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Das Schloss Ettlingen ist ein Barockschloss im Zentrum der baden-württembergischen Stadt Ettlingen.
Das heutige Schloss hatte zwei Vorgängerbauwerke. Nach der Erhebung Ettlingens zur Stadt 1192 durch Kaiser Heinrich VI. wurde zum Schutze der Stadt im 13. Jahrhundert eine mittelalterliche Burganlage errichtet. Von dieser Anlage sind im jetzigen Schlosshof noch Reste des Burgturms als Naturmauerwerk zu sehen. Der heute noch erhaltene Bergfried stammt aus der Zeit des weiteren Ausbaus der Burg, den die Markgrafen von Baden unternahmen, nachdem sie 1219 in den Besitz der Stadt gekommen waren.
Im 16. Jahrhundert folgte ein prächtiges Renaissanceschloss. An den Südflügel wurden zwei runde Ecktürme angebaut, der Bergfried bekam ein Obergeschoss aus Fachwerk. Die 1600 fertiggestellte dreiflüglige Renaissance-Anlage um den alten Bergfried wurde 1689 im Pfälzischen Erbfolgekrieg mit der ganzen Stadt von französischen Truppen zerstört.
Markgräfin Augusta Sibylla entschloss sich nach dem Tod ihres Gatten, des Markgrafen Ludwig Wilhelm (Türkenlouis), ihren Witwensitz in Ettlingen zu nehmen. Sie ließ ab 1727 unter Verwendung der noch vorhandenen Ruinenteile ein Barockschloss aus Lossburger Sandstein als ihren Alterssitz bauen. Baumeister des 1733 fertiggestellten üppigen Schlosses mit vier Flügeln war Johann Michael Ludwig Rohrer. Mit dem Tod der Markgräfin im Jahr 1733 begann eine lange Zeit, in der das Schloss für verschiedene Zwecke genutzt wurde: als Gästehaus, ab 1812 als Militärhospital. 1871 brachten die Preußen hier eine Unteroffiziersschule unter. 1912 ging das Schloss schließlich in den Besitz der Stadt Ettlingen über.
Im klar gegliederten Schlosshof beeindruckt die imposante Scheinarchitektur am Südflügel. Diese barocke Illusionsmalerei gibt zusammen mit dem eindrucksvoll gestalteten Eingang dem 1978 restaurierten Schlosshof eine prachtvolle Nuance. Vor dieser Kulisse finden alljährlich im Sommer die Ettlinger Schlossfestspiele statt. Im Schlosshof befindet sich ferner der Delphinbrunnen von 1612, gestaltet vom Renaissance-Baumeister Johannes Schoch.
Augusta Sibylla richtete ihr persönliches Augenmerk auf den Bau der Schlosskapelle, die dem böhmischen Heiligen Johannes von Nepomuk gewidmet wurde. Die Ausmalung der Schlosskapelle erfolgte durch Cosmas Damian Asam (1686-1739). Sie stellt in 30 Fresken die Leidensgeschichte des Heiligen Nepomuks dar. Es handelt sich um die einzigen am Oberrhein noch erhaltenen Fresken von Cosmas Damian Asam. Heute ist die ehemalige Kapelle Hauptsaal des Schlosses; sie wird insbesondere für Konzerte benutzt.
Neben dem Asamsaal gehört der von Markgräfin Augusta Sibylla als Festsaal genutzte Rittersaal mit Wandmalereien in den Fensternischen, einer sanftschwingenden Galerie und dem mächtigen Lüster (Kronleuchter) aus Böhmen heute noch zu den repräsentativsten Räumen im Schloss.
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