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Das Colombischlössle ist ein Herrenhaus in der Innenstadt von Freiburg im Breisgau.
Das Colombischlössle wurde 1859 bis 1861 auf Gelände der ehemaligen Bastion Saint Louis der Freiburger Stadtbefestigung errichtet, die auf 15 Meter aufgefüllt[1] und zu einem Garten umfunktioniert worden war. Auftraggeberin war Gräfin Maria Antonia Gertrudis von Zea Bermudez y Colombi, die das Gebäude als Witwensitz erbauen ließ. Die Pläne entwarf der Freiburger Architekt Georg Jakob Schneider, der als Vorlage für seine historistische Villa den gotischen Tudorstil des englischen Mittelalters wählte. Inspiriert wurde Schneider dazu von seinem Lehrer Friedrich Eisenlohr, der ihn bereits Schloss Ortenberg in diesem Stil neu aufbauen ließ.[2] Die Kosten beliefen sich auf ungefähr 300.000 Goldmark, 750 Goldmark pro Quadratmeter bebauter Fläche.[1]
Johann Georg Thoma, ein Fabrikant aus Todtnau erwarb das Anwesen von den Erben und wandelte einen Teil davon in Bauland um. Zu dieser Zeit entstanden dort die Colombistraße und die Rosastraße, die nach seiner Frau benannt wurde.[2] 1899 erwarb die Stadt Freiburg das Gebäude; von 1909 bis 1923 diente es als städtisches Kunstmuseum, später als Verwaltungsgebäude. Zudem unterhielt der Landesverein Badische Heimat hier eine Geschäftsstelle, da dessen Schriftführer, Max Wingenroth (1872–1922), der Leiter der Städtischen Sammlungen war.[3] Von 1947 bis 1952 war das Colombischlössle Sitz der Staatskanzlei, der Landesregierung des Bundeslandes Baden unter Leo Wohleb. Seit einem Umbau 1983 ist das Archäologische Museum Colombischlössle (damals unter dem Namen Museum für Ur- und Frühgeschichte) im Colombischlössle untergebracht.
Seit 2003 sind das Colombischlössle und der Park als Kulturdenkmal ausgewiesen.[4]
Der im Stil eines englischen Landschaftsgartens mit exotischen Pflanzen und Bäumen, sowie einem großen Springbrunnen angelegte Park des Colombischlössles wurde um 1860 fertiggestellt und ist seit 1906 öffentlich zugänglich. 1955 wurde er zum flächenhaften Naturdenkmal ernannt,[4] bevor Mitte Mai 1957 gegenüber das Colombihotel eröffnet wurde.[2] Vor der Verkleinerung als Folge des Ausbaus des Rotteckrings 1962 besaß er eine Fläche von 1,5 Hektar, heute sind es noch 1,3.[4] Heute beinhaltet er einen Weinberglehrpfad und wird für Kunstausstellungen sowie für Kulturprogramme benutzt. Im Park befindet sich neben einer weiblichen Figur, der Schneckenreiter-Brunnen. Die Figur darauf stammt aus dem Jahr 1906, wurde vom Karlsruher Bildhauer Konrad Taucher (1873–1950) entworfen und vom Unternehmen Paul Stotz in Stuttgart gegossen. Der Freiburger Münsterbauverein erwarb das Stück auf der Karlsruher Jubiläumsausstellung für Kunst und Kunstgewerbe und übergab es in den Besitz der Stadt.[5]
Der Park dient der Schwulenszene als Cruising-Area.[6] Er ist zudem nicht zuletzt wegen seiner Nähe zum Freiburger Hauptbahnhof [7] Haupttreffpunkt der Freiburger Drogenszene.[8] Obwohl Anwohner beim Verwaltungsgericht Freiburg dagegen geklagt hatten, wurde inzwischen in der Rosastraße ein Drogenkontaktladen eingerichtet.[7][9]
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