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Die Ruine Dietfurt ist eine Burgruine im Weiler Dietfurt, der zur Gemeinde Inzigkofen im Landkreis Sigmaringen in Baden-Württemberg gehört. Die unter der Burg Dietfurt befindliche Burghöhle Dietfurt zählt zu den wichtigsten Fundstätten Süddeutschlands des Spätjungpaläolithikum und Mesolithikum.
In den 1920er und 1930er Jahren war das Gelände rund um die Ruine Dietfurt ein Treffpunkt des Neutempler-Ordens. Dieser elitäre Männerbund galt als einer der Wegbereiter der Nazi-Ideologie. Die Burghöhle ist von besonderer archäologischer Bedeutung, weil von der Altsteinzeit bis in das 16. Jahrhundert eine ständige menschliche Nutzung nachweisbar ist.[1]
Die Burg gehört zu den frühen Burgengründungen des 11. Jahrhunderts. Der Felsen war jedoch schon weit früher besiedelt. Grabungen in der Burghöhle erbrachten Funde des späten Paläolithikums (Altsteinzeit), des Neolithikums (Jungsteinzeit), der mittleren Bronzezeit, der jüngeren Urnenfelderzeit, der mittleren und späteren Hallstattzeit, der römischen Epoche und des Mittelalters. Auch der Name „Dietfurt“, althochdeutsch als Diota, das Volk, weist auf eine frühe Besiedlung hin.
Erstmals wurde der Name Dietfurt im Jahr 1095 im Zusammenhang mit der Gründung des Klosters Alpirsbach genannt, als die Brüder Heinrich, Eberhard und Hermann von Dietfurt als Zeugen benannt wurden. Aus dem Jahr 1125 ist eine erneute Nennung der Dietfurter Brüder in einer das Kloster Alpirsbach betreffenden Urkunde erwähnt. Der Truchsess von Waldburg, Berthold, verzichtete 1132 in Gegenwart des Königs auf das Reichslehen Dietfurt zugunsten des Grafen Mangold II. von Nellenburg. Zu diesem Zeitpunkt waren die Edlen von Dietfurt bereits ausgestorben.
1253 war Dietfurt im Besitz der Truchsessen von Waldburg. Kurze Zeit später, im Jahr 1257, wurde Dietfurt Reichslehen des Hugo von Montfort. Aus dem Jahr 1274 ist eine erstmalige urkundliche Erwähnung der Burg überliefert.
1421 verkaufen die Brüder Egg und Heinrich von Reischach Dietfurt als nellenburgisches Lehen an Anna, Gräfin von Werdenberg, Tochter des Freiherrn Johann von Zimmern. Anna Gräfin von Werdenberg zu Dietfurt starb am 1. März 1445 und wurde im Kloster Inzigkofen begraben. 1468 wird beim Schutz- und Trutzbündnis des Hochadels gegen die Rauf- und Fehdelust mancher Edelleute Dietfurt als feste Burg bezeichnet.
Nach dem Aussterben der Grafen von Werdenberg ging die Burg 1534 an das Haus Fürstenberg, 1806 ging sie an Hohenzollern-Sigmaringen über.
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