Gut Oberbehme
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Das Gut Oberbehme ist ein Gut und eine ehemalige Wasserburg im Süden von Kirchlengern, Kreis Herford.

Die im Werretal gelegene Wasserburg bzw. das Gut Oberbehme wurde erstmals 1450 erwähnt. Ein Rittergut Behme besteht laut einer Hebeliste der Abtei Herford aber bereits seit dem 12. Jahrhundert. 1426 gelangte das Gut in das Eigentum der Familie von Quernheim. 1734 erwarb Friedrich von der Horst zu Haldem von den Brüdern von Cornberg das Gut. Das heute nicht mehr vorhandene Gut Niederbehme lag in der Nachbarschaft und gehörte ebenfalls bis ins 19. Jahrhundert der Familie von Quernheim. Freiherr von der Horst überließ 1735 der Familie von Quernheim zu Niederbehme die Gebäude von Oberbehme und erbaute in Steinlake neue Gutsgebäude, das Gut Steinlacke. Die Rechte von Oberbehme gingen auf Steinlacke über. Gut Niederbehme wurde abgebrochen, um in Steinlacke als Baumaterial verwendet zu werden; die Rechte von Niederbehme wurden auf Oberbehme übertragen.

1826 erwarb Arnold Friedrich von Laer das Anwesen. Dessen Sohn Carl bewirtschaftete das Gut bis kurz vor dem Zweiten Weltkrieg. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Gut von seiner Tochter Maxa von Laer verwaltet. Maxa wurde von zahlreichen weiblichen Elevinnen unterstützt, darunter Gertrud Rolf geb. Greczic und Maria (genannt Bertha) Taake geb. Sura. Gemeinsam mit Friedrich C. Krüger sorgten sie unmittelbar nach dem Krieg für eine dynamische Weiterentwicklung des landwirtschaftlichen Großunternehmens. Als Maxas Bruder Otto von Laer 1956 als Spätheimkehrer aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft zurückkam, übernahm er die Verwaltung und die landwirtschaftliche Restrukturierung des Gutes, in deren Folge sich die Zahl der Mitarbeiter zwischen 1960 und 1973 von 50 bis 60 auf 3 reduzierte. Als einer der letzten "Oberbehmer" aus dieser Zeit zählt Heinrich Taake, der Ehemann von Maria Taake, der als Urgestein in die Geschichte des Gutes eingegangen ist. Er trat als 14-jähriger Lehrling 1924 in die Dienste der Gutsverwaltung und wirkte dort über 50 Jahre lang. Er verstarb 1994. Der ältester Sohn von Otto von Laer, Carl-Mauritz von Laer, trägt heute die Verantwortung für den landwirtschaftlichen Großbetrieb.

 

Die mittelalterlichen Wasserburg wurde im 18. und 19. Jahrhundert zu einem eingeschossigen Herrenhaus mit Mansarddach umgebaut und 1911 erweitert. Das dreiflügelige Hauptgebäude ist von Gräften umgeben. Der historische Landschaftspark zeichnet sich durch die Gräften, ausgedehnte Rasenflächen und einen alten Baumbestand aus. Der nordwestliche Parkbereich ist verwaldet und nicht mehr als Park identifizierbar. Die gesamte Anlage hat eine Fläche von etwa zwei Hektar.

Oberbehme war ein eigenständiger Gutsbezirk im Amt Kirchlengern, wurde dann aber am 30. Juni 1929 in die Gemeinde Kirchlengern eingegliedert.

 


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