Wehrstein
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Die ehemalige Burg Wehrstein ist eine Ruine auf einer Anhöhe über Fischingen bei Sulz am Neckar, Landkreis Rottweil in Baden-Württemberg, Deutschland.

Der Sage nach soll Karl der Große im Jahr 752 auf der Burg Wehrstein seine Frau Hildegard, eine Schwäbin, kennengelernt haben.

Im Jahr 772 werden die Orte Fischingen und Empfingen erstmals urkundlich genannt. Um 1100 werden die Edelfreien von Wehrstein als damit hochadeliges Geschlecht erstmals genannt, als Marquard von Wehrstein und seine Frau Gepa das Kloster Hirsau beschenken. Zu dieser Zeit tritt auch das Wehrsteiner Wappen, ein goldener Anker, erstmals auf. Er soll daran erinnert haben, dass ein Wehrsteiner, der mit Friedrich Barbarossa an einem Kreuzzug teilgenommen haben soll, während eines Sturms auf See aus Lebensgefahr errettet wurde.

Die Herren von Wehrstein, treten von 1101 bis um 1395 urkundlich auf. Ihre Herrschaft umfasste neben der Burg und dem Hofgut Wehrstein die Orte Fischingen, Betra und Empfingen und war zunächst pfalzgräflich-tübingisches, dann hohenbergisches und ab 1381 österreichisches Lehen.

1318 wird Hiltibold von Wehrstein († 1329) Abt von St. Gallen. Vermutlich stirbt das Geschlecht der Wehrsteiner mit dem Tod von Benz von Wehrstein im Jahr 1409 aus. Aber bereits 1331 wird Graf Rudolf von Hohenberg (1302–1336) als Besitzer der Burg Wehrstein genannt. Die Grafen von Hohenberg übernehmen damit die Herrschaft, zu denen Fischingen, Betra und Empfingen gehören.

Im Jahr 1373 verpfänden die Grafen von Hohenberg die Herrschaft Wehrstein an die Herren von Weitingen, die die Burg in der Folge weiter ausbauen. Im Jahr 1381 kauft Herzog Leopold von Österreich den gesamten Besitz der Hohenberger, zu denen auch die Herrschaft Wehrstein gehört. Damit wird Wehrstein österreichisches Lehen, bis 1806 wird Österreich Oberlehnsherr bleiben.

1400 wird die Herrschaft an Burkard von Mansperg verpfändet, der seine Stammburg bei Kirchheim/Teck hat. Schon bald wird das Pfand in ein Lehen umgewandelt. Im Jahr 1419 erwerben die Weitinger die Herrschaft als Lehen zurück. Den Bauernkrieg von 1525 übersteht die Burg unversehrt.

1528 erwirbt Graf Christoph von Nellenburg-Tengen die Herrschaft Wehrstein. Er stirbt im Jahr 1539 und wird in der Kirche zu Empfingen bestattet.

Im Jahr 1552 kauft Jos Niklas II. von Zollern die Herrschaft für seinen Vetter, Graf Karl I. von Hohenzollern. In der hohenzollerschen Erbeinigung im Jahr 1575 wurde die Herrschaft Hohenzollern-Haigerloch zugeschlagen. Nach dem Aussterben der zollerischen Linie Hohenzollern-Wehrstein/Haigerloch im Jahr 1634 kam Wehrstein nicht zu Hohenzollern-Hechingen, sondern zu Hohenzollern-Sigmaringen.

Bis zum Jahr 1585 wurde die Herrschaft von einem Vogt verwaltet, der seinen Sitz auf der Burg hatte.

Während des Dreißigjährigen Kriegs wurde die Burg 1643 durch kurbayrische Truppen fast völlig zerstört, anschließend aber wieder aufgebaut.

Mit dem Pressburger Frieden im Jahr 1805 endete die österreichische Lehnshoheit und Wehrstein ging ganz in den Besitz von Hohenzollern-Sigmaringen über. Fischingen und Betra wurden zunächst dem Oberamt Glatt zugeteilt, das 1854 dem Oberamt Haigerloch zugeschlagen wurde.

Um 1830 wurde die baufällige Burg dann abgebrochen. 1842 werden an der Ruine größere Reparaturen durchgeführt, die Ruine wurde von Fürst Karl Anton von Hohenzollern-Sigmaringen vor weiterem Zerfall geschützt.

Im Jahr 2003 wird der Freundeskreis „Burgruine Wehrstein“ gegründet, der sich zur Aufgabe gesetzt hat, die Ruine vor dem weiteren Verfall zu schützen.

Im Juni 2006 wurde die Burgruine Wehrstein von dem Empfinger Schotterwerksbesitzer Alois Gfrörer gekauft[1].


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