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Die Burg Greifenstein liegt im gleichnamigen Ort Greifenstein im Lahn-Dill-Kreis in Mittelhessen.
Die Burg liegt auf einem Berg des Dillwesterwaldes und bietet eine gute Aussicht über das Dilltal. Mit 441 Meter über NN ist sie die höchste Burg des Lahn-Dill-Kreises. Die Burg ist eine weithin sichtbare Landmarke, auf der Bundesautobahn 45 weisen Hinweistafeln auf sie hin.
Die Höhenburg wurde im Jahr 1160 erstmals urkundlich erwähnt. 1298 wurde die Burg durch die Nassauer und Solmser Grafen zerstört. 1315 kam sie durch Verpfändung vom Haus Habsburg (Albrecht I. hatte die Burg von Kraft von Greifenstein gekauft) an die Grafen von Nassau.[1][2] Nachdem sie unter verschiedenen Besitzern bis 1676 verfallen war, wurde sie von Graf Wilhelm Moritz von Solms-Greiffenstein zu einem barocken Schloss ausgebaut. Nach der Übersiedlung des Grafen nach Braunfels 1693 verfiel die Anlage zur Ruine.
1969 wurde die Burgruine dem neu gegründeten Greifenstein-Verein geschenkt, der sich bis heute um den Erhalt der öffentlich zugänglichen Anlage, in die ein Restaurant integriert ist, kümmert. Die Burg Greifenstein wurde 1995 als Denkmal von nationaler Bedeutung in die Denkmalliste aufgenommen.
Der Rundgang über das Burggelände führt zu einem Gefängnis mit Folterwerkzeugen, Waffen- und Weinkeller, Wohnkammern und über eine Wendeltreppe in den doppeltürmigen Bergfried. Auf dem spitzen Dach des Bruderturms befindet sich ein Greif als Wetterfahne, im Turm das Glockengeläut mit drei Glocken (Schlagtöne: fis1, a1 und c2).
Sehenswert ist neben dem Dorf- und Burgmuseum eine der wenigen Doppelkapellen in Deutschland: 1462 entstand die St. Katharinenkapelle als Wehrkirche im gotischen Stil. Beim Barock-Umbau wurde der Burghof mit Erde aufgeschüttet, so dass die Kapelle heute unterirdisch gelegen ist. Dort befinden sich Fresken und Schießscharten sowie Kasematten mit Deckenwölben und Verteidigungskammern. Die von 1687 bis 1702 über der Wehrkirche aufgebaute Barockkirche enthält eine umfangreiche Stuckdekoration und ist in die Zeit des italienischen Frühbarocks einzuordnen. Ober- und Unterkirche sind durch eine Treppe miteinander verbunden.
Wanderwege rund um die Burg sowie ein Kräuterlehrgarten machen die Anlage zu einem beliebten Ausflugsziel.
Die Burg beherbergt seit 1984 im Bollwerk (Geschützturm) „Roßmühle“ das Deutsche Glockenmuseum. Besucher können über 40 Glocken besichtigen und auch selbst ausprobieren. Die Technik und die Geschichte der Glockenherstellung werden erklärt. Zu dem Museum gibt es eine Präsenzbibliothek mit weiterführender Literatur (nach Voranmeldung).
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