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Das Schloss Bürresheim steht nordwestlich von Mayen auf einem Felssporn im Nettetal. Es gehört zur Ortsgemeinde Sankt Johann (bei Mayen). Gemeinsam mit Burg Eltz und der Burg Lissingen ist es die einzige Anlage in der Eifel, die niemals erobert oder verwüstet wurde und die Kriege des 17. und 18. Jahrhunderts sowie die gesellschaftlichen Umbrüche der Französischen Revolution unversehrt überstehen konnte.
Durch seine einzigartige Lage im Grenzgebiet der Besitzungen von Kurköln und Kurtrier bestimmten diese Erzbistümer die Geschichte des Schlosses maßgeblich mit.
Erbaut im 12. Jahrhundert wurde Bürresheim mit seinen damaligen Besitzern, den Edelfreien Eberhard und Mettfried „de Burgenesem“, erstmals 1157 erwähnt.
Eberhards Sohn Philipp verkaufte kurz vor 1189 seinen Anteil an den Kölner Erzbischof Philipp I. von Heinsberg, um es anschließend als Lehen von ihm zurück zu erhalten.
Auch das Erzbistum Trier erkannte die Wichtigkeit der Anlage und erwarb unter Erzbischof Heinrich II. von Finstingen die andere Hälfte der damaligen Burg.
Die Vögte von Leutesdorf übernahmen im Jahr 1359 das Kölner Lehen vom letzten Vertreter derer von Bürresheim, während der Trierer Teil an die Herren von Schöneck kam. Bürresheim wurde im 14. Jahrhundert somit zur Ganerbenburg.
Die von Schöneck blieben nicht lange Besitzer, denn bereits 1473 verkauften Kuno von Schöneck und sein Sohn ihren Teil an der Burg und Herrschaft Bürresheim an Gerlach von Breidbach, dessen Sohn Johann 1477 auch einen Teil des Leutesdorfer Lehens erwerben konnte. Der übrige Burganteil der Vögte gelangte zu Beginn des 16. Jahrhunderts an Emmerich von Lahnstein.
Um jenen Lahnsteiner Besitz entbrannten ab 1572 Besitzstreitigkeiten, die selbst durch einen Prozess vor dem Reichskammergericht nicht beigelegt werden konnten. Erst 1659 einigten sich die Parteien durch einen Vergleich, und das Geschlecht derer von Breidbach wurde Alleinbesitzer der Burganlage. Fortan trug die Familie den Namen „von Breidbach-Bürresheim“ und wurde 1691 sogar in den Reichsfreiherrenstand erhoben. Ihr bekanntester Vertreter war Emmerich Joseph von Breidbach-Bürresheim, von 1763 bis 1774 Kurfürst und Erzbischof von Mainz.
1796 starb das Geschlecht mit dem Tod des letzten männlichen Erben, Franz Ludwig Freiherr von Breitbach-Bürresheim, dem Oberamtmann zu Koblenz und Ehrenbreitstein, der auf der Flucht vor den französischen Truppen starb, aus. Schloss Bürresheim erbte ein Enkel der Schwester des letzten Breidbach auf Bürresheim, der Graf Klemens Wenzeslaus von Renesse, dessen Nachkommen auch weiterhin auf Schloss Bürresheim wohnten. 1921 kam es ebenfalls durch Erbschaft dann an die gräfliche Familie von Westerholt. Durch unglückliche Umstände war diese nur 17 Jahre später dazu gezwungen, Schloss Bürresheim mitsamt der kompletten Ausstattung an den Provinzialverband der Preußischen Rheinprovinz zu veräußern. In dessen Besitz verblieb das Schloss, bis es 1948 in die Obhut der „Staatlichen Schlösserverwaltung Rheinland-Pfalz“ kam, die es 1998 an ihre Nachfolge-Organisation "„Burgen, Schlösser, Altertümer Rheinland-Pfalz“ übergab.
Die als geschlossenes Ganzes erscheinende Anlage erhielt ihre heutige Gestalt erst ab dem 15. Jahrhundert. Zuvor handelte es sich um zwei völlig eigenständige, nicht zusammenhängende und unterschiedlich große Teilanlagen, denen lediglich der romanische Bergfried aus dem 12. Jahrhundert gemein war.
Einst war Schloss Bürresheim durch Ringmauern und zwei Halsgräben gesichert. Letztere sind heutzutage zugeschüttet, und von den Ringmauern sind nur noch wenige Reste erhalten.
Während die Ruine der Kölner Burg Besuchern nicht offen steht, können Teile der Trierer Burg im Rahmen einer Führung besichtigt werden.
Dem glücklichen Umstand, dass Bürresheim über eine lange Zeit in der Hand einer einzigen Adelsfamilie war, verdankt das Schloss seine sehenswerte, einzigartige Innenausstattung, die Stücke aus der Spätgotik bis hin zum Historismus umfasst. Zahlreiche Porträts zeigen Mitglieder und Verwandte der Besitzerfamilie und Fürsten vergangener Zeiten. So blieb bis in unsere Tage ein einmaliges Zeugnis rheinischer Adels- und Wohnkultur erhalten.
Wer Schloss Bürresheim besichtigt, befindet sich übrigens in guter Gesellschaft. Schon einige prominente Besucher verweilten dort, unter anderem König Ludwig I. von Bayern und Kaiser Wilhelm II.
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Schloss Bürresheim aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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