Burg Nassau
von Fritz Geller-Grimm (Eigenes Werk) [CC-BY-SA-3.0 oder CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons
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Die Ruine der Burg Nassau erhebt sich nahe dem gleichnamigen Ort Nassau auf einem Felskegel 120 Meter über der Lahn im Rhein-Lahn-Kreis und ist ein typisches Beispiel für eine Gipfelburg. Ihre Erbauer entstammten dem Haus Nassau, das heute noch die Herrscher der Niederlande und Luxemburgs stellt.

Erste Erwähnung findet die Burg Nassau 1093 mit Nennung des Grafen Dudo von Laurenburg in der ersten Stiftungsurkunde des Klosters Maria Laach. Da die Urkunde aber in Kreisen von Historikern als Fälschung gilt, ist diese Jahreszahl keine verlässliche Angabe. Die verbürgten Anfänge der Burg datieren um das Jahr 1100. 1120 nahmen Ruprecht I. von Laurenburg (auch Rupert I.) und sein Bruder Arnold I. den Nassauer Burgberg mitsamt dem darauf stehenden Wohnturm in Besitz. Sie ließen die Burganlage 1124 umgestalten und erweitern.

Da die Burg zur damaligen Zeit jedoch auf dem Grund und Boden des Bistums Worms stand, entwickelte sich aus der Besitznahme der beiden Brüder ein erbitterter Streit zwischen ihrer Familie und dem Domstift zu Worms, der erst 1159 durch Intervention des Trierer Erzbischofs Hillin von Fallemanien beigelegt werden konnte. Die Laurenburger Grafenfamilie verzichtete auf ihr Allodialrecht und wurde im Gegenzug vom Erzbischof mit Burg und Herrschaft Nassau belehnt. Fortan nannten sich die Laurenburger nach ihrer neuen Stammburg „Grafen von Nassau“. Erstmals geschieht dies 1160 mit Heinrich I. von Nassau.

Dessen Großcousin Heinrich II. – auch Heinrich der Reiche genannt – ließ in der Zeit 1220 bis 1230 einen Palas im Stil der Spätromanik erbauen.

1255 kam es zur sogenannten Bruderteilung, in deren Zuge die Grafschaft Nassau zwischen Heinrichs Söhnen Walram II. und Otto I. aufgeteilt wurde. Die Burg Nassau aber verblieb im gemeinsamen Besitz der beiden Brüder und wurde somit zur Ganerbenburg.

In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts wurde der heute wieder aufgebaute, 33 Meter hohe, fünfeckige Bergfried errichtet. 1346 fand auch noch ein zweiter Burgturm Erwähnung, der in der heutigen Zeit jedoch nicht mehr existiert. Während einer familiären Fehde zwischen Ruprecht dem Streitbaren von Nassau-Sonnenberg, aus der walramischen Linie des Hauses, und Johann I. von Nassau-Dillenburg, dem Senior der ottonischen Linie, wurden im Jahr 1372 die nachweislich einst vorhandenen Burgmannenhäuser zerstört.

Bis zum Ende des Mittelalters war die Burg Nassau bewohnt, wurde dann aber als Residenz der Grafen aufgegeben. Damit setzte der allmähliche Verfall der Anlage ein.

Ein Stich Matthäus Merians aus dem 17. Jahrhundert zeigt zwar noch einen intakten Palas und Bergfried sowie ein Torhaus, doch in der Endphase des Zweiten Weltkrieges wurden die verbliebenen Ruinen zerstört. Als 1970 damit begonnen wurde, den rechteckigen Burgbering freizulegen, war von deren Bausubstanz kaum noch etwas vorhanden.

Ab 1976 erfolgte die Restaurierung des Bergfrieds: Sein Walmdach und Zinnenkranz sowie seine Scharwachttürme wurden nach dem Stich von Merian wieder aufgebaut und die sechs bis acht Meter hohen Arkadengewölbe seiner Innenräume hergerichtet. Darüber hinaus wurde die Öffnung zum Verlies im Keller des Turmes freigelegt.

Der Wiederaufbau des Palas’ und seines Rittersaals folgten 1979 bis 1980, in dessen Verlauf spätgotische Fensterarkaden wiederentdeckt wurden.

Die Burg Nassau kam 1965 in den Besitz der Staatlichen Schlösserverwaltung Rheinland-Pfalz (heute Burgen, Schlösser, Altertümer Rheinland-Pfalz). Der Bergfried kann kostenlos besichtigt werden, das Standesamt der Stadt Nassau unterhält dort ein Trauzimmer.


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