Schloss Moyland
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Schloss Moyland ist ein Wasserschloss bei Bedburg-Hau im Kreis Kleve, das zu den wichtigsten neugotischen Bauten in Nordrhein-Westfalen zählt. Sein Name leitet sich von dem niederländischen Wort Moiland ab, das „Schönes Land“ bedeutet. Geprägt wurde der Name vermutlich von holländischen Arbeitern, die der damalige Besitzer Jakob van den Eger an den Niederrhein kommen ließ, um die Feuchtgebiete um seinen Besitz herum trocken legen zu lassen.

Heutzutage beherbergt Schloss Moyland als Museum die umfangreiche Sammlung moderner Kunst der Gebrüder van der Grinten und ist ein beliebtes Ausflugsziel am Niederrhein.

 

1307 wird erstmals ein mit Gräben und Wällen befestigter Hof namens Moyland urkundlich erwähnt. In jenem Jahr nahm der Geistliche und spätere Archidiakon von Lüttich, Jakob van den Eger, die Anlage von Graf Otto von Kleve in Erbpacht. Der Lehrer der gräflichen Kinder nannte sich in der Folgezeit daraufhin mehrmals auch von Moyland.

15 Jahre später wechselte der Hof durch Verkauf in den Besitz von Roland von Hagedorn, dem gegenüber Dietrich VIII. von Kleve das Lehen 1339 erneuerte. In der entsprechenden Urkunde ist erstmals von einer Burg Moyland die Rede.[2]

Bis in die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts folgten durch Erbschaften häufige Besitzerwechsel, die erst 1662 ein Ende nahmen, als der brandenburgische Generalfeldmarschall Alexander von Spaen die mittelalterliche Anlage kaufte.

Sein Nachfahre Wilhelm von Spaen veräußerte diese (mittlerweile zu einem Schloss umgebaut) 1695 an den damaligen brandenburgischen Kurfürsten und späteren preußischen König Friedrich I. Dieser nutzte Moyland vornehmlich als Jagdschloss, aber auch als „Liebesnest“. Seine Affäre mit der 17-jährigen Emmericher Bürgerstochter Katharina Ryckers (auch Rickers) machte am preußischen Hof von sich reden.

Während einer seiner zahlreichen Aufenthalte im Schloss traf der Preußenkönig Friedrich II. dort 11. September 1740 mit dem Philosophen Voltaire zusammen und entwickelte mit ihm gemeinsam die Idee der „Wahrheitsmanufaktur“, einer Philosophenakademie, die auf Schloss Moyland eingerichtet werden sollte. Jedoch war Friedrichs Zusammentreffen mit Voltaire damals nicht der einzige Grund, Moyland zu besuchen, der König hatte vielmehr auch die Absicht, den bewaffneten Executionscorps unter Generalmajor Graf Georg Heinrich von Borcke zu beauftragen, die an der Maas gelegene niederländische Ortschaft Maseyck am 14. September 1740 zu erobern.[3] Auf der Rückfahrt soll Friedrich II. dann im Kamper Terrassengarten den Plan für Schloss Sanssouci entworfen und aufgezeichnet haben.

1766 kam die Anlage in den Besitz der niederländischen Familie von Steengracht. Adrian von Steengracht hatte das Schloss als naturale Entschädigung für Kredite im Siebenjährigen Krieg vom preußischen Königshaus erhalten.

Moyland verblieb im Besitz der Steengrachts, ehe sie es der am 11. Juli 1990 gegründeten Stiftung Museum Schloss Moyland schenkten, deren Ziele der Wiederaufbau der Anlage und ihre Nutzung als Museum waren. Zuvor hatten die Besitzer lange Zeit nach geeigneten Finanzierungsmöglichkeiten für einen Wiederaufbau gesucht. Der entscheidende Anstoß zur Gründung der Stiftung kam 1987 von den Brüdern Franz Joseph van der Grinten und Hans van der Grinten, die einen Standort für ihre private Sammlung moderner Kunst suchten. Am 24. Mai 1997 konnte das bis dahin vollständig renovierte Gebäude samt Gartenanlagen wiedereröffnet werden.

 

Das Schlossgebäude beherbergt heute die Kunstsammlung der Brüder Hans van der Grinten und Franz Joseph van der Grinten, die sie in über 50 Jahren zusammengetragen und in die Stiftung Museum Schloss Moyland eingebracht haben. Die umfassende Sammlung enthält Exponate aus dem 19. und 20. Jahrhundert, unter anderem Werke von Erwin Heerich, Willem den Ouden, Rudolf Schoofs und Hermann Teuber. Einen wesentlichen Schwerpunkt der Sammlung bildet der nahezu 5000 Arbeiten umfassende und damit weltweit größte Bestand an Werken von Joseph Beuys.

Im eigens geführten Joseph Beuys Archiv, das An-Institut der Kunstakademie Düsseldorf ist, werden außerdem weit über 200.000 Archivalien und Dokumente zu Leben, Werk und Wirken des Künstlers aufbewahrt.

Forschern steht darüber hinaus auch die mehr als 60.000 Medien umfassende Museumsbibliothek der Stiftung zur Verfügung.


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Schloss Moyland aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

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