Burg Lemberg
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Die Burg Lemberg ist eine mittelalterliche Burg bei Lemberg, ein Ort der Verbandsgemeinde Pirmasens-Land, im Landkreis Südwestpfalz in Rheinland-Pfalz.

Die Burg liegt auf dem Schlossberg in 458 m Höhe und beinhaltet neben einem Burgeninformationszentrum für Pfalz und Nordvogesen eine Burgschänke. Ihre exponierte Lage erlaubt einen weiten Ausblick über Lemberg und die umliegenden, bewaldeten Hügel des Wasgau.

Im Jahr 1198 verkauft der Abt des Klosters Hornbach dem Grafen Heinrich I. von Zweibrücken den Berg, auf dem die Burg zur Absicherung des südöstlichen Bereiches des Herrschaftsgebietes der Zweibrücker Grafen ab ca. 1200 dann erbaut wird.[2] Die erste urkundliche Erwähnung des "Castrum Lewenberc" datiert auf 1230. Neben anderen Mauerresten sind die Fundamente einer Kapelle auf dem Schlossberg erhalten. Sie wurde erstmals 1502 erwähnt, gefundene Münzen und Scherben weisen jedoch in die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts zurück. Ursprünglich ist die Burg als Festungsbau konzipiert, auf dem junge Adlige als Burgherren die Gelegenheit erhalten, sich im Militärdienst zu bewähren.

1333 fällt die Burg an den Grafen Simon I., Sohn des Eberhardt von Zweibrücken-Bitche.[2] Von 1535 bis 1541 residiert deren Nachkomme Graf Jakob von Zweibrücken-Bitche auf der Burg und gestaltet sie zum Renaissance-Schloss aus. Nach seinem Tod im Jahr 1570 entbrennt ein Erbfolgestreit, dem der Lehnsherr der Burg, Herzog Karl III. von Lothringen durch die Besetzung der Burg durch eigene Truppen 1572 ein Ende bereitet. 1606 einigt er sich mit Graf Johann Reinhard I. von Hanau-Lichtenberg, dem Enkel Jakobs, der Lemberg bekommt, während Karl III. Bitche behält.

Burg und Ort werden während des 30-jährigen Krieges von 1634 bis 1635 besetzt und geplündert. 1636 wird die Burg niedergebrannt und danach nur notdürftig wieder hergestellt.

1688 beginnt Ludwig XIV. von Frankreich den Pfälzischen Erbfolgekrieg. Er beruft sich auf das Erbrecht seiner Schwägerin, Lieselotte von der Pfalz. Hintergrund sind seine Expansionspläne, gegen die sich jedoch ein Bündnis aus deutschem Kaiser, Reichsfürsten, Spanien und England formiert. Angesichts der Übermacht befiehlt Ludwig XIV., die Pfalz niederzubrennen. Vermutlich im Oktober 1689 schleifen französische Truppen die Burg und tragen sogar den Bergfried ab.

Danach trägt der Standort keine militärische Bedeutung mehr. Die Mauerreste verfallen weiter, verwendbare Steine werden abtransportiert und für andere Zwecke verwendet, so etwa um 1746 zum Neubau einer Dorfkirche.[2] Seit dem 20. Jahrhundert hat die Burg touristische Bedeutung als Ausflugsziel. 1953 renoviert der Pfälzerwald-Verein Lemberg die Burg und richtet eine Burgschänke ein;[2] seit 2001 dient ein moderner Anbau als Burgen-Informationszentrum und für Mittelalter-Veranstaltungen.

Eine Besonderheit der Burg Lemberg ist die Schachtzisterne, auch, nicht ganz korrekt, als Brunnenschacht bezeichnet. Nach 94,80 Metern waren die Brunnengräber noch immer nicht auf Grundwasser gestoßen. Deshalb wurde der Schacht zur Zisterne umfunktioniert und vom Berghang ein fast waagerechter Stollen auf den Schacht zugetrieben. In ca. 60 Metern Tiefe trifft der Stollen nach fast 200 Metern Länge auf den Schacht. Eine Quelle am Burghang füllte über den Stollen den Schacht, der somit den gewünschten Wasservorrat enthielt. Sämtliche Arbeiten wurden mit Hammer und Meißel ausgeführt. Bemerkenswert ist auch der Umstand, dass der Stollen den Schacht überhaupt traf. Der Schacht erwies sich in mehreren Ausgrabungskampagnen in den 1990er Jahren als archäologische Fundstätte, vor allem für die Zeit der Zerstörung der Burg im 17. Jahrhundert.


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