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Die Sababurg, früher erst Zappenburg, dann Zapfenburg und heute im Volksmund nach dem Brüder-Grimm-Märchen Dornröschenschloss genannt, ist eine Burgruine im sagenumwobenen Reinhardswald, der sich im nordhessischen Landkreis Kassel erstreckt. Sababurg ist zugleich der Name des an der Burg gelegenen Ortsteils von Beberbeck, einem kleinen Stadtteil von Hofgeismar.
Die Höhenburg entstand ab 1334 als Zappenburg[1] zum Schutz der Pilger des nahen Wallfahrtsorts Gottsbüren. Aus der mittelalterlichen Burganlage ging ab 1490[1] das Jagdschloss Zapfenburg hervor. Nach 1957[1] wurde die Anlage restauriert und seit 1959[1] beherbergt sie ein Hotel. Zusammen mit der Trendelburg und Krukenburg gehört die heutige Ruine zu den drei bekanntesten Burgen der Reinhardswaldregion, obgleich letztere knapp außerhalb dieses Walds steht[2]. In der Umgebung sind der Tierpark Sababurg und der Urwald Sababurg sehenswert. Auf der Burg entstand die Idee für das Brettspiel Sagaland.
Die Zappenburg (früher: Zappaborgck und Zappenborgck) wurde ab 19. April 1334[1] zum Schutz und Schirm der Pilger des nahen Wallfahrtsorts Gottsbüren errichtet, „wo 1330 der unverweste Leichnam Jesu gefunden worden sein soll“[1]. Ihre Gründung ging vom Bistum Mainz aus, das in ständiger Konkurrenz mit der Landgrafschaft Hessen, dem Bistum Paderborn und dem Herzogtum Braunschweig stand, deren Territorien hier beinahe aneinander grenzten. Die Bautätigkeiten wurden wahrscheinlich durch Einnahmen aus den Wallfahrten finanziert. Mit Abschluss Arbeiten im Jahr 1336 wurde Arnold von Portenhagen erster Burgmann.[4]
1346 kam es zu Auseinandersetzungen, in denen Mainz unterlag. Die Burg wurde zwischen der Landgrafschaft Hessen und dem Bistum Paderborn aufgeteilt und 1455[1] als „wüst“ beschrieben. Ganz in den Besitz Hessens gelangte die Burg 1462[5] nach dem Ende der Mainzer Stiftsfehde.
Ab 1490[1] ließ Landgraf Wilhelm I. (1466−1515) „auf den Grundmauern der Ursprungsanlage ein prächtiges Jagdschloss errichten, das 300 Jahre lang Schauplatz unzähliger glanzvoller Feste und Gesellschaften werden sollte“[1]. Nach diesem Wiederauf- bzw. Umbau entstand ein großer Bedarf an Trinkwasser für Mensch und Vieh und war Auslöser für den Bau einer Wasserleitung. Ab 1508 begannen die Bauarbeiten am Palas, der unter seinem Enkel Philipp I. (1504−1567) im Jahr 1519[5] vollendet wurde. Es war auch ein Gestüt vorhanden.
1582[5] wurde das heute noch vorhandene Kanzleigebäude errichtet, da das Schloss Sitz des Amts Gieselwerder wurde. In dieser Zeit taucht der Name Sababurg erstmals auf.
Im Dreißigjährigen Krieg (1618−1648) wurde die Sababurg 1628 von katholischen Truppen durch Feldmarschall Tilly (1559−1632) besetzt und stark beschädigt. Danach „verfiel die Schlossanlage in jenen wildromantisch verwachsenen Zustand, in dem der Volksmund nach Verbreitung der Kinder und Hausmärchen“ (ab 1812 veröffentlicht) „der Brüder Grimm den Ort sah, an dem sich die Geschichte vom Dornröschen zugetragen haben musste“[1]. Seit dieser Zeit ist die Burg auch international als Dornröschenschloss bekannt. Wie im Märchen beschrieben, soll die Burg von 1571 bis 1591 eine 5 km lange und 3 m hohe Dornenhecke umgeben haben. Sie diente dazu, die eigene Tierhaltung vor Wildtieren zu schützen. Erst 1651[5] wurden Schäden ausgebessert.
Landgraf Karl (1654−1730) ließ die Sababurg geringfügig erweitern. 1724[5] wurde das Gestüt nach Beberbeck verlegt. 1760, während des Siebenjährigen Kriegs (1756–1763), wurde das Schloss von französischen Soldaten besetzt und verfiel weitestgehend. Später diente es als Forsthaus. 1824 bis 1826 wurden der West-, Ost und Südflügel der Burg abgerissen.
Die Anlage der Sababurg wird seit 1957[1] nach und nach vom Land Hessen restauriert und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Ab 1959[1] baute man die Ruine zu einem Hotel der gehobenen Kategorie mit Restaurant und Café um, das 1960 eröffnet wurde. Zudem befinden sich darin ein Standesamt und das SabaBurgTheater[1].
Von den ursprünglichen Wehranlagen der Sababurg sind auch aufgrund von Restaurierungsarbeiten zum Beispiel Teile der Ringmauer mit Flankentor und Wallgräben erhalten. Der Palas ist nur noch in seinen Außenmauern vorhanden. Neben den zwei mächtigen Ecktürmen mit ihren welschen Hauben, die heute vom Hotel genutzt werden, ist noch ein kleinerer Treppenturm erhalten. Das Kanzleigebäude wurde 1976 um einen modernen Anbau erweitert.
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