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Das Schloss Ahrenthal ist ein Wasserschloss im Harbachtal zwischen Sinzig und dessen Stadtteil Franken in Rheinland-Pfalz. Sein Name geht auf den Aar (=Adler), das Wappentier seines Erbauers, den Reichsministerialen Rolman von Sinzig zu Ahrendahl (auch Roilman vom Turne zu Sinzig), zurück. In preußischer Zeit war es ein landtagsfähiges Rittergut.
Auf allodialem Besitz um 1330 als Wasserburg erbaut, fand die Anlage 1331 unter der Bezeichnung Burg Bouenberg erste urkundliche Erwähnung als Lehen des Erzbistums Köln. Später waren die Herzöge von Jülich Lehnsherren, ehe Ahrenthal schließlich reichsunmittelbare Herrschaft wurde.
Nach Aussterben der Herren von Sinzig zu Ahrendahl, die sich kurz auch nur „Herren von Ahrendahl“ nannten, kam die Burg 1512 über die mit ihnen verwandte Familie von Wiltberg an die damaligen Freiherren und späteren Grafen von Hillesheim. Bis zum teilweisen Einsturz am 13. Januar 1651 bewohnten Wilhelm von Hillesheim und seine Frau Catharina von Syberg die Anlage, die sich an der Stelle der heutigen Vorburg befand.
Einer ihrer Nachfahren, Franz Caspar Wilhelm von Hillesheim, begann ab 1728 mit dem Wiederaufbau. Die Pläne dazu lieferte der kurpfälzische Hofbaumeister Johann Adam Breunig, nach dessen Entwürfen auch das Schwetzinger Schloss gebaut wurde. Die Planung begann bereits um das Jahr 1720. Vom großzügig vorgesehenen Umbau wurde später nur der dreiflügelige Wirtschaftstrakt mit Mittelrisalit und Ecktürmen realisiert.[1] Bis zum Tod des Bauherrn im Jahr 1748 waren die dreiflügelige Vorburg und die Parkanlage realisiert. Der in Hufeisenform konzipierte, dem Hof zugekehrte Schlossbau kam nicht mehr zur Ausführung, weil die weiteren Baumaßnahmen von Wilhelms Sohn, Wilhelm Ernst Gottfried von Hillesheim, zurückgestellt wurden.
Da der neue Eigentümer Ahrenthals 1785 ohne Nachkommen verstarb, kam die Anlage über seine älteste Schwester Anna Elisabeth Augusta Maria durch Heirat mit Ambrosius Franz von Spee an die Familie der Grafen von Spee und ist bis heute in deren Besitz.
Das heutige Schlossgebäude ließ Wilhelm Reichsgraf von Spee um 1890 nach Plänen der Architekten Bernhard Tüshaus und Leo von Abbema aus Düsseldorf errichten.
Nachdem die Gebäude der Vorburg im Jahr 1920 bis auf die Außenmauern abgebrannt waren, wurden sie zwar wieder errichtet, doch wurde weitgehend auf deren Innenausbau verzichtet. Auch die ursprüngliche Form der Dächer wurde nicht wieder hergestellt.
Einziges sichtbares Relikt der mittelalterlichen Wasserburg sind deren mittlerweile verlandete Wassergräben, die auch heute noch einen Teil der Vorburg umrahmen.
Einige Räume, wie zum Beispiel die Schlosskapelle, können für Festlichkeiten und Hochzeitsfeiern angemietet werden.
Alle Gebäude des Schlosses werden renoviert und sollen als Tagungszentrum dienen.
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