Schloss Tiengen
von Badener (Eigenes Werk) [GFDL oder CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons
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Schloss Tiengen ist eine Höhenburg in der Stadt Waldshut-Tiengen in Baden-Württemberg.

Um 1112 wird erstmals ein Oppidum genannt. Ein Ritter von Tiengen Johannes miles de Toungen ist 1225 erwähnt, er war ein Ministeriale der Herren von Krenkingen, und ein Hermannus de Toungen miles wird 1239 genannt. 1264 wird ein Walterus scultetus de Toingen genannt, die Stadt hatte einen Schultheiss und 6 Räte.1356 werden rat und die burger gemainlich der statt Tungen erwähnt. Ab 1413 steht über dem Schultheiss und dem Rat, ein vom Stadtherr gewählter Vogt. Bis 1426 lag das Gerichtsrecht bei der Stadt. Danach wurde es von Kaiser Sigismund an die Stadt Konstanz übergeben. 1331 wird erstmals ein Stadtgericht erwähnt, 1434 wird festgelegt das kein Bürger von Tiengen anderen Gerichten unterworfen sei. Handwerker werden genannt: 1279 ein Schmied, 1286 ein Gerber, 1279 Gastwirt, 1598 eine Schneiderzunft, 1690 eine Zunft der Schuhmacher, 1697 eine Küferzunft.

Tiengen war früh schon Münzstätte. Kaiser Wenzel (HRR) verlieh 1388 Diethelm II. von Krenkingen das Münzregal. Doch bereits 1275 werden marcae argenti boni ponderis oppidi in Tuengen genannt. 1279 war ein Hugo monetarius de Tuengen,(Münzmeister), ebenfalls sein Sohn 1285, Hugo filius de Tungen. Bereits 1275 ließen die Krenkinger in Tiengen Brakteaten schlagen., 1407 ist Dietrich von Eschbach der Münzmeister genannt. Nach den Krenkingern prägte man für die Konstanzer Bischöfe, danach ließen noch bis 1680 die Sulzer Münzen in Tiengen schlagen.

1229 wird Tiengen als Marktort genannt(in foro Tuongen), 1243 Civitate Tongen. Heinrich II. von Krenkingen urkundet 1294 in oppdio nostro Tuengen. Der Ausbau zur Marktsiedlung erfolgte durch die Krenkinger. 1262 ist Tiengen Lehen des Hochstift Konstanz. Diethelm von Krenkingen(der letzte der altkrenkinger Linie) gab Tiengen dem Bischof Otto III. von Konstanz im Jahr 1413 zurück. 1415 versuchte Reinold von Urslingen mit seinen Söldnern vergeblich Tiengen zu erobern. 1413-1429 waren verschiedene Herren Lehensinhaber, unter anderen die Bischöfe von Basel. 1448 wurde Bilgeri von Heudorf Lehensinhaber. 1451 übergab er die Stadt für die Dauer seines Italienfeldzuges an Ritter Melchior von Blumenegg (Blumnegg). 1452 nahm er es wieder zurück. Kaiser Friedrich III. mit dem er in Italien war, bestätigte der Stadt alle bisherigen Privilegien. Bilgeri überfiel 1467 im Hegau den Bürgermeister von Schaffhausen. Daraus entstand der ältere Schweizerkrieg. In dessen Verlauf überfielen Kriegsknechte aus Luzern, Zürich und Schaffhausen den Sitz des Bilgeri in Tiengen. Danach (1468) kam Tiengen an Schaffhausen. Nach dem Tod Bilgeris 1476 kam Tiengen wieder an das Hochstift Konstanz. Aufgrund des Niedergangs der Krenkinger waren die Grafen von Habsburg-Laufenburg Inhaber der Grafschaft Klettgau geworden. Durch Heirat der letzten Tochter des Graf Johann IV. (Ursula) mit dem Grafen von Sulz kam die Landgrafschaft Klettgau 1408 auf dem Erbweg an die Sulzer. Bischof Otto IV. von Konstanz verlieh nun (1482) für 10 Jahre Burg und Stadt Tiengen an die von Sulz. 1493 wurde die Verpfändung auf unbestimmte Zeit verlängert. 1499 im Schwabenkrieg belagerten 5000 Eidgenossen Tiengen, nur 1000 Reiter und 100 Kriegsknechte verteidigten die Stadt. Rudolf V. von Sulz und Graf Dietrich von Blumenegg verließen die Stadt, welche sich nach vier Tagen Belagerung am 21.April 1499 ergab, Frauen und Kinder durften die Stadt verlassen, die österreichischen Kriegsknechte durften nur mit Hemd bekleidet, nach geschworener Urfehde, ebenfalls abziehen. Die Adligen wurden nach Lösegeldzahlungen wieder freigelassen, die Stadt geplündert und verbrannt. Zum Wiederaufbau der Häuser erliess Graf Rudolf von Sulz auf 18 Jahre alle Steuern und Abgaben, danach auf weitere 8 Jahre auf die Hälfte. 1634 waren von 90 Häusern 36 verlassen. 1641 wurde das Schloss verbrannt (Dreißigjähriger Krieg). Karl Ludwig zu Sulz war aufgrund seiner militärischen Laufbahn selten in Tiengen, er hatte den Vogt Johann Jakob von Beck bestellt, der wenn er nicht ebenfalls mit auf Kriegsfahrt war- den Klettgau verwaltete. Mit Johann Ludwig II. starben 1687 die Landgrafen von Sulz als Stadtherren aus. Maria Anna von Sulz die älteste Tochter des letzten Grafen von Sulz heiratete (1698) Ferdinand Wilhelm Eusebius (1652–1703) von Fürsten von Schwarzenberg.


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