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Schloss Schellenberg ist ein gut erhaltenes Schloss auf einer bewaldeten Anhöhe der Ruhrhöhen im Essener Stadtteil Rellinghausen, Nordrhein-Westfalen. Es war von 1452 bis 1993 Sitz der Freiherren von Vittinghoff genannt Schell zu Schellenberg.
Durch seine außergewöhnliche Lage ist es eines der seltenen Beispiele für eine ehemalige, hoch gelegene, zweiteilige Wasserburg. Die Anlage steht seit 1984 unter Denkmalschutz. Der das Schloss umgebende Schellenberger Wald ist ein Waldgebiet mit mehreren Bachläufen. Die Straße Renteilichtung führt bergauf weiter in Richtung Korte-Klippe, Jagdhaus Schellenberg und Neue Isenburg.
Bei der ersten nachweisbaren Anlage handelte es sich um eine zweiteilige Burg, bestehend aus einer Kern- und einer Vorburg, die von einer Ringmauer umgeben waren. Nach deren Errichtung im 14. Jahrhundert erfolgte lange Zeit keine Veränderung der Bausubstanz. Giesbert Johann Vittinghoff-Schell und seine Frau Agnes Margarethe von Boenen ließen in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts die alte Vorburg niederlegen und in der Zeit von 1643 bis 1656 auf deren Fundamenten ein Renteigebäude errichten.
Unter Melchior von Vittinghoff-Schell wurde Schellenberg zwischen 1660 und 1672 in ein barockes Landschloss umgebaut. In Zuge der umfangreichen Baumaßnahmen wurde im rechten Winkel der Erweiterungsbau mit Eckturm an den Wohnturm angebaut und das Steinhaus modernisiert. Dabei wurden im Erdgeschoss größere Fenster eingesetzt und der Rittersaal mit seiner heutigen Stuckdecke ausgestattet. 1670 wurde die bis dahin eingeschossige Kapelle um eine zweite Etage erhöht und ihr die heutige Haube aufgesetzt.
Im gleichen Jahr kam auch noch ein kleiner Flügel mit zwei Geschossen aus Bruchstein als Anbau an der Südwestseite des Wohnturms hinzu. Anschließend wurde in den Jahren 1672 bis 1674 der symmetrisch gestaltete Barockgarten angelegt und durch den Paderborner Domkantor Wilhelm Franz von Vittinghoff darin zwei Lustpavillons errichtet. Ebenfalls 1672 erfolgte der Anbau eines Waschhauses an die Rentei.
Nach einer Erneuerung der Renteigalerie im Jahr 1780 folgte 1804 der Bau des langgestreckten äußeren Wirtschaftshofs. Ab 1820 ließen Max Friedrich von Vittinghoff-Schell und seine Frau, eine geborene Gräfin von Spee Heltorf, ein dreigeschossiges Herrenhaus auf der Südseite der bestehenden Wohnbauten errichten. Um für diesen Bau ausreichend Platz zu schaffen, musste der bis zu jener Zeit noch vorhandene Wassergraben verfüllt werden. Zwischen 1820 und 1842/43 erfuhr der Schlosspark eine Umgestaltung zu einem Englischen Landschaftsgarten. 1829 wurde dann das mittelalterliche Steinhaus um ein Geschoss aufgestockt und erhielt ein gemeinsames Dach mit dem Wohnturm, nachdem im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts bereits ein Backhaus im inneren Wirtschaftshof errichtet worden war.
Nachdem 1875 das neugotische Torhaus erbaut worden war, erfolgten 1879 erste Abrisse älterer Gebäudeteile, doch dafür kam 1893 ein neuer zweigeschossiges Anbau mit Ecktürmen im Stil der Neugotik an der Nordwestseite des Wohnturms hinzu.
Sich anschließende Bautätigkeiten fanden bis in die heutige Zeit nur noch im Inneren der Gebäude statt.
Das genaue Gründungsdatum Schellenbergs ist unbekannt. Seine erste urkundliche Erwähnung erfolgte jedoch schon im 12. Jahrhundert. Mit seiner Nennung ging die Erwähnung der damaligen Besitzer, das einflussreiche Geschlecht der Edelherren und Ritter aus der Herrschaft Broich (von Broycke) aus Mülheim, einher. Durch Tausch am Ende des 13. Jahrhunderts gelangte der Besitz an die Herren von der Horst. Zu jener Zeit wurde die Anlage noch Haus opm berge genannt.
Heinrich von der Horst verkaufte die damalige Burg 1353 an den Ritter Noldo von Kückelsheim, dessen Enkelin sie als Mitgift 1388 in die Ehe mit Pilgrim von (der) Leithen (auch Leithe, Leyte und Leythen) brachte. Deren kinderloser Sohn Dietrich veräußerte den Besitz am 28. August 1452 für 1100 Rheinische Gulden an seinen Schwager Johann von Vittinghoff-Schell. Durch diese Familie gelangte die Anlage zu ihrem heutigen Namen Schellenberg. Sie gehörte zu den Ministerialen des Essener Stifts und hatte ab 1456 bis zur Säkularisation 1803 das Erbdrostenamt der Abtei inne
Als Johanns Söhne Johannes, Kord und Berndt den väterlichen Besitz im Jahr 1477 teilten, gelangte die Schlossanlage in den alleinigen Besitz von Kord von Vittinghoff-Schell. Dessen Familie nutzte das Schloss bis in das 20. Jahrhundert als bevorzugtes Domizil, ehe sie ihren Wohnsitz 1909/10 nach Schloss Kalbeck in Weeze verlegte.
Ab 1918 diente das Schloss vorübergehend als Kinder- und Mütterheim, ehe es ab 1919/20 an den katholischen Förderverein für Frauen, Mädchen und Kinder verpachtet wurde. Nachdem dieser die Nutzung 1967 einstellte, zog dort Ende der 1970er Jahre die Höhere Landespolizeischule ein und führte in den Räumlichkeiten Seminare und Schulungen durch.
Als 1993 das letzte männliche Mitglied des Geschlechts Vittinghoff-Schell verstarb, kam die gesamte Anlage durch Erbschaft an seine Nichte Freifrau Spies von Büllesheim. Heute sind die Räume vor allem an Geschäftskunden vermietet.
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Schloss Schellenberg aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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