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Das Palais Bretzenheim ist ein historisches Gebäude in Mannheim. Es liegt im Quadrat A2 unmittelbar gegenüber dem Mannheimer Schloss und ist eines der wichtigsten historischen Mannheimer Adelshäuser. Das Palais wurde 1782 bis 1788 nach Plänen des Hofarchitekten Peter Anton von Verschaffelt errichtet. In diesem Gebäude hatte der Kurfürst Carl Theodor und seine Maitresse, die zur Gräfin von Heydeck erhobene Tänzerin Josepha Seyffert, vier gemeinsamen Kinder untergebracht, denen Wolfgang Amadeus Mozart hier Klavierunterricht erteilte.
Josepha Seyffert, die Tochter eines Sekretärs und Kanzlisten und spätere Figurantin des Opernballetts wurde im Jahr 1765 die Geliebte des Kurfürsten Carl Theodor. Der Kurfürst überließ ihr im Quadrat A1 das Haus Nummer 5 als Wohnung. 1767 verlieh er ihr den Adelsnamen v. Haydeck (meist Heydeck geschrieben). Ihre 1768 geborene Tochter Caroline wurde sofort legitimiert. 1769 erhob Carl Theodor Mutter und Tochter in den erblichen Grafenstand. Als sich die Familie vergrößerte erwarb der Kurfürst im Jahr 1771 durch einen Strohmann die dem Quadrat A3 und dem Schloss zugewandten Nachbarhäuser und ließ sie durch den Architekten Peter Anton von Verschaffelt zu einer dreistöckigen Eckbehausung umbauen. Die Mutter der vier gemeinsamen Kinder starb allerdings infolge des Kindbettfiebers nach der Geburt der letzten beiden Kinder. Der Name des Palais rührt daher, dass der Sohn des Kurfürsten, Karl August, 1774 mit der Herrschaft über den Ort Bretzenheim an der Nahe und der Ortschaft Zwingenberg belehnt wurde.
Die Bretzenheimschen Erben veräußerten das Palais 1842 an Konrad Rutsch. 1899 erwarb die Rheinische Hypothekenbank das Gebäude.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Gebäude völlig zerstört, aber in den Jahren 1948 und 1949 rekonstruiert. Seit 2004 wird es vom Amtsgericht Mannheim genutzt. Bei den letzten Umbaumaßnahmen konnte der große Saal in einfacher Form wiederhergestellt werden.
Das Gebäude nimmt die gesamte Südseite des Quadrats A2 ein. Die breite Front gegenüber dem Mannheimer Schloss hat 21 Fenster und drei Geschosse. Die drei mittleren Achsen treten leicht vor die Front und sind mit einem durchgehenden Balkon versehen. Das mittlere Fenster wird durch ein Wappen der Familie von Heydeck-Bretzenheim geschmückt.
Der künstlerische Standpunkt Verschaffelts wandelte sich in der Projektierungszeit von einem Spätrenaissance-Stil über Barock zum Klassizismus. Der dreifenstrige Mittelbau enthielt die Hofeinfahrt, darüber den großen Saal und den Aufgang, der als Zugang zum großen Saal gedacht war. Rechts und links des Mittelbaus waren Flügel mit je neun Fenstern und eigenen Treppenhäusern angebaut, die sich an den Seitenstraßen mit weiteren 10 beziehungsweise 11 Fensterachsen fortsetzten.
Das Palais hat etwa 60 Räume
Die Kosten des Grundstücks, des Baus und der Innenausstattung betrugen 219.663 Gulden und 52 Kronen. Dies entspricht einem hohen Millionenbetrag in Euro. Etwa 20 Prozent der Einrichtung wurde von Mannheimer Handwerkern und Handelsgeschäften geleistet. Nach dem Schloss war das Palais Bretzenheim eines der repräsentativsten Bauten des kurfürstlichen Mannheims. An seiner Innenausstattung wirkten neben Verschaffelt auch andere bedeutende Künstler wie Ferdinand Kobell und Nicolas de Pigage mit.
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