Burg Herrenzimmern
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Burg Herrenzimmern, auch Unterer Burg genannt, war eine Burg der Freiherren, später Grafen von Zimmern. Die Burgruine liegt im Ortsteil Herrenzimmern der Gemeinde Bösingen im Landkreis Rottweil.

Die Burg war zum Zeitpunkt der Werdenbergfehde im Besitz von Gottfried Freiherr von Zimmern († 10. Mai 1508) und verblieb dadurch in Familienbesitz. Dieser übertrug sie im Jahre 1501 an seinen, auf dem Reichstag in Augsburg 1500 für legitim und adelig gesprochenen Bastardsohn Heinrich. Dieser nannte sich fortan von Zimmern.

Sie brannte 1504 ab, als, wie die Zimmersche Chronik an anderem Ort vermerkt, Heinrich beim Bade unsorgsam mit dem Feuer umging. Sie wurde von Heinrich von Zimmern wieder aufgebaut, der zunächst durch Nutzung der ihm von seinem Vater übertragenen Vogteien sein Vermögen ausbauen konnte.

1508 wird Heinrich von Zimmern, in einem in Rottweil zwischen den Neffen und Erben Gottfrieds von Zimmern geschlossenen Vertrag, der Sitz auf Herrenzimmern bestätigt. Bald kam er aber dermaßen in Schulden, dass er Herrenzimmern an Wilhelm Werner von Zimmern (1485-1575) abtreten musste.

Wilhelm Werner baute die Burg weiter aus. Hier befand sich die umfangreiche Bibliothek und Wunderkammer, die dieser zusammengetragen hatte. Sein Neffe Graf Froben Christoph von Zimmern (1519-1566), der in Meßkirch residierte hatte hier in ausführlichen Gesprächen und auch Recherchen umfangreiches Quellenmaterial für seine Zimmerische Chronik finden können.

Das Geschlecht der Zimmern erlosch mit dem letzten männlichen Nachkommen Graf Wilhelm (1549-1594), dem Sohn Froben Christophs. Graf Wilhelm verkaufte die Wunderkammer an Ferdinand II. (Tirol), obwohl Wilhelm Werner testamentarisch verfügt hatte, dass diese unverkäuflich sein solle. Sie bildet heute einen der Grundstöcke der Ambraser Sammlung, obwohl sie dort nicht mehr als solche kenntlich gemacht wird.

Seine acht Schwestern verkauften die Burg am 10. Mai 1594 an die Stadt Rottweil. Diese hatte sich aber bereits damals als Festungsgebäude überholt. Auf Grund ihrer Lage, sie befindet sich auf einem ins Tal reichenden Sporn, der aber von den beiden Talseiten überragt wird, hätte sie einem von oben nach unten erfolgenden Artilleriebeschuss nicht standhalten können. Nutzlos und ihrer Kunstschätze beraubt blieb sie in allen Kriegen verschont und fiel dem allgemeinen Verfall anheim.

Ab 1805 diente sie als Gastwirtschaft und wurde 1810 für 1.700 Gulden von der Gemeinde Herrenzimmern zurück erworben.

Der Herrenzimmerner Geschichts- und Kulturverein e.V. bemüht sich gemeinsam mit dem Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg um die Erhaltung der Ruine.

Das Hauptgebäude der ursprünglichen Spornburg bestand aus einem Unterbau mit gemauerten Außenwänden und gezimmerten Geschossen und einem darauf aufgesetzten, auskragenden, Fachwerkhaus. Eine Bauform, wie man sie heute noch beim Topplerschlösschen, nahe Rothenburg ob der Tauber , oder beim Zollernschloss Balingen sehen kann.


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