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Haus Bamenohl ist ein Schloss im Ort Bamenohl, Gemeinde Finnentrop, Kreis Olpe in Nordrhein-Westfalen.
Erste Besitzer des Hauses Bamenohl waren vermutlich die von Hundem gt. Pepersack. Durch Heirat kam die Familie von Heygen (Heggen) in den Besitz von Bamenohl. Unter Heydenrich van Heyen wird 1379 das huyss zu Babenole erstmals urkundlich erwähnt. Mit seinen Brüdern schwor er damals dem Erzbischof von Köln Friedrich III. von Saarwerden Fehdeverzicht (sog. Urfehde) und erklärte Haus und den hoff zu Overenbabenole zum Offenhaus[1]. Dabei muss es sich nicht zwingend um das heutige Schloss handeln, allerdings sprechen Kellergewölbe und die bis zu zwei Meter dicken Mauern für eine Errichtung im 14. oder 15. Jahrhundert. Zu dieser Zeit gab es auch schon eine Kapelle, die erstmals in einer Urkunde aus dem Jahr 1362 erwähnt wird.
1395 öffnen die damaligen Besitzer dem Pfalzgrafen bei Rhein, Ruprecht II., ihr Schloss Bamenohl. Im weiteren Erbgang kam um 1433 erstmals die Familie von Plettenberg nach Bamenohl. Weitere Mitbesitzer im 14. Jahrhundert waren die Herren von Dünschede und die Vögte von Elspe.
Nach Erbteilung 1474 und Verkauf waren zu Anfang des 16. Jahrhunderts die Familien von Plettenberg und Vogt von Elspe mit je einem halben Anteil Eigentümer von Bamenohl. Im 16. Jahrhundert wurde der Besitz in ein Unteres und ein Oberes Haus geteilt. Zum Unteren Haus gehörte das heutige Schloss, das Obere Haus befand sich nur wenige Meter entfernt. 1580 erbte Bernhard Vogt von Elspe zu Borghausen die andere Hälfte Bamenohls und verlegte seinen Wohnsitz dorthin.
1647 erbaut Adam Vogt von Elspe ein Nebengebäude, den heutigen Ostflügel, in GROSEM KRIG STRYT UND WIDERWERTIGKEIT wie es auf einer Steinplatte heißt. Dieser Bau konnte zum Ausgang des Dreißigjährigen Krieges nur gelingen, weil die Familie im Besitz mehrerer Schutzbriefe war, die das Haus vor Raub und Plünderung verschonte. Im gleichen Jahr wurde die in den 1930er Jahren abgebrochene Kapelle errichtet.[2]
Nachdem die Eigentümer des Oberhauses mehrfach gewechselt hatten (u. a. von Steckenberg, von Calenberg) erwarb der letzte Vogt von Elspe, Moritz Georg gt. Voss damals Eigentümer des Unterhauses, 1781 das Oberhaus durch Kauf von der Äbtissin Caroline von Dalwigk zu Neuenheerse. Damit war die Vereinigung von Ober- und Niederbamenohl vollzogen. Im Winter 1784 wurden die Gebäude des Gutes Oberbamenohl abgerissen.[3]
1778 vererbt[4] Moritz Georg Vogt von Elspe gen. Voss zu Rodenberg, Oevinghausen, Schwerte, Westhemmerde, Werl, Bamenohl und Borghausen u.a. das Anwesen Bamenohl seiner Nichte, Anna Luise Gisbertine von Bodelschwingh. Durch Heirat mit Karl Wilhelm von Plettenberg kam Bamenohl wieder in das Eigentum der Familie von Plettenberg.
Das Obere Haus wurde 1851 von Carl Gisbert von Bodelschwingh-Plettenberg abgerissen, der auch den Wassergraben zuschütten ließ, welcher das Anwesen von drei Seiten umschloss. Außerdem errichtete er den Turm, an dessen Hauptportal sich Wappen der Grafen von Bodelschwingh-Plettenberg sowie der Familie seiner Frau (Quadt-Wyckrath-Hüchtenbrock) befinden.
In den letzten Jahren des Zweiten Weltkrieges wurde eine Abteilung der Mannesmann-Werke aus Düsseldorf nach Bamenohl ausgelagert. Nach dem Krieg diente es als Unterkunft für Flüchtlinge, später erfolgte der Umbau in ein Altenheim. Dieses zog 1967 aus und hinterließ ein stark heruntergekommenes Gebäude. Nach einem Leerstand von ca. 20 Jahren wurden drei Räume für die Neuapostolische Kirchengemeinde hergerichtet. Daran anschließend begann eine sukzessive Renovierung des gesamten Ensembles durch die jetzigen Eigentümer, die Familie von Plettenberg.
Das gesamte Ensemble von Schloss, Hofgelände und Park mit Teichen steht unter Denkmalschutz. Besichtigungen sind nach vorheriger Absprache möglich. Einzelne Räume im Erdgeschoss können für Veranstaltungen gemietet werden. Insbesondere sind standesamtliche Trauungen im Schloss möglich.
Zu einer beliebten Veranstaltung hat sich der jährliche Jazz-Frühschoppen am 3. Sonntag im August entwickelt.
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Haus Bamenohl aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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