Schloss Hagenburg
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Schloss Hagenburg ist eine kleine Schlossanlage in Hagenburg/Niedersachsen. Sie diente lange Zeit als Sommersitz des Hauses Schaumburg-Lippe.

Die Hagenburg wird 1378 als Hagenborch erstmals urkundlich erwähnt. Sie war vermutlich im frühen 14. Jahrhundert zur Sicherung der in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts entstandenen Siedlung gegründet worden.[1] Später diente sie als Verwaltungssitz des Amtes Hagenburg und war vom 14. Jahrhundert an oftmals verpfändet. Ab 1558 war Ludolf Klencke Inhaber des Amtes Hagenburg. Klencke ließ noch im selben Jahr ein Torhaus errichten und die Burg umbauen.[2] Im Wohntrakt zog er eine Wendeltreppe ein. Sein Sohn Ernst Ludolf veranlasste 1574 einige Renovierungen und die Erbauung eines Schafstalles.

1686 wurde die Anlage unter Friedrich Christian Graf zu Schaumburg-Lippe um einen in Fachwerk erstellten Flügel ergänzt. Nachdem bereits in den 20er Jahren des 18. Jahrhunderts mehrfach von Schäden am Schloss die Rede war, wurden 1733 größere Reparaturmaßnahmen durchgeführt. Zehn Jahre später ließ die Rentkammer ein neues Pförtnerhaus erbauen.[3]

Bereits gegen Ende des 18. Jahrhunderts scheinen die Gebäude den Ansprüchen nicht mehr genügt zu haben, da Fürstin Juliane einen Umbau zu einem „Lustschloß mit Bequemlichkeit“ veranlasste. Die ersten Entwürfe des Baumeisters Clemens August von Vagedes sollen laut Albrecht im Herbst 1791 entstanden sein.[4] Am 17. November 1792 reichte Vagedes seine Bauzeichnungen ein, die der Fürstin jedoch nicht zusagten.[5] Erst die im Januar des darauffolgenden Jahres vorgelegten Zeichnungen fanden die Zustimmung der Bauherrin. So konnte im Frühjahr 1793 mit den Bauarbeiten begonnen werden.[6] Schon im Jahr darauf konnte der Ausbau des Inneren erfolgen. Die Ausführung der Innendekorationen kam allerdings erst nach dem Tod von Vagedes († 1795) zum Abschluss. Im Frühjahr 1798 begann man mit der Ausstattung des Inneren. Fürstin Juliane sollte die Vollendung ihres Schlosses jedoch nicht mehr erleben: Sie starb am 9. November 1799 im Alter von 38 Jahren. Erst 1800 konnte der Bau weitgehend fertiggestellt werden.

Bei dem jetzigen Schlossbau handelt es sich um eine L-förmige Anlage, die im Kern noch aus dem 16. Jahrhundert stammen soll.[7] Der in Fachwerk erstellte, mit einer Durchfahrt versehene Südflügel erhebt sich über einem hohen Steinsockel. Ein hier angebrachtes Wappen ist „1686“ bezeichnet. Der etwas höher aufragende Ostflügel besteht an der Süd- und Ostseite ebenfalls aus Fachwerk. Allerdings tritt das Fachwerk auf der Rückseite nicht offen zu Tage: es ist mit Holz verkleidet. An der West- und an der Nordseite ist das Corps de Logis hingegen in Stein aufgeführt. Die verputzte Hoffront wird durch einen dreiachsigen Mittelrisalit akzentuiert, dem im Eingangsbereich ein Portikus mit toskanischen Säulen vorgelegt ist.

 

Schloss Hagenburg wird von einem öffentlich zugänglichen Landschaftspark mit altem Baumbestand umgeben; eine von Sumpfzypressen gesäumte Rhododendron-Allee führt direkt auf den Mittelrisalit des Hauptgebäudes zu. Der Park bietet einer Vielzahl von Wald bewohnenden Vögeln einen geeigneten Lebensraum. Als Brutvögel wurden etliche Höhlenbrüter wie Grauschnäpper, Trauerschnäpper, Kleiber und mehrere Meisenarten nachgewiesen. Weiterhin wurden Grün-, Bunt-, Mittel- und Kleinspecht sowie Pirol beobachtet. Auch Waldkauz und Mäusebussard sollen im Park brüten. Das dichte Unterholz wird von Mönchs- und Gartengrasmücke, Rotkehlchen, Zilpzalp und Nachtigall bewohnt.[8] Noch 1964 brütete auf dem mittleren Schornstein des Hauptgebäudes der Weißstorch.[9]

Der Bau ist mit dem Steinhuder Meer durch einen 1,2 Kilometer langen, künstlich geschaffenen Kanal, den Hagenburger Kanal, verbunden. An ihm ist häufiger der Eisvogel zu sehen.

Das nur mit einem großen finanziellen Aufwand zu erhaltende Schloss wurde mit seinen Nebengebäuden im Jahr 2005 von der Familie Schaumburg-Lippe verkauft. Heute befindet sich hier ein privates Kunst- und Auktionshaus.


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von Tortuosa im Juli 2003.Tortuosa at de.wikipedia [GFDL oder CC-BY-SA-3.0], vom Wikimedia Commons
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