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Das Archäologische Landesmuseum Brandenburg im Paulikloster ist ein archäologisches und kulturgeschichtliches Museum in Brandenburg an der Havel im deutschen Bundesland Brandenburg. Es präsentiert etwa 10.000 archäologische Funde aus 50.000 Jahren menschlicher Kulturentwicklung aus dem Land Brandenburg. Das vom Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege getragene Museum ist im ehemaligen Kloster St. Pauli aus dem 13. Jahrhundert untergebracht.
Die im September 2008 eröffnete Dauerausstellung wird auf einer Fläche von mehr als 2000 m² in chronologischer Abfolge präsentiert. Etwa 10.000 Artefakte werden gezeigt. Die Ausstellung ist in die Zeitabschnitte Steinzeit, Bronzezeit, Eisenzeit/Römische Kaiserzeit, Slawenzeit, Mittelalter und Neuzeit gegliedert. Die ausgestellten archäologischen Funde werden durch Schautafeln, Rekonstruktionszeichnungen, Modelle und Multimedia-Stationen ergänzt.
Zu den herausragenden Exponaten der Dauerausstellung gehören das älteste Tragenetz der Welt, das Königsgrab von Seddin, mit einer der reichsten Grabausstattungen der Bronzezeit in Mitteleuropa, der Bronzehort vom Burgberg Lebus, Reste mehrerer Kultwagen und mehrere Münzschätze aus verschiedenen Epochen, sowie dem Stratorama, einem 33 m² großem stratigraphischen Großdiorama, das ein einen Schnitt durch die verschiedenen Erdschichten des Untergrundes darstellt. Es befindet sich im Raum der Bronzezeit und nimmt einem Raum von 4x6 Metern ein. Es zeigt dem Betrachter anschaulich die aufeinander folgenden Erdschichten mit den dazugehörigen Funden und Befunden. Das Präparat besteht größten Teils aus Styropor und Styrodur, es zeigt einen idealen Grabungsschnitt, stellt also Befunde der verschiedenen Epochen nebeneinander dar, die aber auf einer so kleinen Fläche in der Realität nicht vorkommen.
Das Museum verfügt über mehrere freie Räume und Freiflächen, die für Sonderausstellungen und Tagungen sowie Konzerte oder Lesungen genutzt werden.
Der Gebäudekomplex des Klosters St. Pauli wurde im Jahr 1286 durch Dominikanermönche gegründet, als der Markgraf Otto V., der Lange, seinen Stadthof in der Neustadt zur Verfügung stellte und finanzielle Starthilfe gewährte. Im 13. und 14. Jahrhundert wurde der Bau im Stil der norddeutschen Backsteingotik stetig erweitert. Zwar wirkt der Bau auf den ersten Blick einheitlich, beim näheren Hinsehen offenbaren sich aber verschiedene Unterbrechungen. Der Baufortschritt hing von den vorhandenen finanziellen Mitteln ab. Das Kloster der Neustadt bildete zusammen mit anderen Konventen die Ordensnation "Mark Brandenburg". Dadurch entstand ein systematisch abgestimmtes Klosternetz. Nach der Reformation, die sich in Brandenburg recht behutsam durchsetzte, erfolgte keine gewaltsame Vertreibung der Klosterinsassen, sie durfte aber nicht mehr in der Öffentlichkeit wirken. Das Ende fand das Kloster mit der Abberufung 1547 von Prior Joachim Bartoldi, nach ihm ist kein Nachfolger überliefert. Hermann wurde 1560 als letzter Bruder der Dominikaner in Brandenburg erwähnt. Mehrjährige Bemühungen der des Rates der Neustadt von Brandenburg, soziale Einrichtungen in dem verfallenden und durch Vandalismus beschädigten ehemaligen Klostern unterzubringen, führte erst 1560 zum Erfolg. Die Klosterkirche wurde somit als evangelische Pfarrkirche umgenutzt. Die damit auch neu entstanden Pauligemeinschaft der Neustadt wurde erst wieder im Jahr 2000 mit der Katherinengemeinschaft vereinigt. Ab 1565 brachte die Stadt außerdem ein Armenhaus unter, ein Wohnstift für alte Bürgerinnen und Bürger. 1575 eröfftete im Ostflügel das Heilig-Geist-Hospital. 1717 erhielt der Turm eine geschweifte Barockhaube von dem Zimmermann Balthasar Sandtner. Eine umfassende Restaurierung erfuhr die Kirche in den Jahren 1867-1869. Im frühen 20. Jahrhundert war eine farbige Neufassung und die Wiederherstellung des abgebauten barockalters geplant. 1933 wurden geplante Umgestaltungen des Chores aus Kostengründen nicht umgesetzt.
1941 sollte die Klosteranlage zur Jugendherberge umgenutzt werden, dies verhinderte jedoch der Zweite Weltkrieg. Zum Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Klosteranlage zerstört und die Anlage verfiel. Eine rasche Restaurierung des Chores für die Nutzung des Gottesdienstes der Gemeinde, scheiterte an den Kosten und Problemen der Beschaffung von Baumaterialien
Ein erster Restaurierungsversuch zur Einrichtung eines Museums wurde 1967 aufgrund knapper finanzieller Mittel abgebrochen und die Anlage verfiel. Nach den Scheitern der Museumspläne wurde nach 1975 über eine Nutzung als Bibliothek nachgedacht. 1991 erfolgten erneute Sicherungsarbeiten. Das Mauerwerk wurde Instand gesetzt und das völlig zugewachsene Kirchenschiff frei gelegt. Am 29. November 2000 beschlossen die Stadt Brandenburg und am 13. August 2002 der Brandenburger Landtag den Ausbau des Klosters St. Pauli zu einem Landesmuseum. Daraufhin folgte von 2004 bis 2008 der Wiederaufbau. Die Eröffnung des überwiegenden Teiles der Dauerausstellung erfolgte am 24. September 2008. Seit Anfang August 2009 sind auch die letzten beiden Fachabteilungen geöffnet.
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Paulikloster und Archäologisches Museum Brandenburg aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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