Schloss Liebieg
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Als Schloss Liebieg (auch Liebig) wird die Niederburg in Gondorf an der Mosel in Rheinland-Pfalz seit Ende des 19. Jahrhunderts bezeichnet.

Ritter Marsilius von Gondorf, Schultheiß in Trier und Münstermaifeld, ließ die Burg vermutlich zwischen 1255 und 1272 errichten. Marsilius aus dem Koblenzer Patriziergeschlecht von der Arken erwarb 1322/36 die Burg. In der Zeit von 1493 bis 1762 war die Eifeler Adelsfamilie Muhl von Ulmen Besitzer der Anlage bevor sie an die Herren von Hees vererbt wurde. Nach der Konfiszierung des Schlosses Ende des 18. Jahrhunderts durch die Franzosen gelangte die ruinöse Anlage über den Koblenzer Kaufmann Haßlacher 1830 an Simon Clemens. Johann Peter Clemens ließ sich das Schloss 1859/60 von dem Kölner Architekten Vincenz Statz zu einem neugotischen Landsitz umbauen. Um 1900 wurde ein neuromanischer Anbau hinzugefügt.

Die Tochter Angelika des Bankiers heiratete 1879 den aus Reichenberg in Böhmen stammenden Freiherrn und Reichsrat Theodor von Liebieg. Damit kam das Anwesen an die Freiherren von Liebieg und erhielt deren Namen. Die im Park 1892 entstandene Kapelle diente als Grablege der Freiherren von Liebig. Eine hier untergebrachte Sammlung von Ausgrabungsfunden (1878/90 wurden im Schlosspark über 1000 römische und fränkische Gräber freigelegt) und Kunstwerken (Kunsthandwerk, Skulpturen, Glasgemälde) des 13. bis 18. Jahrhunderts wurde 1972 überwiegend verkauft.

Heute wird das Schloss für Veranstaltungen sowie die Präsentation von Antiquitäten, modernen Möbeln und Kunst genutzt.

2010 entschied das Bundesverfassungsgericht, dass die Untersagung des Abrisses der eigentumsrechtlich ausgegliederten Schlosskapelle aus Gründen des Denkmalschutzes rechtmäßig ist [1].

Das Aussehen des mittelalterlichen Anwesens vor der Umgestaltung in den Jahren 1859/60 ist u.a. anhand einer 1841 angefertigten Zeichnung des Archivars Leopold von Eltester zu erkennen. Danach hatte die zur Mosel zugewandte Seite über einem Keller ein dreigeschossiges Hauptgebäude. Unmittelbar daran schließt sich ein schmaler, quadratischer Turm an, der beim Umbau 1859/60 ein mit Walmdach versehenes Obergeschoss sowie eine Galerie erhielt.


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