Burg Grimburg
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Die Burg Grimburg, auch einfach Grimburg genannt, liegt bei der Ortsgemeinde Grimburg in der Verbandsgemeinde Hermeskeil im Landkreis Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz.

Es gilt als sicher dass die Burg schon vor 1190 errichtet worden ist, denn sie wurde während der kriegerischen Auseinandersetzungen um die Besetzung des Trierer Bischofsstuhles – Trierer Schisma 1183-1190 – zerstört und nach der Ernennung des kaiserlichen Kanzlers Johann zum Trierer Erzbischof (1190-1212) wieder aufgebaut – de novo construxit. Seitdem zählt die Grimburg zu den erstmals im Liber annalium genannten sieben trierischen Landesburgen Arras, Ehrenbreitstein, Manderscheid, Neuerburg, Saarburg, Burg Welschbillig und eben die Grimburg.

Fast 500 Jahre lang war die Grimburg Verwaltungssitz und Gerichtsstandort des nach ihr benannten Amtes Grimburg.

Es bleibt noch zu untersuchen, wer oder welche Familie denn nun die erste Burg Grimburg – es wird sich wohl um den ursprünglichen, später ausgekernten und mit einem neuen eingebauten Fünfeckturm versehenen Wohnturm gehandelt haben – erbaut hat und ob die Burg auf eine Gründung des seinerzeitigen Domküsters als Inhaber der grundherrschaftlichen Rechte in Grenderich-Sauscheid-Gusenburg bzw. des Stiftes St. Paulin als Grundherr in und um Wadrill zurückgeht. Denn beide, sowohl der Domküster als auch das Stift St. Paulin, sind mit ¼ an der Burg Grimburg beteiligt, wie in einem Urteilsspruch vom 4. April 1258 festgestellt wird. Die Burgbesatzung muss nicht nur dem Trierer Erzbischof, sondern auch den beiden Mitbesitzern huldigen und diese können sich ihrer je nach Bedarf bedienen. Eigentum verpflichtet und so müssen die beiden Mitbesitzer der Burganlage auch gewisse Lasten übernehmen.

Die Dignität des Domküsters hat seit dem Jahre 1242 Simon von Warsberg inne, er ist damit Nutznießer oder Präbender der Domküsterei Grenderich-Sauscheid-Gusenburg. Im Jahre 1252 wird Simon von Warsberg auch noch zum Dompropst gewählt und besetzt damit die höchste Würde innerhalb des Domkapitels. Die Bemühungen des Domküsters und Dompropstes Simon von Warsberg um Erweiterung und Festschreibung seiner Rechte – 1248 Patronats- und Zehntrechte und 1258 Anteilsrechte an der Grimburg – werden verständlich vor dem Hintergrund seiner engen Verwandtschaft zur Familie der Edelherrn von Saarbrücken, die seit Erhebung der Grimburg zur trierischen Landesburg kurz nach 1190 das Amt des Burggrafen hundert Jahre lang bekleiden. Boemund von Saarbrücken gen. von Grimburg, der später – um 1270 - die Burg Dagstuhl erbauen und sich Boemund von Grimburg Herr zu Dagstuhl nennen wird, ist Simon von Warsbergs Neffe. Diese und andere hier nicht näher zu untersuchenden verwandtschaftlichen Verflechtungen und die Versuche zur Erweiterung und Festschreibung von Macht und Einflussnahme sollten bei weiteren Nachforschungen im Auge behalten werden.

Kaiser Maximilian I. besucht 1512 die Burg zur Falkenjagd. Im Jahr 1522 besetzt Reichsritter Franz von Sickingen kampflos die Burg. Kurfürst Johann von Schönenberg lebt 1585 auf der Burg, er erneuert die Burgkapelle. Die Burg erleidet im Dreißigjährigen Krieg starke Beschädigungen und wird in den Reunionskriegen 1689 von französischen Soldaten angezündet. Danach wird die Burg aufgegeben und die Verwaltung auf den heimgefallenen erzstiftischen Lascheider Hof bei Hermeskeil verlegt. Die mächtige Burganlage war dem Verfall preisgegeben und diente den umliegenden Ortschaften als bequemer Steinbruch.

Seit dem Jahre 1978 bemüht sich der Förderverein Burg Grimburg in Zusammenarbeit und mit Unterstützung der Verbandsgemeinde Hermeskeil und der Ortsgemeinde Grimburg um die Freilegung, Ausgrabung, Sicherung und den teilweisen Wiederaufbau der Burgruine. Seitdem wurde die Burganlage restauriert, der Bergfried und der Palas wieder aufgebaut.

 

Heute präsentiert sich die Grimburg als touristischer Anziehungspunkt und dient als Kulisse für Kulturveranstaltungen wie Burgfeste, Burgschauspiele. Seit dem Jahre 2001 werden im Burghaus auch standesamtliche Trauungen des Standesamt Hermeskeil durchgeführt.

Die Burganlage erstreckt sich in einer Länge von etwa 300 Meter und einer Breite von rund 90 Meter. Damit war die Grimburg, wenn auch nicht die bedeutendste, so doch zumindest die weiträumigste der ehemaligen kurtrierischen Landesburgen. Sie besteht aus einer Vorburg, einem rechteckigem Bergfried, Palas und einer Kapelle die 1584 bis 1585 als Doppelkirche ausgebaut wurde. Die Unterkirche diente den Bewohnern der Vorburg zum Gottesdienst, während die Oberkirche als Empore mit eigenem Zugang dem Erzbischof und seinen Beamten vorbehalten blieb.


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