ist die Burg Fürstenberg Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal.

Die Burg steht als Hangburg oberhalb von Rheindiebach im Oberen Mittelrheintal am Mittelrhein bei Bingen. Zur Bergseite hin war sie durch einen Halsgraben und eine bis zu zehn Meter hohe Schildmauer mit dahinterliegendem Bergfried gesichert. Der Zugang erfolgte über eine Brücke (heute erneuert) mit Torhaus.

Von der Aussichtsterrasse öffnet sich ein weiter Blick über den Rhein nach Norden linksrheinisch bis Bacharach sowie rechtsrheinisch nach Südosten auf die Burgruine Nollig, Lorch sowie die Rebhänge des Rheingaus, die südlich von Lorch beginnen.

1219 wurde Fürstenberg im Auftrag von Erzbischof Engelbert von Berg errichtet, um die kurkölnischen Besitzungen um Bacharach zu sichern. Schon 1243 ging sie als Lehen an die Kurfürsten von der Pfalz, die sie 1410 durch Kauf endgültig erwarben. Im 15. Jahrhundert wurde an der Knickseite der Ringmauer ein Turm angebaut, der eine Flankierung der Mauer durch Feuerwaffen ermöglichte. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg 1620 durch die Spanier und 1632 durch die Schweden erobert. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg zerstörten die Franzosen schließlich 1689 wie viele andere Burganlagen der Region auch Fürstenberg, das seitdem Ruine ist. Im Gegensatz zu den meisten Burgen des Oberen Mittelrheintals erfolgte hier kein Wiederaufbau im 19. Jahrhundert, so dass in der Ruine noch originales mittelalterliches Mauerwerk mit Putz- und Farbresten erhalten blieb.

Zunächst hatte 1844 die Witwe König Friedrich Wilhelms III. von Preußen, Fürstin Auguste von Liegnitz, vergeblich die Burg zu erwerben versucht. Dies gelang 1845 ihrem Schwiegersohn, Prinz Friedrich der Niederlande. Augustes Tochter Luise war die Schwester des regierenden Königs Friedrich Wilhelm IV. Prinz Friedrich der Niederlande schenkte die Burganlage am 1. Februar 1846 seiner Frau. Luise plante einen Ausbau der Ruine zu einem prächtigen Schloss in neugotischen Formen, das kunst- und kulturhistorisch einem Vergleich mit den Schlössern und Burgen Stolzenfels, Rheinstein, Sooneck und Sayn standgehalten hätte. Der Architekt C. de Jong zeichnete 1849 die Pläne, die sich heute im Archiv der Familie Prinz zu Wied (Neuwied) befinden. Aus unbekannten Gründen unterblieb die Ausführung, die zwar wenig Rücksicht auf den vorhandenen mittelalterlichen Burgbestand genommen hätte, andererseits wäre aber einer der elegantesten Burgausbauten am Rhein entstanden.

Nach dem Tode des Ehepaares gelangte die Ruine in den Besitz der einzigen überlebenden Tochter, Fürstin Marie zu Wied. 1910 verkaufte man die Ruine an die Familie Wasum aus Bacharach. 1993 kaufte Gernot Stelter aus Rheindiebach und begann in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege umfangreiche Maßnahmen zur Erhaltung des Gemäuers.

Die Burg ist heute über eine Öffnung seitlich über dem Zufahrtsweg durch die Riesling-Hänge der Lage Oberdiebacher Fürstenberg (für Fahrzeuge gesperrt) zu betreten, was indes für die Dauer der Sanierungsarbeiten an der Mauerkrone offiziell nicht gestattet ist und eine gewisse Kletterei über ungesichertes Gelände erfordert.


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Burg Fürstenberg (Rheindiebach) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Wer war schon einmal hier
+ Ich war hier +
Kommentare zu diesem Ort



- keine Kommentare vorhanden -
Bilder zu diesem Ort



Alle Angaben ohne Gewähr. Bitte prüfen Sie die Angaben vor einem etwaigen Besuch!

Amazon und das Amazon-Logo sind Warenzeichen von Amazon.com, Inc. oder eines seiner verbundenen Unternehmen.






Diese Seite verwendet Cookies. Indem Sie diese Webseite besuchen, ohne die Cookie-Einstellungen ihres Internet Browsers zu ändern, stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.
Mehr Informationen in der Datenschutzerklärung.