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Das Gut Barkhausen oder auch Gut Niederbarkhausen liegt im Ortsteil Asemissen der Gemeinde Leopoldshöhe im Kreis Lippe in Nordrhein-Westfalen. Es wurde erstmals 1036 urkundlich erwähnt. Hoffmann von Fallersleben und Ferdinand Freiligrath waren auf dem Gut häufiger zu Gast.
Das Gut wird am 25. Mai 1036 erstmals in der Busdorf-Urkunde erwähnt. In dem Jahr übergab Bischof Meinwerk von Paderborn dem Kanonikerstift Busdorf in Paderborn unter anderem die Zehntabgaben des aus dem bischöflichen Tafelgut stammenden Herrenhofs Barkhausen mit den Vorwerken Oerlinghausen, Eckendorf im heutigen Leopoldshöhe, Menkhausen im heutigen Oerlinghausen sowie die späteren Meierhöfe in Heepen und Borgsen in Brackwede. Mit fünf Vorwerken gehörte der Fronhof Barkhausen zu den größeren bischöflichen Hofesverbänden.[1] Die Haupthöfe in Niederbarkhausen, Eckendorf, Heepen und das Sachsenlager auf dem Tönsberg waren der Rest und das Zentrum der Grafschaft Haholt, welche im Jahr 1011 Bischof Meinwerk durch Heinrich II. als Erbe bestätigt worden war.[2]
1814 wurde es von Friedrich Ludwig Tenge gekauft. 1822 erwarb er außerdem das Gut Rietberg. Er ist der Stammvater der westfälischen Unternehmerfamilie Tenge bzw. Tenge-Rietberg. Die Familie errichtete unweit des Gutes Niederbarkausen das Mausoleum Tenge, bei dem die Familienmitglieder beerdigt wurden.
Viele Radikaldemokraten in der Zeit des Vormärz zählten zu den Freunden und Gästen von Friedrich Lugwig Tenge, unter anderem Wilhelm Weitling, die Brüder Karl und Albert Grün, Friedrich Engels und Hermann Püttmann. Wiederholt besuchte Hoffmann von Fallersleben Niederbarkhausen, der Tenge auch 1844 auf einer Italienreise begleitete. Viele politisch verfolgte Schriftsteller fanden bei Tenge in Niederbarkhausen Unterschlupf, so Ferdinand Freiligrath
Nachdem das Gut 1840 Rittergut wurde, kam es während der Revolution von 1848/49 zu einem Angriff von etwa tausend Heuerlingen und Landarbeitern, die die Eigentümer verschleppten und erst nach Zugeständnissen wieder freiließen.
Prägend für den vor 1895 angelegten Gutspark ist ein alter Baumbestand in den Rasenflächen, ergänzt durch Reste von Ausstattungselementen, wie ein Brunnenbecken im Zentrum. Die südlichen und östlichen Parkteile bestehen vorwiegend aus Rasenflächen mit Bäumen am Rand sowie einzelnen Blumenbeeten.
Über das Gelände des Hofes fließt der Holzkampbach, der als Grütebach in Oerlinghausen entspringt. Direkt an den Park schließt sich nach Süden das gleichnamige Naturschutzgebiet "Grüte" an.
Vermutlich aus dem 13. bis 15. Jahrhundert stammt ein heute vierstöckiger 14 Meter hoher Steinspeicher.[6][4] Er wurde um 1870 erneuert und um ein Stockwerk erhöht. Letzteres kragt auf einem neuromanischen Rundbogenfries aus Werkstein leicht vor. 1960 wurde das Dachwerk mit dem Uhrtürmchen vereinfachend erneuert. 2011 wurde das Dach erneuert.
Das Herrenhaus wurde 1608 errichtet, aber zwischenzeitlich mehrfach verändert. Zum Park und zum Haupteingang des Hofes hat es eine barock-klassizistische Fassade.
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