Haus Weitmar
von Harald Köster, Bochum, Germany (Eigenes Werk) [CC-BY-SA-2.5], via Wikimedia Commons
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Das Haus Weitmar ist ein ehemaliger Adelssitz im Stadtteil Bochum-Weitmar von Bochum. Der Sitz der Familie von Berswordt-Wallrabe wurde ebenso wie die Sylvesterkapelle auf dem Gelände im Zweiten Weltkrieg durch Fliegerbomben zerstört. Heute ist ein Teil des Geländes der Öffentlichkeit zugänglich.

Das Haus Weitmar in Bochum entwickelte sich vom Bauerngehöft aus dem 11. Jahrhundert zum Rittersitz, als im Jahre 1464 der Amtmann Wennemar von der Brüggeney genannt Hasenkamp ein neues Wohnhaus errichtete. In diesem Jahr wurde Haus Weitmar erstmals urkundlich erwähnt. Die Familie von Galen hatte auf ihre Rechte an dem Hof verzichtet. Im Jahre 1481 belehnte der Abt zu Werden Wennemar von Hasenkamp mit dem Holzrichteramt der Weitmarer Mark und dem Hof Bisping, der ebenfalls zur Abtei Werden gehörte.

Ein neues zweistöckiges Haus aus Ruhrsandstein, das von einer von der Linnebecke (Lindener Bach) gespeisten Gräfte umzogen war, wurde 1592 durch Johann von Hasenkamp errichtet. Nach 300-jährigem Besitz starb 1765 mit dem Tod des letzten, unverheirateten Johann von Hasenkamp dieses Geschlecht in Haus Weitmar aus. Das Kloster Werden übernahm Schloss und Güter. Um 1775 erwarb Friedrich Goswin von Vaerst das Gut, kaufte sich von der noch bestehenden Lehnsherrschaft der Abtei Werden frei und verkaufte den Besitz 1780 an Friedrich von Berswordt-Wallrabe.

Die Sylvesterkapelle nördlich des Schlosses wird urkundlich erstmals 1397 erwähnt. Sie weist gotische und romanische Elemente auf. Ihre Errichtung könnte bis in das 11. Jahrhundert zurückgehen. Im Jahr 1464 wurde sie weiter ausgebaut. Schutzpatron der Kapelle war Papst Silvester I.. Während der Reformation wurde die Kirche evangelisch, 1572 wurde der erste lutherische Pastor eingestellt. 1890 verkaufte die evangelische Kirchengemeinde den Kirchenbesitz mit der Kirchenruine an Ludwig von Berswordt. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen drei Grabplatten. Unter der Kapelle befindet sich eine nicht zugängliche Grabkammer, in der auch Herren von Haus Bärendorf bestattet waren. Heute ist der Raum leer.

Bei einem Fliegerangriff am 13. Mai 1943 im Zweiten Weltkrieg wurde Haus Weitmar von Bomben getroffen. Ein Stall- und Wohngebäude aus dem späten 19. Jahrhundert wurde 1968 abgebrochen. Vom Schloss und der Kapelle blieben nur noch die Außenmauern stehen. Die Anlage blieb im Familienbesitz. Alexander von Berswordt gründete 1968 im anliegenden Bereich des Schlosses die Galerie m Bochum. Der Park mit seinen alten Bäumen und Ruinen wurde 1974 von der Stadt Bochum gepachtet und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.[1]

Bis 2000 stand hier der älteste Baum Bochums, eine 1740 gepflanzte Süntelbuche, bis sie durch Brandstiftung auseinanderbrach. Der Baum ging in den folgenden Jahren ein.

Im September 2005 musste Haus Weitmar und die Silvesterkapelle mit Bauzäunen umgeben werden. Die Ruinen sind stark mit Birken und Eiben bewachsen, deren Wurzeln das Mauerwerk aufsprengen. Vom Turm der Kapelle fiel ein großer Stein direkt vor die Grabplatten.

Im Mai 2010 wurde der Kubus fertiggestellt, ein Ausstellungsgebäude inmitten der Außenmauern der Ruine für die Situation Kunst, nach den Plänen der Architekten Pfeiffer, Ellermann und Preckel aus Münster.

Jedes Jahr im Sommer treten die Schüler der jeweiligen zweiten Klasse der Schauspielschule Bochum im Schlosspark Weitmar auf. Dabei wird traditionell ein Stück oder Szenen von Shakespeare gezeigt. Der Eintritt ist frei und wird von den Bochumern immer gut besucht.

Am Park führt die Trasse des Hasenwinkeler Kohlenwegs bis zum Bahnhof Dahlhausen vorbei, ein Spazier- und Radweg, der nach Bochum-Dahlhausen und zur Ruhr führt.

 


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