Neues Schloss (Tettnang)
von Photo: Andreas Praefcke (Eigenes Werk) [GFDL oder CC-BY-3.0], via Wikimedia Commons
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Das Neue Schloss ist eines der drei Schlösser Tettnangs und zählt zu den schönsten Schlössern Oberschwabens. Seine phantasievoll in Stuck ausgezierten Räume und Kabinette sowie die prächtigen Möbel oberschwäbischer und französischer Kunstschreiner ermöglichen einen anschaulichen Eindruck vom fürstlichen Lebensstil des Montforter Adelsgeschlechts.

Initiator der prachtvollen dreigeschossigen Vierflügelanlage war Graf Anton III. von Montfort (1670-1733). Das heutige Alte Schloss, das ab 1667 von Graf Johann VIII. von Montfort erbaut worden war, entsprach im Zeitalter des Barocks nicht mehr den geltenden Ansprüchen. Es sollte ein repräsentativer Bau werden, dessen kostbare Ausstattung Bewunderung hervorrufen sollte, und wurde an der Stelle errichtet, an der ab dem 12. Jahrhundert eine Burg stand, die 1633 zerstört worden war. Deren Trümmer wurden zunächst abgeräumt, um den notwendigen Bauplatz zu schaffen. Mit dem Neubau beauftragt wurde der Baumeister und Benediktiner-Frater Christoph Gessinger. Mächtige Pilaster ordnen nun die Fassade und diagonal gestellte Ecktürme mit Treppenhäusern flankieren die vier Bauteile. Die Innenausstattung wurde durch hochrangige Künstler wie die Freskanten Johann Michael Rottmay, Johann Rudolf Byss sowie den Stuckateur Dominikus Zimmermann ausgeführt.

Doch der Bau riss ein riesiges Loch in die Kasse des Grafen, und nach fünfzehnjähriger Bauzeit ließ er 1728 die Arbeiten einstellen. Nachdem Graf Anton III. wegen der immensen Schuldenlast von der Regierung abgetreten war, ließ sein Sohn Ernst (1700-1755) lediglich 1731 die Hofkapelle vollenden. 1753 brannte das Schloss bis auf die Erdgeschossgewölbe aus.

Graf Franz Xaver (1722-1780) ließ mit finanzieller Unterstützung aus Österreich das Schloss wiederaufbauen. Die besten Kunsthandwerker der Bodenseeregion wurden mit der Ausstattung der herrschaftlichen Räume im ersten Obergeschoss beauftragt. Die Arbeiten von Feuchtmayr, Dirr, Moosbrugger, Gigl (Stuck), Kuen, Brugger (Fresken) und J.J. Kaufmann und seiner Tochter Angelika Kaufmann ließen ein überaus prächtiges erstes Geschoss samt Treppenhäusern und Kapelle entstehen. Bis heute wird der hohe künstlerische Rang des Neuen Schlosses durch die damals entstandenen Innenausstattungen begründet.

Bedauerlicherweise kamen die Arbeiten im zweiten Obergeschoss nicht zu Ausführung, denn die laufenden Kosten stürzten die Monforts erneut in Schulden. Sie waren gezwungen, die Grafschaft 1779 an Österreich abzutreten. In napoleonischer Zeit gehörte die Grafschaft Montfort für kurze Zeit zu Bayern, dann zu Württemberg.

 


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