Burg Arras
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Die Burg Arras ist eine im frühen 12. Jahrhundert gegründete Befestigungsanlage an der Mosel unweit der Gemeinde Alf im Landkreis Cochem-Zell in Rheinland-Pfalz.

Während der Spätantike entstand an der Stelle der späteren Höhenburg eine spätrömische befestigte Höhensiedlung. Ähnliche Anlagen sind in Eifel und Hunsrück häufig anzutreffen. Nach dem Rückzug der Römer blieb über mehrere Jahrhunderte nur eine Wüstung.

Erstmals schriftlich erwähnt wurde die Burg Arras im Jahr 1120, als sie anlässlich der Weihe der Burgkapelle als „castrum atrebatum“ in einer Urkunde erscheint . Angebliche Nennungen aus den 10. Jahrhundert sind wohl dem Bereich der Sage zuzuordnen. [1] Spätmittelalterliche Legenden berichten von einer Errichtung der Burg zur Zeit der Ungarneinfälle. Gänzlich auszuschließen ist die die häufig anzutreffende Behauptung, dass der Bergfried vermutlich um das Jahr 936 vollendet worden sei.

Um 1140 erscheint die Burg erneut in der schriftlichen Überlieferung. Anlässlich einer Teilung werden mehrere Bauten genannt, darunter ein Tor, die Kapelle und ein Brunnen, die gemeinschaftlich genutzt wurden, als auch die dem Grafen Friedrich I. von Vianden zustehende Ringmauer, der Graben und ein Turm.

Die Burg war zunächst im Besitz der Pfalzgrafen, später der Erzbischöfe und Kurfürsten von Trier. 1137 wurde die Burg von den Herren von Entersburg erobert. Der Trierer Erzbischof Albero belagerte die Anlage im Anschluss erfolgreich und gewann sie für das Trierer Territorium zurück. Ein Rittergeschlecht nannte sich nach der Burg und hatte hier ihren Wohnsitz. Burg Arras wurde im 17. Jahrhundert von französischen Streitkräften im pfälzischen Erbfolgekrieg zerstört.

Nach den Ergebnissen der jüngsten Burgenforschung durch Stefan Ulrich ist es aufgrund der Buckelquader wesentlich wahrscheinlicher, den Bergfried "als Neubau des mittleren 13. Jahrhunderts zu betrachten, wobei sich die Periode unter dem baufreudigen Erzbischof Arnold II. (1242 bis 1259) als Entstehungszeitraum anböte.[2]

Die Burg wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts von Bergwerksdirektor Traugott Wilhelm Dykerhoff aus Herne neu aufgebaut und beherbergt heute ein Hotel und Restaurant.

Ein Teil des Nachlasses des vormaligen Bundespräsidenten Heinrich Lübke wird von seinem Großneffen auf der Burg präsentiert. Im "Heinrich- und Wilhelmine-Lübke-Gedenkzimmer" können Besucher unter anderem Fotos, Unterlagen und Gastgeschenke besichtigen.[3]


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